Ratsprotokoll vom 28. Juni 1912

9. Kafsajournalsabschluß pro Mai 1912. Die Stadtbuchhaltung berichtet: 1911 1912 Differenz X K K Es betrugen die Einnahmen im Mo¬ nate Mai 18.078 126.228 108.14 01 45 iezu Kassarest vom 30 21.04 Vormonate 45 35.350 14.30 Gesamt= Einnahmen 9( +39.126 im Monate Mai 122.451 161.578 32 Ausgaben im Mo¬ — 6.48 92 47.786 34 nate Mai 54.26 * den Kassarest für 98 97 +45.60 113.791 Monat Juni 68.183 Seit Jahresbeginn Ende Ma bis betrugen: 49 —50.106 94 45 401.494 451.600 die Gesamteinnahmer 50 97 333.310 47+ 4.498 337.808 die Gesamtausgaben Dieser Kassajournalsabschluß, welcher von den Herren Ge meinderäten Hofer und Oberngruber geprüft und für richtig be unden wurde, wird über Antrag der Sektion zur Kenntnis ge — Z. 16.267/12. nommen. 10. Beschlußfassung über das Offert betr. die Er¬ richtung einer Remise für Geschütze und Fuhrwerke der Artillerie Der Herr Vorsitzende bemerkt vorerst zu diesem Punkte daß bekanntlich die hiesige Artilleriekaserne nur für die Bedürf nisse eines Korps bezw. Haubitz=Artillerie=Regiments gebaut ist während einem Feldkanonen=Regiment, wie es jetzt in Steyr disloziert ist, noch zwei Infanterie=Munitionskolonen zugeteil sind, somit einen kolossalen Munitionspark hat, wozu die jetzigen Wagenremisen nicht mehr genügen. Die Fuhrwerke stehen schon seit Jänner dieses Jahres im Freien und sei es daher begreiflich, daß das Aerar Schritte unternommen hat, um eine Unter bringung dieser Fuhrwerke zu erreichen. Diesbezüglich habe auch vor Kurzem eine Kommission statt¬ gefunden, bei der Vertreter der Stadtgemeinde, des Korps kommandos in Innsbruck und des Stationskommandos teil genommen haben und bei der die Erbauung einer Wagenremis im Ausmaße von 960 m2 als unbedingt notwendig anerkannt werden mußte. Es wurde hiebei an die Vertreter der Stadt¬ emeinde die Frage gerichtet, wie sich die Stadtgemeinde=Vor stehung Steyr zu diesem Punkte verhalte, und so habe Redner die Erklärung abgegeben, daß die Stadtgemeinde mit Vorbehalt der Genehmigung seitens des Gemeinderates im Prinzipe bereit ei, eine solche Remise zu bauen, wenn das Militärärar ein 6%ige Verzinsung der nachgewiesenen Baukosten auf die Dauer der bestehenden Belagsgarantie übernimmt. Die 11. Sektion stellt hierauf folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe, es werde die Stadtgemeinde Vorstehung beauftragt, dem zuständigen Korpskommando die Er richtung einer Remise für die hiesige Artilleriekaserne im ange¬ sprochenen Ausmaße für den Fall zuzusichern, wenn die Militär verwaltung die 6%ige Verzinsung der nachgewiesenen Baukosten auf die Dauer der bestehenden Belagsgarantie übernimmt und ist das bezügliche Offert dem Korpskommando vorzulegen Die Kosten für diesen Bau wären aus dem restlichen Kasernbau=Darlehenfond zu entnehmen Einstimmig nach Antrag. Z. 14.630/12. 11. Subventionsansuchen. Ueber Antrag der Sektion wird beschlossen, der oberöster reichischen Idioten= und Kretinen=Anstalt in Hartheim den bis¬ herigen Jahresbeitrag von 30 K auchfür das Jahr 1912 wieder zu bewilligen — Z. 13.956/12 Nangels an verfügbaren Mitteln werden über Antrag der Sektion die Ansuchen des Gemeindeamtes Tschersching, de Wohlfahrtsvereines Witwen= und Waisenversorgung in Wien des Präsidiums der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, des Präsidiums für das XII. Mährische Landesschießen in Iglau, der Oesterr. Gesellschaft zur Bekämpfung der Rauch= und Staub¬ plage in Wien und des Oesterreichischen Völkervereines in Wien abgewiesen. — Z. 15.316, 13.541, 13.084, 13.750, 15.764 unt 14.099,12. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Josef Hub r ju Vor Eingehen in die Tagesordnung der III. Sektion teilt der Herr Vorsitzende mit, daß die Straßen=Teermaschine bereits in Steyr angekommen sei und daß die Teerung bei der nächsten günstigen Witterung vorgenommen wird, und zwar werden ge¬ teert: die Bahnhofstraße, der Stadtplatz und aus technischen Gründen auch der Grünmarkt, damit von dort nicht Staub und Schmutz auf den Stadtplatz verschleppt werde, wobei sich der Kostenbetrag nur um ein Weniges erhöhen wird und bitte er die Herren Gemeinderäte, die Teerung des Grünmarktes eben falls genehmigen zu wollen. (Wird bewilligt.) Zur Teerung der Straße sei es auch unbedingt notwendig, daß dieselbe vollkommen trocken ist, somit auch das Bespritzen des Stadtplatzes, Grün¬ narkts und der Bahnhofstraße auf einige Tage entfallen müsse, 7 56 5 41 58 99 und ersuche er die Herren Gemeinderäte, falls die Bewohner schaft über Staubplage Klage führt, dieselbe in diesem Sinn aufzuklären. Ferner ist es notwendig, daß der Stadtplatz und Grünmarkt während der Teerung halbtätig gesperrt wird, während die Bahnhofstraße für die Fuhrwerke offen bleibt, nach¬ dem dieselbe immer nur halbseitig geteert wird