Gemeinderatsprotokoll vom 15. Juli 1925

da ja solche Unternehmungen ganz andere Pfänder darstellen als etwa Schulen und andere öffentliche Gebäude. Wir haben aber auch auf diesem Gebiete das möglichste getan, wir haben im vergangenen Jahr das erste Unternehmen der Gemeinde, die Leichenbestattungsanstalt, erworben und ich will hier nicht auf den gehässigen Kampf, der uns von gewissen Seiten aufgezwungen wurde, des näheren eingehen, ich will nur konstatieren, dass man uns wo immer die größten Schwierigkeiten bereitet. Wir haben vor kurzem die Beteiligung bei einem zu gründenden Unternehmen beschlossen, nicht in erster Linie um des Gewinnes willen, sondern um den Arbeitslosen eine dauernde Beschäftigung zu schaffen. Wir müssen erst abwarten, wie sich dieses Unternehmen entwickeln wird. Wir haben aber auch trotz der schweren finanziellen Lage der Stadt Steyr den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit im Rahmen unserer Möglichkeit aufgenommen, indem wir mit Zuhilfenahme aus den Mitteln der produktiven Arbeitslosenfürsorge eine Reihe von Arbeiten durchführen, die uns zwar augenblicklich nicht allzu notwendig erscheinen, die uns aber vom Ministerium aufgezwungen wurden. So beschäftigen wir derzeit Arbeitslose. Wir haben zu diesem Zwecke rund 7 Milliarden Kronen aufgenommen, für die sich zum Teil die Zinsenleistung erst Ende nächsten Jahres auswirken wird. Wir können mit gutem Gewissen behaupten, dass die Stellung des Gemeinderates der Stadt Steyr dazu beigetragen hat, die verderblichen Folgen der 14. Novelle des Arbeitslosenversicherungsgesetzes etwas zu mildern. In einem Punkte sind wir allerdings im abgelaufenen Jahre noch nicht weiter gekommen in der Bekämpfung der Wohnungsnot. Wir haben zwar auch hier nichts unversucht lassen und vor allem beim Ministerium für soziale Verwaltung für Wohnungs-

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