Ratsprotokoll vom 22. Dezember 1913

2 Steuern und Umlagen: Gebühren=Acquivalent für das unbewegliche Ver¬ mögen 1200 K Grund und Hauszinssteuer 2800 „ Reutensteuer 30, * Landes= und Gemeinde=Umlag 3800 „ Steuer und Umlagen für die Exerzierplätze 1500 330 K Summe Verwaltungs-Auslagen 3200 K Funktionsgebühr des Bürgermeisters Bezüge der 21 aktiven städtischen Beamlen 75052 Bezüge der 6 städtischen Hilfsbeamten 7114 „ Bezüge der 5 städtischen Amtsdiener 307 Kosten der Uniformierung 600 3 Bezüge des Stadtpoliers 912 28787 Pensionen und Gnadengaben 1000, Ausgaben für Wahlen Ausgaben für gerichtliche Vertretung 200 „ Gebühren für Interventionen im Theater, für Vereinsversammlungen, Belohnungen und Reise¬ oster 2400 „ Assentierungs=, Militärbequartierungs= und Vor 3500 spannsfuhrenkosten Porti, Druckpapiere, Bücher, Zeitungen u. Kanzlei¬ Requisiten 7400 Beheizung, Beleuchtung, Reinigung, Einrichtung der Amtszimmer 8000 Für voraussichtliche Erhöhungen 9000 „ 56172 K Summe Sicherheito-Auslagen: Bezüge der städtischen Sicherheitswache 35000 K 4 Unisormierungskosten der Sicherheitswache 3000 „ * Bezüge der städtischen Reservewacht 13400 * Uniformierungskosten der Reservewache 800 Verschiedene polizeiliche Auslagen (Instandhaltung der Wachezimmer, Beheizung und Beleuchtung und Exekutivgebühren 6000 Kosten der polizeilichen Arrestanten und Schüb¬ inge * 6000 Erhaltungskosten der Naturalverpflegsstation 5800 „ Beitrag an die Freiwillige Feuerwehr, Entlohnung er beiden Turmwächter und Erhaltung der Telephone 6400 „ Kosten der Straßenbeleuchtung 27200, * 103600 K Summe derr G.=R. Tribrunner richtet an den Herrn Vor¬ sitzenden die Bitte, er möge an die hiesige Gasfabrik heram reten, daß die Straßenlaternen in den Wintermonaten bis 7 Uhr morgens brennen, da dieselben z. B in der Schweizergasse ost schon um 6 oder ½7 Uhr ausgelöscht sind, um diese Zeit müssen die Arbeiter in die Fabrik gehen, die dann infolge der herr¬ schenden Dunkelheit nicht einmal sehen, wohin sie treten. Der Herr Vorsitzende erwidert, daß er diesbezüglich schon einmal mit der Gasanstalt Rücksprache gepflogen habe; die Direktion habe erklärt, daß sich nach dem bestehenden Be¬ leuchtungsplan eine solche Einführung nicht bewerkstelligen lasse, indem die Straßenlaternen eben nicht auf einmal an allen Orten angezündet und ausgelöscht werden können, sondern nur nacheinander. Bis 7 Uhr müssen alle Laternen ausgelöscht sein. Sollten sämtliche Laternen erst um diese Stunde aus¬ gelöscht werden, so wäre dies selbstverständlich mit bedeutend größeren Kosten verbunden. Um in dieser Sache eine Besserung herbeizuführen, müßte die Auslöschzeit für einzelne Rayons wo eben der meiste Verkehr um diese Zeit herrscht, später an¬ gesetzt werden, was selbstverständlich auch eine Erhöhung der Beleuchtungskosten bedeuten würde. Er werde jedoch diese An¬ gelegenheit im Auge behalten. Unterrichts-Anolagen: a) Erhaltung des Realschulgebändes 2000 K * * Auslagen für die k. k. Staats=Oberreal¬ schule, u. zw.: Jahresbeitrag an den Studienfond 1000 a) 80 Auslagen für den Gottesdienst der Schüler ) 2930 „ Löhnung des Schuldieners c) 700 Einrichtungskosten d) 1600 Lehrmittelkosten e) 800 Kanzlei=Erfordernisse und Beleuchtung 1600 „ Beheizungskoster □ 300 „ ) Reinigungsauslagen 200 „ i) Mietzins für ein Lehrzimmer Summe 12210 K und zwei Erhaltung des k. k. Fachschulgebäudes 800 K Stipendien an Schüler dieser Anstalt Transport 13010 K 13010 K Transport Erhaltung der Volks= u. Bürgerschulen: ) Quartiergelder des Lehrpersonales im Aus¬ maße von 35% des Gehaltes und Natural 34000 vohnungen der Schulleiter „ Mietzins für ein Schulzimmer 400 „ 9 Löhnungen der Dienerschaft 5084 „ Beheizungskosten 5000 „ c) Einrichtungs=, Lehr= und Lernmittelkosten amt einmaliger Auslage für den Zeichen¬ unterricht 300 Pauschalien der Schulleiter für die Schul¬ 1) edienung 225 „ *) 2200 Kanzlei=Auslagen samt Beleuchtung Reinigungs=Auslagen a 1000 „ Erhaltung der Schulgebände 5200 „ Erhaltung der Turnschule im Exjesuiten¬ Gebände 200 „ Kindergarten=Institut (Wohnungszins der Kindergärtnerin 344 „ n Einrichtung von Schultelephonen 560 Einführung der Schulküche und n) des Haus¬ altungsunterrichtes 350 „ * * Summe 73873 K Herr G.