Gemeinderatsprotokoll vom 28. Februar 1920

a e) 2 Meldeamte ausgewiesene noch höhere Bevölkerungs¬ von der Grippe befallen. Von demselben ist folgendes summe von 26.894 Personen dadurch einerseits eine Telegramm eingelaufen Verringerung gegenüber dem tatsächlichen Bevölke¬ „Immer wiederkehrendes Wechselfieber, Rückreise rungsstande erfährt, als viele Parteien nicht abge¬ leider noch unbestimmbar verzögernd, bitte unliebsames meldet wurden, andererseits an dem Stichtage schon Fernbleiben vom Rathause entschuldigen, werten wegen des folgenden Doppelfeiertages fast alle nur Magistrats= und Gemeinderatskollegen freundliche vorübergehend in Steyr wohnenden Waffenfabriks¬ Grüße: Vizebürgermeister Nothaft.“ angehörigen nach Hause gereist sind. Trotzdem haben Hiezu bemerkt der Herr Vorsitzende, daß er gewiß wir die Ueberzeugung, daß die durch die Volks¬ im Sinne des Gemeinderates spreche, wenn er über die zählung ausgewiesene Summe der Bevölkerungs¬ Erkrankung des Herrn Vizebürgermeisters Nothaft das Bedauern ausspreche und wünsche, daß derselbe recht anzahl nicht richtig sein kann. Leider läßt sich die bald wieder gesund nach Steyr zurückkehre. Zählung nicht wiederholen, da seit dem Stichtage In diesem Sinne wolle das Fernbleiben schon wieder solche Veränderungen eingetreten sind, des Herrn Vizebürgermeisters Nothaft zur Kenntnis die wiederum kein verläßliches Bild über die richtige ge¬ nommen werden Bevölkerungsziffer vom Stichtage ergeben könnte. Es findet gegenwärtig die Ueberprüfung der Zählung Weiters sind für die heutige Sitzung entschuldigt die § statt. Hoffentlich wird die nächste ordentliche Volks¬ erren Vizebürgermeister Dedic und die Gemeinde räte ählung das richtige Resultat ergeben Rudda, Bachmayr, Kletzmayr und Steinbrecher, letzterer erkrankt ist welch d) Fräulein Anna Groß, die bisherige Leiterin des Zu Ueberprüfern des heutigen Ratsprotokolles städtischen Jugendamtes, hat mit Zuschrift vom werden hierauf die Herren Gemeinderäte Prof. Brand 20. Februar 1920 anher mitgeteilt, daß sie ihre und Baumgartner gewählt Stelle als Leiterin des Jugendamtes zurücklege und Aus dem Einlaufe teilt der Herr Vorsitzende mit: 1 mit 20. März l. J. aus dem Dienste trete.. Den Das Ergebnis der Sammlung für die amerika¬ Grund der Kündigung bildet angeblich die Absicht nische Kinderhilfsaktion, welche beim Magistrate des Gemeinderates eine Aenderung des Armen¬ Steyr eingelaufen ist und worin Sammlungen von Ver¬ statutes und des Statutes für das Jugendamt einen nicht inbegriffen sind, beträgt 30.207 K 30 h. zu beschließen. Von der Staatsanwaltschaft Steyr ist die Mit¬ Infolge Kürze der Zeit, da bis 20. März eine teilung anhergelangt, daß dieselbe keinen Anlaß zur Ausschreibung und Neubesetzung dieser Stelle durch trafgerichtlichen Verfolgung des Hugo Drahowsal den Gemeinderat nicht erfolgen kann, sah sich das der einer anderen bestimmten Zivilperson aus Anlaß Magistratspräsidium veranlaßt, für eine provisorische der gegen denselben eingebrachten Anzeige vom Besetzung für die Zeit bis der Gemeinderat über 11. Jänner 1919, Zl. 18.726 gefunden habe. Zu¬ die Besetzung beschließen könne, zu sorgen. Es hat leich wird die Uebersendung des Aktes an den daher vorläufig den Rechtshörer Karl Michtner, Militäranwalt in Linz zur allfälligen Strafamts¬ welcher bereits im städtischen Jugendamte in Linz andlung beantragt praktizierte, als Leiter berufen und ersucht das In den Zeitungen wurde bereits das Ergebnis Magistratspräsidium, den Gemeinderat die Aus¬ der letzten Volkszählung veröffentlicht, welches all¬ chreibung einer Leiterstelle für das städt. Jugend¬ gemeines Kopfschütteln verursachte und als undenk amt zu beschließen. Auch Fräulein Huber hat ihre bar empfunden wurde, daß die ausgewiesene Ziffer kündigung überreicht und wäre daher auch die von 20.145 Personen richtig sein könne. Abgesehen Stelle einer Fürsorgerin neu zu besetzen. davon, daß unser Verpflegsstand 24.900 Personen e) Ausweis des städtischen Polizei=Inspektorates über umfaßt, liegen noch andere Umstände vor, die diese die Tätigkeit im Jahre 1919. Differenz nicht rechtfertigen. Allerdings kann eine Derselbe wird dem Protokolle einverleibt. Differenz dadurch entstanden sein, als die vom —— Städtisches Polizei=Inspektorat Steyr. 920. Steyr, am 1. Jänner Ausweis Polizei= und städtischen Marktinspekkorates, bzw. der städtischen über die Tätigkeit des Sicherheitswache im Jahre 1919. Im Hievon wurden Summe der Arretiert Jahre — — 1 — 2 2 25 8 8 2 1 5 8 2 5 5 55 * 4 8 4 5 O 8 2 16 101 182 10.79 10.289 92 1918 6 8 417 155 39 898 192 112 82 25 1336 317 12.375 129 1919 17 5 13 187 1.975 342 865 178 112 15 Ferners wurden auf den hiesigen Bei den bei den Mautstationen bzw. in Milch¬ Marktplätzen Jahre 1918 10 Parteien zirka 153 kg und 1919 geschäften vorgenommenen Milchrevisionenwurden im im und 1919 Parteien zirka 70 kg unreifes und verfaultes Obst Jahre 1918 2 Parteien zirka 40 Liter 11 4 2c. konfisziert und vertilgt. Parteien zirka 30 Liter Milch als nicht gradhältig

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