Gemeinderatsprotokoll vom 21. Februar 1931

Unterstützung bedeuten. Seit dem Jahre 1924 beschäftigen wir uns mit diesem Projekt, Verhandlungen und Resolutionen sind zu wiederholtenmalen im Gemeinderate gewesen. Bürgermeister-Stellv. Russmann begründet sodann ausführlich die Notwendigkeit der Strasse, betont den Verlust des Hinterlandes und die Krise in den Steyr-Werken. Das Geschäftsleben ist durch die Not herabgedrückt, mit der Eisenbahn haben wir seinerzeit Schiffbruch erlitten und es ist seither nicht besser geworden. Allerdings besiegte das Auto die Eisenbahn im Personen- und Lastverkehr, insbesondere auf kürzeren Strecken. An ein Aufblühen der Industrie ist kaum mehr zu denken und so bleibt nur der Kampf um die Autostrasse. Wenn auf diesem Wege wieder die Stadt in den Weltverkehr einbezogen werden kann, kann ein Versäumnis aus alter Zeit wieder gut gemacht werden, zugleich wird für die zahlreichen Arbeitslosen Verdienst und Arbeit geschaffen. Die Strasse ist für das ganze Enns- und Steyrtal und im wei- teren Sinne für den Fremdenverkehr von ganz Oberösterreich von grösster Bedeutung. Wir haben ja von allen Seiten Versprechungen erhalten, wir wissen aber nicht, ob diese Versprechen eingelöst werden. Wir brauchen aber diese Verkehrsstrasse, Steyr muss geholfen werden, wir brauchen wie und wir verdienen sie, daher muss die Regierung ihre Pflicht erfüllen. (Beifall.) Stadtrat Schlossgangl gibt im Namen der christlichsozialen Fraktion die Zustimmung zu dem Dringlichkeitsantrag. Der Redner führt aus, dass es höchste Zeit sei, dass dem darniederliegenden Geschäftsverkehr in Steyr endlich einmal Hilfe gebracht wird. Eine Verbesserung der Wirtschaftslage sei durch den Bau der Voralpenstrasse mit Bestimmtheit zu erwarten. Durch den Bau würden ferner viele Arbeitslose Lohn und Verdienst bekommen. Von der Industrie könne sich Steyr in Zukunft keine besonderen

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