Allgemein wurde auch von der Bevölkerung der Mangel einer besseren Straßenbeleuchtung schwer empfunden. Von den Laternen seien noch fast die Hälfte mit Schnittbrennern ver¬ sehen. Nun sei es bis jetzt Modus gewesen, jährlich 20 Laternen von Schnittbrennern in Auerbrennern umzuwandeln und so väre erst im Jahre 1919 die gänzliche Einführung des Auer¬ lichtes in Steyr möglich gewesen. Um die Sache jedoch rascher durchzuführen, sei mit der Gasgesellschaft in Augsburg unter teilweiser Benützung des § 26 des Gasvertrages vor Kurzem in Unterhandlung getreten worden. Diese Unterhandlungen haben ein günstiges Resultat ergeben, indem bis längstens Oktober dieses Jahres sämtliche Laternen der Stadt mit Glühstrumpf¬ Beleuchtung versehen sein werden. Außerdem werde noch darnach getrachtet, in verschiedenen Straßen der Stadt die noch bessere Grätzinbeleuchtung einzu¬ führen und habe sich auch die Gasgesellschaft verpflichtet, in Zwischenbrücken und beim Rathause je eine Grätzinlampe mit modernem Ständer aufzustellen. Auf jeden Fall werde dami olgendes erreicht. Die ganze Stadt bekommt Auerlicht, mehrere Straßen die Grätzinbeleuchtung und an einigen weiteren ge¬ eigneten Plätzen werden Grätzinlampen aufgestellt. Obwohl hie durch eine bedeutende Verbesserung der Straßenbeleuchtung ir der Stadt eintritt, kommt dieselbe noch um 200 K billiger zu stehen, als wie bisher, wobei die Bezahlung der Kosten auf drei Jahresraten verteilt ist. Redner glaube, daß damit der Bevölke¬ rung von Steyr ein großer Dienst erwiesen worden ist 12. Zuschrift der Gesellschaft für Gasindustrie in Augsburg betr. Verbesserung der Straßenbeleuchtung. Der Herr Referent spricht dem Herrn Bürgermeister für seine eingehenden Mitteilungen den besten Dank aus und bringt sodann folgenden Sektionsantrag zur Verlesung Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: 1. Es sei auf das Anerbieten der Gasgesellschaft betreffend die Umänderung der derzeit noch mit Schnittbrennern versehenen 58 Straßenlaternen in Auerlampen zum Preise von K 6 er Laterne einzugehen. 2. Seien 58 der derzeit mit Auerbrennern versehenen Laternen für Grätzinbeleuchtung einzurichten, falls das von der Gasgesellschaft vorzulegende Muster hiezu geeignet erscheint und der Preis pro Laterne sich nicht höher als K 15•—. tellt 3. Es seien sofort 100, nach Entscheidung über die Ein ührung des Grätzinlichtes die weiteren 58 Laternen mit Auer¬ brennern zu versehen, wobei die Verteilung dieser 100 Laternen im Stadtgebiete der Bausektion überlassen wird 4. Im Falle sich die Grätzinbeleuchtung als geeignet heraus¬ stellen sollte, seien mit solcher einzurichten: die sämtlichen Laternen in der Bahnhofstraße, Engegasse, am Stadtplatz mit Grünmarkt Pfarrgasse, Kirchengasse, Gleinkergasse und am Roten Brunnen die Sierningerstraße bis zum Polizei=Bezirksposten. Die noch erübrigenden Grätzinlampen seien nach Ermessen der Bausektion an geeigneten Punkten anzubringen 5. Das Angebot der Gasgesellschaft, auf ihre Kosten zwei moderne Grätzinlampen in Zwischenbrücken und beim Rathause anzubrin gen, sei zu genehmigen 6 Die gesamte Umänderung hat bis 15. Oktober zu ge¬ schehen. Die Kosten der Durchführung dieser Beleuchtungsver besserung seien in drei gleichen Raten auf die Jahre 1913 914 und 1915 verteilt, und zwar im Höchstbetrage von à 490 K zusammen K 1470•—, zu bestreiten. Z. 16.033/12. — Wird einstimmig angenommen. 13. Ansuchen um die Bewilligung zum Bezuge von Wasser aus der Wasserleitung der Artilleriekaserne. ein solches Ansuchen liegt vor von Herrn Karl Veit, Stadtplatz 11, welcher beabsichtigt, in der Nähe der Artillerie kaserne einen Neubau aufzuführen, (liegt im Gebiete der Ge¬ meinde Gleink), und zu diesem Behufe Wasser aus der Wasser leitung der Artilleriekaserne beziehen will Die Sektion stellt folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe die Abweisung dieses Ansuchens, nachdem es derzeit unmöglich ist, Steyrer Hausbesitzern in der Nähe der Artilleriekaserne ausreichend Wasser abgeben zu können. Derr G.=R. Kattner schließt sich dem Antrage der Sektion vollends an, weil auch die Bewohner des Schnallen berges keinen einzigen Brunnen besitzen und dieselben das Wasser ogar vom Wieserfeldplatz holen müssen oder beim Bezuge von Wasser aus Privatbrunnen sogar ein Entgeld entrichten müssen und bittet er die Sektion, dies bei Gelegenheit besichtigen zu wollen Der Antrag der Sektion gelangt sodann zur einstimmigen Annahme — Z. 15.357/12. 14. Ausuchen der Bewohner von Ennsdorf um An¬ schaffung einer gedeckten Waschzille Der Herr Referent verliest dieses Ansuchen und be¬ antra t namens der Sektion: Der Gemeinderat beschließe in Anerkennung der Not¬ wendigkeit einer geeigneten Waschgelegenheit bei der Brücke im

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