Gemeinderatsprotokoll vom 26. Mai 1923

stituierung Erschienenen und teilt mit, dass die Gemeinderäte Kletzmayr und Kisely ihre Abwesenheit entschuldigt haben. Weiters teilt der Bürgermeister mit, dass nach der Geschäftsordnung die Konstituierung in der Weise zu erfolgen hat, dass das an Jahren älteste Mitglied den Vorsitz übernimmt und die Wahl des Bürgermeisters leitet. Das älteste Mitglied ist Dr. Ulrich Furrer und wird derselbe ersucht, den Vorsitz zu übernehmen. Dr. Furrer übernimmt den Vorsitz und gibt bekannt, dass zu Protokollprüfern zufolge Parteienvereinbarung die Gemeinderäte Brand und Hafner, zu Stimmenzählern G.R. Bausenwein und Fischer gewählt wurden und ersucht, an die Wahl zu schreiten. G.R. Hafner macht namens der sozialdemokratischen Partei den Vorschlag, den bisherigen Bürgermeister Josef Wokral wieder zu wählen. Es erfolgt die Abgabe der Stimmzettel. Der Vorsitzende teilt mit, dass 34 Stimmzettel abgegeben wurde, wovon 32 auf Josef Wokral lauten und zwei leer sind. Es erscheint Bürgermeister Wokral somit wiedergewählt, nun nimmt Vorsitzender Dr. Furrer die Angelobung vor und wünscht Herrn Bürgermeister zur Erfüllung seiner schweren Aufgabe kräftige Gesundheit. Bürgermeister Wokral übernimmt den Vorsitz, dankt für das Vertrauen und gibt eine kurze Erklärung ab. Es ist das zweitemal, dass die Mehrheit der Bevölkerung dahin entschieden hat, dass sozialdemokratische Kommunalpolitik hier betrieben werden soll, dass aber die Durchführung des Programmes, das ja bekannt ist, nicht nur vom Willen der Gewählten abhängt, sondern von einer Reihe von Umständen. Das Wirken des Gemeinderates ist wesentlich erschwert, da der Bund für sich die Steuern mit Beschlag belegt hat und die Gemeinde auf den Ertrag der Realsteuern verwiesen hat, Steuern, die schon früher keinen guten Klang gehabt haben. Es erweckt den Anschein, als ob die Gemeindevertretung aus freiem Wil-

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