Gemeinderatsprotokoll vom 21. Februar 1931

Hoffnungen mehr machen. Steyr müsse andere Möglichkeiten ins Auge fassen, die geeignet erscheinen, die Wirtschaftslage dieser Stadt einigermassen zu bessern. Redner appeliert an den Bürgermeister, alle Schritte zu unternehmen, um das so hochwichtige Projekt zu realisieren. Der Stadt müsse einmal mit einer Tat geholfen werden, denn sonst bestünde die Gefahr, dass die Handels- und Industriestadt Steyr zur einer Versorgungsstadt für Arme wird. Gemeinde Dr. Peyrer-Angermann ist mit den Ausführungen des Referenten einverstanden, er hat jedoch den Eindruck, dass Am Lande Oberösterreich verschiedene Faktoren nicht für dieses Projekt eintreten. Steyr wird eben, wie in vielen anderen Dingen seit Jahrzehnten vernachlässigt. Er bezeichnet die althistorischen Gebäude der Stadt als versteinertes Elend und verdammt sei der, der darinnen wohnen müsse. Wir missgönnen Linz nicht den Aufschwung, wir wollen aber nicht vergessen und überholt werden und die Stadt an den Bettelstab gebracht sehen. Er freut sich über das Zusammengehen aller Parteien und Stände bei dieser Aktion. Gemeinderat Futterer betont das hervorragende Interesse der Arbeitslosen in dieser Sache, er verwahrt sich energisch gegen jede Verzögerung dieser für Steyr wichtigen Aktion, die insbesonders mit der Drohung der Kürzung der Arbeitslosenunterstützung von grösster Bedeutung ist. G.R. Hamberger hebt die unbeschreibliche Not in dieser Stadt der Arbeitslosigkeit hervor und daher auch der Handel darniederliegt. Schon aus diesen Gründen sollte die Regierung alles daransetzen, dass die Strasse gebaut wird. Es sei erfreulich, sagt er am Schlusse, dass alle Parteien darin einig seien. G.R. Witzany berichtet über die Einbringung des Antrages im Nationalrate und über die Unterredungen mit Schober und anderen Ministern. Er verliest dann seine letzte Rede im Parlament an der Hand des stenographischen Protokolles.

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