Ratsprotokoll vom 26. Oktober 1917

6 ) Ansuchen des Vereines „Freie Schule" um Be¬ willigung einer Spende Sektionsantrag: Wie bisher eine Spende von 20 K zu ewilligen. Der Sektionsantrag wird angenommen. — Zl. 40.680 4) Ansuchen des Vereines der Schulfi#unde um eine Subvention Sektionsantrag: Die bisherige Subvention per 1600 K wiede zu bewilligen Der Sektionsantrag wird angenommen. — Zl. 41.724 *) „Verein zur Erhaltung des Deutschtums in Ungarn' um Unterstützung. Sektionsantrag: Einmalige Beihilfe mit 50 K zu be¬ villigen. — Der Sektionsantrag wird angenommen. Zl. 36.993. )Ansuchen des Bundes der christlichen Deutschen in Galizien um eine Beihilfe zur Unterstützung für die durch den Krieg heimgesuchten Deutschen in Galizien mit 50.K Sektionsantrag: Eine einmalige Beihilfe zu bewilligen Der Sektionsantrag wird angenommen. — Zl. 36.818 g) Ansuchen des Komitees zur Gründung eines öster¬ reichisch=deutschen Polizei=Erholungsheimes in Neumarkt in Steiermark Sektionsantrag: Das Ansuchen ist abzuweisen. der Sektionsantrag wird angenommen. — Zl. 40.538 ) Ansuchen des Kaiser=Huldigungswerkes der k. u. k Luftfahrtruppen, Wien, 9. Bezirk, Peregringasse 1, um Sub¬ skription Das Ansuchen wird über Antrag der Sektion abge¬ wiesen. — Zl. 37.524 Die Abschreibung der rückständigen Gemeindeumlag von 3 K 18 h vom verstorbenen Maler Ignaz Uprimy wird bewillig k) Ansuchen der Gewerblichen Fortbildungsschule in Steyr um Weiterleistung der Stadtsubvention. Sektionsantrag: Die bisherige Subvention per 200 wieder bewilligen zu wollen. Der Sektionsantrag wird angenommen k) Ansuchen der gewerblichen Fortbildungsschule in in Subvention zur Unterstützung kriegsgeschädigter Ge¬ werbetreibender. Der Sektionsantrag lautet: Eine Subvention wie bis. her von 50 K zu bewilligen. Herr GR. Haidenthaller stellt den Gegenantrag, daß mit Rücksicht darauf, als das Gewerbeförderungs=Institu durch die dermalen sehr bedrängte Lage des Gewerbestandes bedeutend in Anspruch genommen ist, die Subvention auf 00 K zu erhöhen. Der Gegenantrag des Herrn GR. Haidenthaller wird sohin mit Stimmeneinhelligkeit angenommen. — Zl. 44.798 III. Sektion. Sektionsobmann, Referent GR. Ing. Josef Huber 10. Ansuchen um Ueberlassung des Zeichensaales der Knaben-Bürgerschule. herr Referent GR. Ing. Huber bringt das Ansuchen des Ortsverbandes der Arbeitervereinigung in Steyr, welcher ür seine Mitglieder einen Kurs über gewerbliches Zeichnen zu veranstalten beabsichtigt, zur Verlesung. Im Anschlusse hieran teilt Herr Referent GR. Ing Huber mit, daß sich die Direktion der Knaben=Bürgerschule iegen das Ansuchen ablehnend verhalte und um die Aeußerung ersucht, ob die leitende Lehrkraft dieses Kurses hiezu qualisiziert und wer dieselbe ist; ferner wie hoch die sichere Anzahl der Kursteilnehmer sei. Hiezu bemerkt die Direktion, daß der geplante Kurs aus später noch auszu¬ führenden Bedingungen nur in der Zeit bis höchstens 8 Uhr abends abgehalten werden könnte, da ein Unterricht nach 8 Uhr in den eigentlichen Unterrichtsräumen der Bürger¬ schule und noch dazu in zweiten Stocke der geltenden Ord¬ nung des Hauses widerspricht Die Sektion stellt nun in Würdigung dieses Stand punktes der Direktion den Antrag: Der löbliche Gemeinderat beschließe die Abweisung des gestellten Ansuchens, da zur gewünschten Nachtzeit der Saal nicht mehr zur Verfügung gestellt werden kann Herr GR. Wokral: Wenn die Sektion auf den Standpunkt beharrt, daß nach 8 Uhr abends die Räume in der Bürgerschule nicht mehr benützt werden dürfen, wird der von der Arbeitervereinigung angestrebte Bildungszweck unmöglich gemacht. Der Arbeiter kann nicht von der Werk¬ stätte weg zum Kurse gehen; er muß sich doch umziehen ind auch etwas essen, so daß es ihm vor 8 Uhr abends nicht möglich sein wird, diese Bildungsstätte zu besuchen. Uebri¬ jens war es schon wiederholt der Fall, daß Räume der Bürgerschule von Privaten bis in die späten Abendstunden benützt wurden, wenn es also für diese Personen möglich war, nach 8 Uhr Räume der Bürgerschule für Unterrichts¬ wecke zu benützen, so soll es doch auch dem nach Bildung strebenden Arbeiter, dem keine andere Zeit zur Verfügung teht, möglich gemacht werden, um dieselbe Zeit die Räum des öffentlichen Gebäudes der Bürgerschule zu benützen Hiebei können private Ruhebedürfnisse von Hausbewohnern nicht berücksichtigt werden, welche, wie es scheinen, bei dem ablehnenden Standpunkte der Direktion eine Rolle spielen Dieser Kurs wird durch den gewiß qualifizierten Fachlehrer Herrn Lebeda geleitet werden, so daß für den Erfolg des¬ elben die