Gemeinderatsprotokoll vom 15. Mai 1922

Der Gesamtaufwand wäre 600,000.000 Kronen. Hiebei des Antrages handeln, weil das Bauen nur möglich ist, wenn dürfe nicht außer acht bleiben, daß der unabweisliche Ausbau uns vom Bunde mit der Stelligmachung von Mitteln ge¬ der Ennsleitenstraße, Schillerstraße und Michael Voglstraße kaum holfen wird. unter 30 Millionen Kronen durchführbar sein dürfte, Die hierauf eingeleitete Abstimmung ergibt die Annahme des Sektionsantrages. Herr GR. Kletzmayr macht auf die Hohlsteinziegelbau¬ weise aufmerksam, und glaubt, daß sich eine Bauverbilligung 17. Instandsetzung der Eindeckung des Bürgerschulgebäudes. herstellen ließe, wenn man sich diesem System zuwende. Es sei Referent Herr Vizebürgermeister Mayrhofer. dies jedoch nur eine praktische Anregung Bei dem Bürgerschulgebäude zeigten sich in der letzten Zeit Herr GR. Baumgartner wendet sich dagegen, daß Klein¬ verschiedene Mängel an den Saumrinnen und Saumblechen, den tierstallungen aufgestellt werden, bei allen anderen Häusern ver¬ Kamineinfassungen, Feuermauer usw. Reparatursnotwendigkeiten, biete man das Aufstellen von Stallungen und das Halten von welche unaufschiebbar sind, sollte das Gebäude nicht Schaden Kleintieren und hier wird eine Begünstigung derselben aus¬ leiden. Das Erfordernis beträgt 988.000 Kronen. gesprochen. Die Anregung des Herrn GR. Kletzmayr wäre zu he grüßen. Selbst die heute beschlossenen und zu beschließender Die Sektion stellt hiezu folgenden Antrag: Wohnungsmaßnahmen bedeuten gegenüber dem tatsächlichen Er¬ Die aufgetretenen Schäden an der Bedachung und den Ab¬ fordernisse einen Tropfen auf einen heißen Stein. Man hat sich deckungen des Bürgerschulgebäudes veranlaßten die Sektion schon dringendst mit den Baracken zu befassen; diese sind alle verfault im Vormonat den Auftrag zur ungesäumten Inangriffnahme und beabsichtigt die Firma, welche die Baracken kaufte, sie nun¬ der Instandsetzungen zu erteilen und sie bittet, die Verfügung mehr wegreißen zu lassen. Was die letzte kommissionelle Be¬ nachträglich zur Kenntnis zu nehmen und die hiefür erforder¬ gehung der Baracken zeigte, spottet jeder Beschreibung. Die Leute lichen Kosten bewilligen zu wollen. müssen alles verfügbare Geschirr unter Dach stellen, damit sie Angenommen. das Wasser auffangen. Ein weiteres Bewohnen der Baracken im 18. Ankauf von Ersatzbestandteilen für einen Lastkraftwagen. Herbste wird unmöglich. Wir haben 398 Parteien mit 40 After¬ mietern unterzubringen; in Wirklichkeit sind es 540 Parteien, Referent Herr GR. Dr. Furrer. Es hat sich die Not¬ Der Gemeinderat wird sich eingehend mit der Lösung dieser wendigkeit herausgestellt, zu dem angekauften Kraftwagen einige Fragen beschäftigen müssen. Bestandteile anzukaufen; das Erfordernis beträgt 500.00 Kronen. Herr GR. Frühwald spricht zum Ausbaue der im Be¬ Die dritte Sektion beantragt: Den Ankauf der seitens ds Stadtbauamtes in Vorschlag gebrachten Ersatzbestandteile für richte angeführten Straßen und bemerkt, daß 14 Häuser kein Straße haben. Wenn Holz geführt wird oder ein Todesfall vor¬ den Saurerwagen zu genehmigen. kommt, kann niemand zu den Häusern. Die Straße ist auch ohn¬ Angenommen. jede Beleuchtung. Die Leute sind wirklich zum erbarmen. Was 19 Bewilligung der Kosten für die Dampfstraßenwalze. die Kleintierstallungen betrifft, so