=R= Langoth erklärt, daß er sich als Obmann der IV Sektion verpflichtet fühle, über manche Veränderungen gegenüber dem Vorjahre Aufklärungen zu geben. Redner weist bei Post c) darauf hin, daß hier deshalb eine Erhöhung ein¬ etreten sei, weil seitens der Schuldiener um eine Erhöhung des Reinigungspanschales angesucht wurde, da die Kosten für Materialien und Arbeitskräfte bedeutend gestiegen seien und es daher unmöglich sei, mit dem bisherigen Pauschale auszukommen. Die Präliminarkommission habe sich deshalb veranlaßt gesehen, hier Erhöhungen vorzunehmen. Die Post „Quartiergelder für Lehrpersonen u. s. w.“ sei deshalb um rund 3000 K erhöht worden, da der kommende Landtag an die Erhöhung der Lehrergehalte schreiten werde, wo¬ durch selbstverständlich auch die Gemeinde getroffen werde, indem diese die Quatiergelder für die Lehrpersonen im Ausmaße von 30% des Grundgehaltes zu bestreiten habe Post *) „Erhaltung der Volks= und Bürgerschulen“ habe aus dem Grunde eine Erhöhung erfahren, weil infolge Ein führung eines neuen Lehrplanes für Zeichnen eine Reihe von Lehrmitteln eingeführt werden müssen. Post m) „Einrichtung von Schultelephonen“ könne er be¬ onders zur Annahme empfehlen aus dem Grunde, weil diese Einführung für die Allgemeinheit von ganz besonderer Beden tung sei, man bedenke nur, wie zweckdienlich dasselbe bei Un¬ ällen, Erkrankungen von Schulkindern, oft augenblickliche ärzt¬ iche Hilfeleistung sei. Anderseits sei die infolge der weiten Ent¬ ernungen der einzelnen Schulen von einander bisher umständ¬ liche Berufung des an der Kaiser Franz Josefschule bestellten Bezirksaushilfslehrers im Falle der Erkrankung von Lehrper¬ onen durch das Schultelephon erheblich einfacher Als neue Post wurden für die Einführung einer Schul¬ küche und des Haushallungsunterrichtes in Steyr 350 K einge¬ tellt. Er mache jedoch darauf aufmerksam, daß sich diese Post im nächsten Jahre erhöhen werde, indem für diesesmal die Kosten nur für drei Monate in Betracht zu ziehen sind. Redner be¬ richtet sodann über die von ihm und Herrn G.=R. Tribrunner vor kurzem erfolgte Besichtigung der Schulküche in Wels während des Betriebes derselben. Er könne nur sagen, daß er über das Besehene hochbefriedigt gewesen sei. Mit der Schulküche werde ine Einführung in Steyr getroffen werden, welche jedermann uf das lebhafteste begrüßen könne. Er habe mit der Direktion in Wels über verschiedene Angelegenheiten gesprochen, so z. B. darüber, wie sich die Eltern zu dieser Einführung verhalten aben. Man habe ihm gesagt, daß die Ansichten über die Schul¬ üche auch in Wels anfangs sehr geteilte waren, genau so wie in Steyr, daß sich diese Verhältnissse aber jetzt vollständig geänder aben, indem die Eltern sogar in die Schule kommen und ihrer Freude über den Erfolg Ausdruck geben. Er bitte deshalb die derren Gemeinderäte, zu dieser Post ihre Zustimmung zu geben Herr G.-R. Tribrunner erklärt, daß er die Dar¬ legungen des Herrn Vorredners nur bestätigen könne. Es sei eine Freude gewesen, den Mädchen bei der Arbeit zuzusehen. Es wird auch in Steyr bald der Fall sein, daß man der Schul¬ küche ebenso freundlich gegenübersteht, wie in Wels. Auch be¬ üglich der Kosten werde man mit den vorhandenen Barmitteln das Auslangen finden Herr G.=R. Wokral ist bezüglich der Post „Einrichtung der Schulküche“ der Auffassung, daß die Gesamtkosten, auch der Einrichtung u. s. w. angesetzt sein sollten. Wenn in der letzten Sitzung darüber gesprochen worden sei, daß die Gesamt¬ osten über 2000 K betragen, so finde man hier den lächerlich jeringen Betrag von 350 K eingesetzt. Er müsse schon fragen vie dies mit der obenerwähnten Summe in Einklang zu bringen sei. Redner äußert sich weiter, daß die Volks= und Bürger¬ chulen im Verhältnisse zur Realschule stiefmütterlich behandelt werden; so finde man bei den Lehrmittelkosten und Kanzlei¬

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