Gemeinderatsprotokoll vom 9. Februar 1923

stellt", erschienen ist, der das Bauamt und die Gemeindever¬ tretung dem öffentlichen Spotte aussetzen sollte ? 2.) Kann der Herr Bürgermeister über die Sache Aufklärung geben und gedenkt er hiezu etwas zu unternehmen ? Hiezu führt Bürgermeister Wokral folgendes aus: Der Artikel ist mir bekannt und kann ich zur Auf¬ klärung nur sagen, dass der Schreiber genannten Artikels sich vermutlich noch wenig in Steyr umgesehen habe, sonst wäre ihm bekannt, dass manche Häuser nach der Orientierungsnummer kaum zu finden sind. Z.B. einige Häuser in der Damberggasse, und andere Häuser in der Schleifergasse, Wehrgraben- und Ai¬ chetgasse und er würde vielleicht begreifen, warum das Stadt¬ bauamt diesen Hauptzweck der Hausnummertafeln amtlich festge¬ stellt hat. Da der Schreiber des Artikels der Ansicht ist, das gerade jetzt wichtigere Dinge im Stadtbauamte zu tun wären, so spricht Bürgermeister Wokral über die Tätigkeit des Stadtbauamtes und über die Strassenreinigung und sagt: Das Stadtbau amt würde sich, statt sich unproduktiv zu betätigen mit einer wahren Lust auf die Sanierung des Strassennetzes werfen, um noch geradezu haarsträubenden Vernachlässigungen der Vor¬ kriegsjahre abzuhelfen, aber die Absicht, grundlose Strassen gründlich zu reinigen und technisch zu verbessern, schei¬ tert an der Unmöglichkeit, die hiefür notwendigen ungeheuren Mitteln aufzubringen. Bürgermeister Wokral bespricht sodann noch zwei Zeitungsnotitzen, in denen behauptet wird, dass der Magistrat die Milchpreise so hoch festgestellt habe und erklärt, dass daran nicht der Magistrat schuld sei, sondern jene, die die höheren Milchpreise verlangen und die der Magistrat bewilli¬ gen musste, um die Gefahr von der Stadt abzuwenden, dass kei¬ ne Milch hieher geliefert werden würde. Die Gemeinde hat nichts mehr mit der Milchversorgung zu tun, da sämtliche

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