Gemeinderatsprotokoll vom 9. Oktober 1925

Als nächster Punkt gelangt zur Beratung I. Ausländischer Kredit. Zl. 18172/25 Referent Bürgermeister Wokral erinnert an die seit Februar 1924 bestehenden Bestrebungen zur Erlangung eines Kredites, die bisher alle gescheitert sind. Er bringt eine Übersicht darüber zur Kenntnis. Durch die Bemühung der Gemeinde wurde das Land mit den Kreditgebern bekannt und leitete die Kreditaktion mit diesen ein. Es ist ein Verdienst des Obering. Epstein von der Reformbaugesellschaft die Quelle aufgebracht zu haben, wofür ihm der Dank gebührt. Die Hypothekenanstalt würde nun aus diesem Kredit ein Darlehen von zuerst 21 Milliarden, später 36 Milliarden gewähren. Die Bedingungen sind nicht allzu günstig und der Gemeinderat hätte sich also heute zu entschliessen, ob er bereit ist, den Kredit zu beanspruchen. Bürgermeister Wokral beleuchtet nun die Gründe die dafür und jene die dagegen sprechen und die den Finanz- und Rechtsausschuss bewogen haben, folgenden Resolutionsantrag dem Gemeinderate vorzulegen: Die Stadt Steyr hat sich an die o.ö. Landeshypothekenanstalt mit der Bitte gewendet, ihr aus der amerikanischen Kreditanleihe ein Darlehen zum Zwecke der Konvertierung der bisherigen Schulden und zur Ausführung dringend notwendiger Investitionen zu bewilligen. Die o.ö. Landeshypothekenanstalt hat der Stadt Steyr ihre Bedingungen nominiert. Der Gemeinderat kann aber das in Aussicht gestellte Darlehen erst dann annehmen, wenn es ihm gelungen ist, für die erforderliche Bedeckung der aus der Anleihe sich ergebenden Zinsen und Annuitäten Vorsorge zu treffen. Der Gemeinderat hält es daher im Bewusstsein seiner grossen Verantwortlichkeit gegenüber der Bevölkerung der Stadt, wie gegenüber Land- und Hypothekenanstalt für unbedingt nötig, die unumgänglich notwendigen Bedeckungsvor-

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