Gemeinderatsprotokoll vom 21. Juli 1922

mitsammen Opfer bringen. Redner ersucht, weil es keinen rung der Materialpreise nicht beim Offerenten liegt, schließlich nichts anderes festlegen, als daß die Firma Specht mit der anderen Ausweg gibt, dem Sektionsantrag zuzustimmen. Lohnliste bindend bis 1. Oktober im Worte bleiben müsse, ihr Der Herr Vorsitzende stellt fest, daß vier Anträge vorliegen jedoch das Recht eingeräumt werde, für die Baumaterialen nach 1. der Sektionsantrag, 2. der Antrag des Herrn GR. Aignei Möglichkeit den Tagespreis in Rechnung stellen zu können. auf gänzliche Einstellung der Müllabfuhr, 3 der Antrag des Keine einzige andere Firma erklärte von dem Freibleiben der Herrn Vizebürgermeisters Nothhast auf Einstellung der Müll¬ Preise abgehen zu können, so daß das Offert der Firma Specht abfuhr während der Zeit vom Oktober bis April und 4. der noch das günstigste ist Diese gütliche Austragung ist auch mit Antrag des Herrn GR. Schickl auf Ausschreibung der Müll¬ Rücksicht auf die Dringlichkeit der Durchführung der Adaptierung abfuhr. notwendig und könnte es die dritte Sektion nicht verantworten, Der Herr Vorsitzende läßt vorerst über den weitestgehenden wenn man die kostbare Zeit zur Bauführung gegenüber dem Antrag des Herrn GR. Aigner abstimmen unsicheren Ausgang einer Prozeßführung verstreichen lassen würde. Der Antrag wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag der dritten Sektion lautet: Der Antrag des Herrn Vizebürgermeisters Nothhaft wird ebenfalls mit Stimmenmehrheit abgelehnt; der Antrag des „Die Sektion beantragt den Ausbau des ehemaligen Mann¬ Herrn GR Schickl wird gleichfalls mit Stimmenmehrheit ab¬ schaftswohngebäudes der Artilleriewerkstättenabteilung zu einem Wohnhaus mit Kleinwohnungen, wenn es gelingen sollte, die gelehnt. erforderlichen Geldmittel für die Bauarbeiten bereit zu stellen Hierauf kommt der Sektionsantrag zur Abstimmung, welcher und insbesondere den hiefür in Aussicht gestellten Bauzuschuß mit Stimmenmehrheit angenommen wird. Z., 17.271. aus dem Bundeswohn= und Siedlungsfonds zu erlangen. 25. Ansuchen um Zuweisung eines Standplatzes am Steyr, am 12. Mai 1922. Stadtplatz. H Mayrhofer m p. Herr Vorsitzender Bürgermeister Wokral berichtet, daß dieser Punkt entfallen könne, weil es sich nicht um einen Stand, Zusatz=Antrag des GR. Frühwald: sondern nur um ein Feilhalten während der Wochenmarktstage handelt. „Das Gemeinderatspräsidium ist ermächtigt, alles Erforder¬ Ansuchen der Arbeiter=Bau= und Wohnungsfürsorge¬ liche zu veranlassen, um den Adaptierungsbau durch Beschaffung genossenschaft um Beihilfe zur Erbauung von weiteren zwei des nötigen Kredites ehestens in die Wege zu leiten. Wohnhäusern auf der hohen Ennsleite. Nach kurzer Wechselrede, in welcher der Herr Referent noch die Vertragsbestimmung über die bindende Lohnliste bis Referent Herr GR. Radmoser. 1. Oktober zur Kenntnis bringt, wird der Sektionsantrag vom Die allgemeine gemeinnützige Arbeiter=Bau= und Wohnungs¬ Gemeinderate angenommen Z. 18.769, fürsorgegenossenschaft in Steyr ersucht in einem längeren Schreiben um die Unterstützung zur Durchführung ihres Bau¬ 28. Anschaffung von Schulbänken für die städtischen Schulen. programmes. Da es klar ist, daß jedes Bestreben, Wohnungen zu beschaffen, um die Wohnungsnot zu mildern, zu unterstützen Referent Herr Vizebürgermeister Mayrhofer. ist, stellt die Sektion den Antrag: „Den Bau von zwei weiteren Durch die