Ratsprotokoll vom 29. November 1912

4 gemeinde freudigst begrüßt werde, weil hiedurch die Aussicht ge¬ geben ist, daß im Stadtteil Neulust nach langer Pause wieden weiter gebaut wird, nachdem dort seit Anlegung der Valerie¬ Es ist traße eine Stockung in der Bautätigkrit eingetreten ist. daher klar, daß die Stadtgemeinde dieses Unternehmen so weit als möglich fördern will Es stellt daher die Sektion fol jenden Antrag: Der Gemeinderat wolle, bezugnehmend auf das vorliegende Ansuchen der Bau= und Wohnungsgenossenschaft „Wohnungs fürsorge“, städtischen Grund aus der Grundparzelle Nr. 1408,1 an der Spitalskystraße gelegen, im Ausmaße von 250 Quadrat ermäßigten Preis von 10 K per Quadrat laftern, um den klafter verkaufen. Im Falle als der § 24 des Statutes eine Auslegung vor Seite der Genossenschaft erhalten würde, welche spezielle In¬ teressen der Stadtgemeinde berücksihtigt, könnte noch eine weite gehende Förderung in Erwägung gezogen werden. mi Ergänzend hieran teilt der Herr Referent noch daß der in Aussicht genommene Baugrund sich außerhalb des Marktplatzes anschließend an den Karl Ludwig=Platz befinde Derzeit sei dort wohl ein Platz für den Turnhallebau reserviert jedoch seien Verhandlungen im Zuge, um eine eventuelle Aend¬ rung dieser Platzfrage durchzuführen, in welchem Falle der Bau von Häusern längs der Spitalskystraße unbehindert erfolgen kann Der Antrag der Sektion wird hierauf einstimmig ange nommen. — Z. 28.525/12 14. Bericht über den Antrag auf Beleuchtung der Wolfernstraße Der Herr Reserent erklärt eingangs, daß seines Wissen¬ von den bedeutenderen Straßen der Stadt Steyr die Wolfern¬ straße die einzige ist, welche keine Beleuchtung aufweist. Wieso dies der Fall ist, sei nicht recht verständlich, nachdem diese Straße ja doch in ihrem Zuge von bewohnten Häusern besetzt, bergi ist und auch sehr stark befahren wird. Das dringende Verlange der dortigen Bevölkerung auf Beleuchtung dieser Straße sei des halb ein vollkommen gerechtfertigtes und ist es, diesbezüglich al den Gemeinderat mit einem derartigen Ersuchen heranzutreten nur gerechtfertig Die Bausektion habe sich eingehend mit dieser Sache be schäftigt, jedoch gefunden, daß eine Beleuchtung der Wolfern¬ straße mit Gas oder elektrischem Licht infolge des hohen Kosten betrages und wegen der Kirze der Zeit bis zur definitiven Neu regelung der Beleuchtungsfrage nicht empfehlenswert ist, wes¬ halb rorläufig Petroleumlimpen zur Aufstellung gelangen, die jedoch nur als Notbeleuchtung gedacht sind Die Sektion stellt deshalb folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe in der Wolfernstraße die An bringung von fünf Peiroleumlampen als Notbeleuchtung und bewillige als einmalige Auslage für die Installation 200 X und für das jährliche Betriebserfordernis 300 K Mit der weiteren Durchführung werde die III. Sektion betraut Herr G.=R. Kattner unterstützt diesen Antrag der Sektion und ersucht er zugleich den Herrn Vorsitzenden, die In stallation der Lampen so bald als möglich durchführen zu lassen Der Herr Vorsitzende erwidert, daß er diese Arbeiter ehestens durchführen lassen werde da Herr G.=R. Mitter ersucht den Herrn Vorsitzenden, ir hinzuwirken, daß die bei der Kommission im Juli l. J. Aussicht gestellte Ueberbrückung des oberen Mehlgrabens durch geführt werde Der Herr Vorsitzende erwidert, daß er sich diesbezüg lich mit der 1I! Sektion ins Einvernehmen setzen werde Der Antrag der Sektion gelangt sodann zur einstimmigen Annahme. — Z. 23.281/12 15. Genehmigung des Verkaufes der Pferdestraßen walze Der Herr Referent erllir;, daß durch die Anschaffung der Dampfstraßenwalze die alte Pierdestraßenwalze überflüssi. geworden ist und es sich daher empfi hlt, dieselbe zu verkaufen¬ Die Sektion habe deshalb die Ausschreibung derselben beschlossen. Der Herr Referent bringt diese Ausschreibung zur Ver¬ lesung, worauf folgender Sektionsantrag gestellt wird Der Gemeinderat beschließe, nachdem durch die Anschaffung einer Dampfstraßenwalze die alte Pferdewalze entbehrlich ge worden ist, den Verkauf derselben und beauftrage mit der Durch führung die 111. Sektion. Herr G.