Gemeinderatsprotokoll vom 25. Juli 1927

Ebenso der Schuldendienst für die Dollaranleihe. In diesen Ziffern stecken ferner die Beträge, die die Gemeinde einstimmig der Industrieförderung gewidmet hat. Wir müssen allerdings feststellen, so wie wir es vor den Wahlen in unserem Rechenschaftsberichte getan haben, dass die gut gemeinten Bestrebungen der Gemeinde misslungen sind. Es sind jedoch noch immer Verhandlungen im Zuge, um Mittel und Wege zu finden, die Verluste wenigstens einigermassen wettzumachen. Die Verarmung der Stadt geht weiters aus den Ziffern des VI. Kapitales öffentliche Arbeiten hervor. Einem auf das bescheidenste Ausmass reduzierten Erfordernis von S 388.570.- steht eine Bedeckung von S 127.450 gegenüber, so dass sich ein Abgang von 261.210 S ergibt. In diesem Kapitel kommen die durch die Not aufgezwungenen Ersparungsmassnahmen leider am sichtbarsten zum Ausdruck. Wir sind uns völlig klar darüber, dass die Strassen und vor allem die Brücken einer gründlichen Restaurierung bedürfen. Wir wissen auch, dass das Problem der Wasserversorgung und der Kanalisation der dringenden Lösung harrt, aber wir sind nicht imstande, diese Arbeiten in Angriff zu nehmen, da es ganz ausgeschlossen ist, die hiefür notwendigen Kapitalien, die in die Dutzende von Milliarden gingen, aufzubringen. Es handelt sich hier eben um die folgenschwersten Unterlassungssünden der Vergangenheit, die selbst die primitivste Ausgestaltung eines modernen Gemeinwesens verabsäumt hat. Es hätte keinen Sinn, hier mit Ziffern zu flunkern, um etwa ein Aufbauprogramm in Ziffern vorzutäuschen, da ja die Arbeiten doch nicht zur Durchführung gelangen könnten. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass auf diesem Gebiete jene Faktoren helfend eingreifen müssen, die uns, ohne die besonderen Verhältnisse dieser Stadt zu berücksichtigen, das Ausmass der Abgaben vorschreiben. Eine schwere Belastung bedeuten weiters die Aus-

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