Gemeinderatsprotokoll vom 16. Juli 1930

auf die dauernde Ertragsfähigkeit des Unternehmens zu, da die Anfangsschwierigkeiten eben erst überwunden werden mussten, und da die „Geste" von Anfang an ohne jedes Eigenkapital zu arbeiten gezwungen war. Leider hatte das Jahr 1929 die Erwartungen nicht erfüllt, die man darauf gesetzt hatte. Der reine Verlust stieg auf S 20.249.37, sodass sich eine Unterbilanz von S 26.155.39 ergab. Den um die notwendigen Abschreibungen verringerten Aktiven per S 332.786.31 stehen Passiven per S 358.941.70 gegenüber. Den Betriebsgewinnen der Reklameabteilung per S 1.216.87 der Versicherungsabteilung per S 508.81 und dem Bestattungswesen per S 364.09 das ist zusammen S 2.089.77 stehen die Verluste der Autoabteilung per S 20.225.32 und der Holzwarenerzeugung per S 2.113,82 das ist zusammen S 22.339.14 gegenüber, sodass sich ein reiner Verlust v. S 20.249.37 ergibt. Auf Grund dieses Bilanzergebnisses wurde sofort eine Inventuraufnahme pro Mitte April 1930 angeordnet und auf Grund dieser Inventur eine Zwischenbilanz erstellt. Es ergaben sich hiebei einige im ganzen bedeutungslose Bewertungsverschiebungen gegenüber den Ansätzen der "Geste". Die Zwischenbilanz hat gezeigt, dass die Abschreibungen bei der „Geste" ordnungsgemäss durchgeführt worden sind, aber auch, dass der Verlust hei den genannten Betriebszweigen sich heuer annähernd wieder in derselben Höhe bewegen würde, wie im Vorjahre. Welches sind nun die Ursachen dieser ungünstigen Entwicklung ? In dem Absatz der im Zuge der Liquidierung der Holzwa- renerzeugung hergestellten Uhrenkasten trat ein unvorhergesehener Stillstand ein. Die Firma Landenberger mit der die "Geste" fest abgeschlossen hatte, brach zusammen, eine Konkurrenzfirma kaufte das ganze Lager, das auch die von der "Geste" an Landenberger gelieferten Uhrenkasten enthielt, zu einem Spottpreis auf und

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