=R. Dautlgraber stellt die Anfrage, ob die Dampfstraßenwalze doch in allen Stadtteilen zur Verwendung gelangen kann, nachdem er befürchte, daß diese Walze infoln ihres großen Gewichtes nicht über die kleineren Brücken geführt die werden kann und es vielleicht dann notwendig sein wird Pferdestraßenwalze wieder in Anwendung zu bringen. [Es wärt daher gut, wenn dieselbe nicht zum Verkaufe gelangen würde Der Herr Vorsitzende erwidert, daß damit nur die Wehrgrabeninsel und das Karolinental gemeint sein können. Hier bestehen wohl einige Schwierigkeiten bei Verwendung der Dampfstraßenwalze, jedoch erspare man bei derselben so bedeu tende Kosten, daß eine Pölzung der Brücken leicht durchgeführt werden kann, so wie dies auch früher beim Transporte vor Dampfkesseln 2c. bereits anstandslos gesthehen ist. Die Verwen dung der Dampfstraßenwalze werde in den genannten Stadt teilen zirka einen Monat beanspruchen. Der Antrag der Sektion wird hierauf einstimmig ange nommen. Z. 29.021,12. 16. Ansuchen des Josef Fischlmair um die Bewilli¬ gung zur Benützung des Bruderhausgartens als Ein fahrt in seinen Hofraum und um Ueberlassung des Ueber¬ wassers des Bruderhausbrunnens als Nutzwasser für sein Geschäft Die Sektion beantragt hierüber Der Gemeinderat beschließe, dem Ansuchen des Herrn Jose Fischlmayr um Mitbenützung des Bruderhausgartens und Ein leitung des Ueberwassers aus dem dort befindlichen Brunnen in sein Geschäft um den angebotenen jährlichen Zins von 90 K zu geben Folge Eine Haftung für den regelmäßigen Zufluß des Wasser edoch nicht übernommen werder kann Gegen die Afterpachtung vom derzeitigen Pächter Johann wird keine Einwendung erhoben Hube Z. 24 464/12. Wird angenommen. #1 Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Langoth Jose 17. Verl itung zweier Schiefermayr=Stipendien Ueber Antrag der Sektion werden die beiden Schiefer mayr'schen Stipendien im Betrage von je 100 K jährlich den Bewerbern Franz Blüml, Schüler der VII Klasse und Karl Minichshofer, Schüler der II. Klasse Realschule, verliehen. 8. Verleihung der Jahresinteressen aus der Leo¬ Pacher=Artillerie=Stiftung pold Die Sektion beantragt, es wolle über Vorschlag dei tädtischen Armenrates je ein Anteil per 17 K 50 k aus der Leopold Pacher=Artillerie Stiftung den Bewerbern Norbert Inn¬ reiter und Leopold Welzebach verliehen werden Wird einstimmig angenommen — Z. 26.179/12 19. Vergebung einer Simon Zachhuber'schen Seiden= strumpfwirker=Pfründe Ueber Antrag der Sektion wird nach dem Vorschlage des städtischen Armenrates die ausgeschriebene Simon Zachhuversche Seidenstrumpswirker=Pfründe per 20 K 30 k monatlich je zur Hälfte den beiden Bewerberinnen Therese Haubl und Marie Zimmermann verliehen. Z. 26.15 //12 — 20. Eingabe der Direktion der k. k. Staatsober¬ realschule in Steyr um kostenlose Beistellung der Be¬ leuchtung und Bebeizung für das zur Abhaltung von zwei Französisch=Konversationskursen in Aussicht ar¬ nommene Klassenzimmer. Die Sektion stellt hierüber folgenden Antrag: Der Gemeinderat wolle beschließen: Auf das vorliegende Ansuchen kann nicht eingegangen werden, nachdem hiesigen Lehr versonen, die Privatkurse halten, die Beheizung und Beleuch des Lokales ebenfalls nicht bewilligt wurde. tung — Einstimmig angenommen. Z. 29.823/12. Nach Schluß der Tagesordnung äußert sich Herr G.=R Hofer, diß bekanntlich in den Städten Linz, Wels und Urfah die dortigen Polizeimannschaften in der neuen Selbstverteidi¬ gungsmethode „Tschiu=Tschitsu“ unterwiesen wurden. Er stell an den Herrn Vorsitzenden die Anfrage, ob es möglich wär daß auch für die hiesige Polizeimannschaft derartige Kurse ab gehalten werden Der Herr Vorsitzende erwidert, daß die Durchführung eines solchen Kurses heute leider nicht mehr möglich sei. Dej betreffende Kursleiter habe wohl bei ihm vorgesprochen und da¬ bei erklärt, daß er diese Kurse sofort abhilten wolle. Rednen habe demselben jedoch bedeutet, diesbezüglich ucht gleich eine bindende znsage geben zu können, nachdem die Arhillung solcher Kurse mit bedeutenden Auslagen verbunden ist und in diesem Falle vorerit die Genehmigung des Gemeinderates eingehol werden müsse, worauf der betreffende Herr erklärte, daß, wenn der Kurs nicht gleich abgehalten werden könne, er nicht mehr länger zuwarten wolle. — Redner bittet, dies zur Kenntnis zu nehmen Herr G.=R. Wokral wünscht eine bessere Beleuchtung des im Hause Sierningerstraße Nr. 24 befindlichen öffentlichen Brunnens. Herr G =R. Mitter ist der Ansicht, daß dieser Brunner durch die am gegenüberliegenden Hause angebrachte neue Graetzin lampe genügend beleuchtet ist Her G.=R. Dautlgraber weist auf die schlechte Be¬ leuchtung der Schweizergasse hin, nachdem dort auf 120 bis 130 Schritte keine Laterne vorhanden ist. Er spricht deshalb den Wunsch aus, es möge dort, zirka in der Mitte, eine Laterne angebracht werden Herr G.=R. Kattner schließt sich dieser Auregung des Herrn G.=R. Dantlgraber an

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