Gemeinderatsprotokoll vom 9. Oktober 1925

dass auch das Steyrer Tagblatt fortgesetzt schwere und ganz ungerechtfertigte Anwürfe gegen Steyrer Handels- und Gewerbetreibende bringt, ohne Namen zu nennen und damit offene und versteckte Aufforderungen an die Bevölkerung richtet, bei den hiesigen Handels- und Gewerbetreibenden keine Einkäufe mehr zu machen. In derselben ungerechtfertigten Weise wurde auch am 7.Oktober l.J. die auf dem Sportplatze nächst der Industriehalle tagende Versammlung von sozialdemokratischen Rednern aufgefordert, nicht mehr bei den Steyrer Handels- und Gewerbetreibenden, sondern nur mehr bei den soz. dem. Konsumvereinen einzukaufen. Die Verdächtigungen und Ausstreuungen ueber Steyrer Handels- und Gewerbetreibenden sind deshalb als ebenso unhaltbare und absichtliche Hetzereien zu bewerten, weil keine Namen genannt werden und weil jedermann bekannt ist, dass die ohnehin in kaum mehr zu ertragender Höhe mit Steuern und Abgaben belasteten Handels- und Gewerbetreibenden durch die Sperrung der Autofabrik auf's schwerste getroffen sind, indem doch breite Schichten der Bevölkerung ihres Verdienstes benommen sind und viele ausgesperrte Arbeiter und Angestellte, Familienangehörige von Handels- u. Gewerbetreibenden sind. Dieser unhaltbare Zustand für die Handels- und Gewerbetreibenden gefährdet in bedrohlicher Weise auch den Stand der Gemeinde-Verwaltung. In Anbetracht dieser Verhältnisse, ersucht die Wahlvereinigung den Herrn Bürgermeister um Beantwortung folgender Fragen: 1.) Ist es dem Herrn Bürgermeister bekannt, dass in letzter Zeit bei verschiedenen Gelegenheiten durch Redner und durch das Steyrer Tagblatt ungerechtfertigte, die Existenz der Handels- und Gewerbetreibenden von Steyr bedrohende Angriffe gerichtet wurden? 2.) Ist es dem Herrn Bürgermeister bekannt, dass mit der Vernichtung des Handels- und Gewerbestandes von Steyr

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