Gemeinderatsprotokoll vom 29. Dezember 1928

zu erstatten. Noch aber gebe ich nicht alle Hoffnung auf. Was an mir liegt - und ich glaube, ich bin der Unterstützung aller Gutgesinnten sicher - ich werde nicht erlahmen, das öffentliche Gewissen aufzurufen, damit dieser Stadt des Elendes und der Not endlich einmal Gerechtigkeit zuteil werde. Der Bürgermeister bringt folgende Sanierungsvorschläge: Entschliessung. Der Gemeinderat der Stadt Steyr lenkt die Aufmerksamkeit der Bundesregierung und der Parteien des Nationalrates auf die schwierige Finanzlage der Stadt, die im Voranschlag für 1929 deutlich zum Ausdruck kommt. Obwohl die Gemeindeverwaltung pflichtgemäss bemüht ist, die Ausgaben- und Einnahmenseite in Einklang zu bringen und in der Einschränkung der Ausgaben so weit geht, dass sie höchst wichtige und zur Erfüllung drängende wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aufgaben bisher unerfüllt liess, ergibt sich für das Jahr 1929 ein unbedeckter Abgang von 863.500 Schilling. Es ist der Gemeindeverwaltung selbst beim besten Willen nicht mehr möglich, die Einnahmen zu steigern oder die Ausgaben einzuschränken. Den Gemeinden kann heute, wie dies schon auf den Tagungen aller grösseren österreichischen Gemeinden einhellig festgestellt worden ist, nur durch gesetzliche Vorkehrungen geholfen werden. Als wirklich wirksame Hilfe sieht der Gemeinderat der Stadt Steyr folgendes an:

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