müsse man sich für diesen Stadtteil dafür einsetzen. In allen Industrieorten fördert man Referent Herr GR. Schreiner: heute die Kleintierzucht. Diese Parteien beziehen keine Milchkarte In der Sitzung vom 31. März l J. wurde die Angelegen¬ und die Wirtschaftssektion war sehr befriedigt darüber, als diese heit zurückgestellt, um erst auf Grund von Berechnungen über Kleintierzüchter erklärten, auf den städtischen Milchbezug ver¬ den Kostenpunkt klar zu werden, weil es den Anschein hatte, zichten zu können. als ob die Stadtgemeinde bei der Kostenerstellung überhalten Herr Vizebürgermeister Mayrhofer bespricht die An¬ werde. Die Ueberprüfung durch Fachleute hat nun ergeben, daß regung des Herrn GR. Kletzmayr, Hohlsteinziegel zu verwenden der Betrag von vier Millionen entspreche, und ist die Sektion und glaubt, daß man von Fachleuten Gutachten über diese Bau¬ auf Grund der Sachlage zu folgendem Antrag schlüssig ge¬ art einholt und hiebei den Kostenpunkt studiert. Was die worden: Baracken anbelangt, so hat sich die Waffenfabrik ihren sämt Die Sektion hat auf Grund des vorliegenden Gutachtens lichen Verpflichtungen entzogen und setzt keine derselben in die Ueberzeugung gewonnen, daß die scheinbar hochgegriffenen Stand, wie sie auch keine Wohnungen schafft Wenn nicht die Reparaturskosten in Wirklichkeit nur die leider allgemeine Er¬ Gemeinde in die Wohnungsnot eingreift, die Waffenfabrik rührt scheinung unserer Geldentwertung bedeutet und daß eine Ueber¬ sich überhaupt nicht Bezüglich des Beitrages zu den 22 fertig¬ haltung der Stadtgemeinde bei der Preiserstellung nicht einge¬ gestellten Häusern unterhandeln wir heute noch, haben aber noch treten ist. Sie beantragt demnach die Bewilligung der aufge¬ keine Antwort. Es muß festgestellt werden, daß kaum bei einer laufenen Kosten, kann sich jedoch in Gemäßheit des seinerzeitigen Gemeinde bezüglich der Wohnungsbeschaffung soviel Arbeit ge Gemeinderatsbeschlusses vom 27. Juli 1921 nicht entschließen, leistet wurde und es ist traurig, das alles auf die Gemeinde den Antrag auf Verkauf einer der beiden Straßenwalzen zu abgewälzt wird. Was nützt es, wenn der Staat erklärt, er leistet stellen, da diese entsprechend ihren verschiedenen Eigentümlich¬ drei Fünftel zu den Kosten, um das Kapital muß sich aber die keiten zu wertvollen Dienste der Stadtgemeinde leisten und sich Gemeinde selber kümmern. Wenn nicht gesetzliche Mittel aufge¬ im Verwendungszwecke ergänzen. wendet werden, daß die Bankinstitute bemüssigt werden, die Nach kurzer Wechselrede, an der sich die Herren Vizebürger¬ Geldmittel zur Verfügung zu stellen, wird die Gemeinde nie in meister Mayrhofer, GR. Eisterlehner, Schickl und schließlich der die Lage kommen zu bauen. Die Gemeinde hat bisher alles Herr Vorsitzende beteiligt, wird der Sektionsantrag vom Gemeinde¬ getan, was in ihrer Macht steht, um Mittel flüssig zu machen rate angenommen. Herr Vorsitzender bemerkt, daß der Gemeinderat noch mehrfach Gelegenheit haben wird, sich mit der heutigen Debatte zu be¬ Hierauf wird die öffentliche Sitzung um ¾6 Uhr abends schäftigen; heute kann es sich nur um die prinzielle Annahme geschlossen. Der Vorsitzende: Dedic Karl Die Beglaubiger: Der Schriftführer: Tribrunner Franz Ridler Karl Witzany Haus Tagbla t=Druckerci, Steyr

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