munifizente Widmung eines ehemaligen Bürger¬ Wohnhäusern, welche die allgemeine gemeinnützige Arbeiter-Bau¬ schülers Gottfried Tittmann in New=York ist für die Zwecke und Wohnungsfürsorge=Genossenschaft auf der Ennsleite zu er¬ der Bürgerschule eine Spende von 30 Dollar eingelaufen. richten gedenkt, in der Weise zu unterstützen, daß aus den Vor Diese Spende wird zur Gänze für die Erneuerung der voll¬ räten der Stadtgemeinde, die seinerzeit für diese Häuser bestimmt kommen veralteten und mangelhaften Einrichtung der Knaben¬ waren und heute noch vorhanden sind komplette Dachstühle, bürgerschule Verwendung finden. Mit diesem Betrage kann je¬ Eingangs=, Hof=, Keller=, Dachbodentüren, Abort= und Dach¬ doch das volle Auskommen zur Beschaffung der Einrichtung fenster) die erforderliche Anzahl zur Verfügung gestellt werden. nicht gefunden werden und beträgt das Gesamterfordernis 1,458.010 Kronen; davon leistet die Direktion aus der vorge¬ Angenommen. Z. 17 848. dachten Spende den Betrag von 600 000 Kronen, so daß noch für die Gemeinde ein Rest von rund 858.000 Kronen zur Auf¬ 27. Beschlußfassung über die eingelangten Offerte über die zahlung verbleibt. Die Sektion empfiehlt dem Gemeinderate zur Ausschreibung gebrachte Erbauung eines Wohnhauses in die nachträgliche Genehmigung der vom Präsidium getroffenen der Industriestraße Nr. 5. Verfügung auf Bestellung von zehn Zeichentischen samt 30 Stockerln Referent Herr Vizebürgermeister Mayrhofer. und 25 Schulbänken für die Knabenbürgerschule. Zunächst erinnert der Herr Referent an den Beschluß des Angenommen. Z. 17 179/17.718. Gemeinderates vom 6. Juni l. J., auf Grund welchem die Ausschreibung dieser Adaptierungsarbeien erfolgte; es sind Vor Schluß des öffentlichen Teiles der Sitzung teilt der Offerte eingelangt von der Firma Toibl, Hingerl, der ober¬ Herr Vorsitzende Bürgermeister Wokral mit, daß vom Stadt¬ österreichischen Baugesellschaft und von der Firma Karl Specht kassenamte ein umfangreicher Bericht über den Rechnungs¬ in Garsten. Die Ausschreibungsbedingungen hat nur die Firma abschluß aus dem Städtischen Wirtschaftsfond für das Jahr 1921 Specht erfüllt, welche mit den geltenden Kollektivlohnverträger vorliegt und der Gemeinderat eingeladen werde, in denselben bindend eingegangen und bis zum 1. Oktober l. J. die Fertig Einsicht zu nehmen. Weiters teilt der Herr Vorsitzende mit, stellung übernommen hat. Mittlerweile mußte uns die Firma daß vom Bundesministerium für die Fachschule eine namhafte Specht mitteilen, daß sie zufolge einer Erklärung der Tischler Widmung von drei Millionen Kronen zur Anschaffung von und Zimmermeister die Materialpreise nicht mehr aufrecht er¬ Lehrmitteln eingelangt sei und Hoffnung bestehe, noch weitere halten könne und erklärte Baumeister Specht, daß er ein Unterstützungen zu erhalten, weil in das Budget für 1923 ruinierter Mann wäre, wenn er gezwungen würde, die Arbeiten entsprechende Beiträge eingesetzt werden trotzdem zu den zuerst vereinbarten Materialpreisen durchführen Wird mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. zu müssen; mit der Lohnliste bleibe er jedoch bis 1. Oktover im Worte. Die Sektion konnte natürlich, da die Ursache der Steige¬ Schluß des öffentlichen Teiles halb 7 Uhr abends. Der Vorsitzende: Wokral Josef Die Beglaubiger: Der Schriftführer: Radmoser Johann Ridler E. Eisterlehner Josef Tagblatt=Druckerei, Steyr

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