Gemeinderatsprotokoll vom 18. Juni 1923

den Rekurs zu stimmen. Weiters stellt er noch den Zusatzantrag, dass im Falle der Annahme das Abstimmungsresultat im Rekurse mit aufgenommen werde. G. R. Dr. Hummer prophezeit, dass die Entscheidung so sein wird, wie die der Landesregierung, die Gemeinde wird eine Abfuhr erhalten und er ratet daher aus Prestigegründen ab. Er bezweifelt auch die erwartete Ersparnis, der Tarif wird durch die Landesregierung festgestellt und den muss auch hernach die Gemeinde bezahlen oder jener Rauchfangkehrer müsste unter dem Tarife arbeiten. G.R. Steinbrecher bespricht Unzukömmlichkeiten in der Waffenfabrik und in den Wohnhäusern und nichts ist so verleidet, wie die Rauchfangkehrertarife. Die ganze Bevölkerung ist vier Leuten ausgeliefert. G.R. Scherak ist gleichfalls für die Weiterleitung des Rekurses, es würden noch andere ähnliche Bestrebungen zu unterstützen sein. Er bezweifel das Interesse der Wahlvereinigung für das Wohl der Rauchfangkehrergehilfen. G. R. Markgraf erklärt, dass sich die Waffenfabrik nicht gegen die Zulassung der Rauchfangkehrer gesträubt habe, sondern nur dagegen, dass sie auch zur Bearbeitung der fabrikstechnischen Anlagen herangezogen werden müssen, für welche besondere Kenntnisse erforderlich sind. Er glaube nicht, dass die Gemeinde Ersparungen machen wird, eher dass die Gemeinde daraufzahlen wird und verlangt bestimmte Ziffern über die bisherigen Kosten und über die zu erwartenden Ersparungen. Bgm. Wokral stellt fest, dass Steyr den höchsten Tarif aller Städte hat, dass der Gemeinde z.B. für das Krankenhaus derselbe Tarif in Anrechnung gebracht wurde, wie für Hotels etc. und es war nicht möglich einen Tarif zu erlangen, wie in Linz. Die Landesregierung habe sich mehr für das Interesse der vier Herren als für das Interesse der ganzen Bevölkerung eingesetzt. G.R. Rendl wendet sich gegen die hohen Kehrtarife. Oft, ohne dass überhaupt gekehrt wurde, wird der

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