Garantien geboten sind Der Gemeinderat wolle daher dem Sektionsantrage licht zustimmen, sondern durch Bewilligung des Ansuchens den Kursteilnehmern Gelegenheit geben, etwa seinerzeit Ver¬ äumtes nachholen zu können. Der Kurs kostet der Arbeitervereinigung ziemlich viel Geld und möchte ich daher fragen, wie es in der Zukunft mit der Heizungsmöglichkeit der Bürgerschulräume steht, damit icht etwa der, um das Lehrziel zu erreichen, auf fünf bis sechs Monate angesetzte Kurs unterbrochen werden muß, und die Arbeitervereinigung einen finanziellen Nachteil leidet. Wenn es aber möglich sein sollte, den Kursbetrieb auf. recht erhalten zu können, so würde ich aus den vorange führten Gründen bitten, dem Ansuchen stattzugeben Herr Bürgermeister entgegnet, daß über die heizungsmöglichkeit nur sehr traurige Auskünfte gegeben werden können, und werden in den Schulen wohl Kälte¬ erien eintreten müssen, da für die Stadt nur 15 Waggon kohle statt verlangter 58 zugebilligt wurden. herr GR. Wokral ersucht den grundsätzlich ablehnen¬ den Antrag der Finanzsektion wenigstens dahin abzuändern daß sie dem Ansuchen zustimmt, jedoch keine Gewähr dafür ibernimmt, daß der Kurs infolge der Kohlennot beendet werde könne. herr GR. Kirchberger empfiehlt, dem Antrage den Sektion zuzustimmen und verweist darauf, daß es unmög ich sei, nach 10 Uhr abends noch eine Reinigung und Lüftung der benützten Räume vornehmen zu können, sich auch dazu niemand verstehen würde, und daher die morgens die Schule esuchenden Kinder dem hinterlassenen Staube und der chlechten Luft ausgesetzt wären. Es muß doch in erster Linie auf die im zarten Alter befindlichen Kinder Rücksicht genommen werden und widerspricht daher die Benützung der Schulräume bis 10 Uhr abends auch der Schulhygiene. Herr GR. Tribrunner verweist darauf, daß lau der Aeußerung der Direktion diese nur frägt, wer der eitende Faktor des Kurses ist und die Verantwortung für die Aufsicht übernimmt. Nachdem nun Herr Fachlehrer Lebeda die fachliche Leitung des Kurses übernommen hat wird auch seitens der Direktion keine Einwendung gegen die Abendstunden von 8 bis 10 Uhr erhoben werden. Auch muß darauf hingewiesen werden, daß der Zeichensaal nicht jeden Tag benützt wird und wenn er benützt wird, sicher nicht in en ersten Morgenstunden, so daß noch eine Lüftungs= und Heizungsmöglichleit in der Früh besteht. Redner empfiehlt, den Antrag der Sektion so zu modifizieren, daß man der Direktion Gelegenheit gibt, sich hierüber zu äußern; vielleicht wvürde sich die Direktion einverstanden erklären, wenn sie hört, daß Herr Fachlehrer Lebeda der verantwortliche Kurs¬ eiter ist, und stelle er daher den Antrag, die Beschlußfassung bis zur Aeußerung der Direktion zu vertagen Herr Referent GR. Ing. Huber sagt, daß sich Herr R. Tribrunner im Irrtume befinde. Die Direktion habe in ihrer Aeußerung bereits gesagt, daß ein Unterricht nach Uhr abends in den eigentlichen Unterrichtsräumen der Bürgerschule und noch dazu im zweiten Stocke der geltenden rdnung des Hauses widerspricht. Es sei gewiß zu begrüßen venn in den Arbeiterkreisen der Drang nach Ausbildung bestehe, er glaube aber, daß sich für diesen Zweck auch Frivaträume finden lassen werden. der Herr Vorsitzende bringt sohin den Ver¬ tagungsantrag des Herrn GR. Tribrunner zur Abstimmung. Lelcher vom Gemeinderate mit Mehrheit abgelehnt wird Nachdem Herr Reserent GR. Ing. Huber den Sektionsantrag nochmals verlesen hatte. leitet der Herr Vorsitzende über denselben die Abstimmung ein und wird derselbe vom Gemeinderate mit Stimmenmehrheit an enommen T 101s0. Herr Vizebürgermeister Gründler übernimmt den Vorsitz. 11. Ansuchen des deutschen Turnvereines in Steyr um Erlassung des Beleuchtungsbeitrages für die Turnhalle im Reulschulgebäude Herr Referent GR. Ing. Huber bringt den Sektions¬ antrag zur Verlesung: Der löbliche Gemeinderat beschließe dem deutschen Turnverein die halben Beleuchtungskosten als Gegenwert für Ueberlassung der Turngeräte an Schulen 3u erlassen — Der Antrag wird einstimmig angenommen. Zl. 25.535 2. Ansuchen des Schulausschusses der gewerblichen Fortbildungsschule in Steyr um Ueberlassung der erforder¬ lichen Unterrichtsräume. err Referent GR. Ing. Huber berichtet über das eingebrachte Ansuchen und stellt folgenden Sektionsantras Der löbliche Gemeinderat überlasse der gewerblichen Fort¬ ildungsschule für das Schuljahr 1917/18 die benötinten Schultäume und bewillige die bisherige Subvention im 2e rage von 200 K Der Sektionsantrag wird einstimmig angenommen.

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