Ratsprotokoll vom 28. April 1911

4 Der Gemeinderat wolle weiters beschließen, die Frage der Bewilligung von Oefen befürwortend der III. Sektion zur Be¬ ratung und Beschließung zuzuweisen. Wird einstimmig angenommen. — Z. 10.355/11. 15. Amtsbericht betreffend die Wahl zweier Ver¬ treter in den Schulausschuß der k. k. Fachschule für Eisen= und Stahlindustrie für die nächste dreijährige Funktionsperiode. Die Sektion beantragt, in den Fachschulausschuß die Herren Franz Aigner, Schlossermeister, und Josef Huber jun., Maschinen¬ abrikant, zu wählen. Herr G.=R. Huber lehnt die auf ihn gefallene Wahl ab und schlägt für seine Person Herrn Karl Schartinger, Messerer¬ meister, zur Wahl vor. Bei der hierauf folgenden Abstimmung werden die Herren Franz Aigner und Karl Schartinger in den Fachschulausschuß einstimmig gewählt. — Z. 11.295/11. Dem ausscheidenden Mitgliede Herrn Hans Strachowsky wird der Dank des Gemeinderates durch den Herrn Vorsitzenden ausgesprochen. 16. Ansuchen um Unterstützungen aus der bestan¬ denen Gremialkrankenkasse. a) Dem Emerich Grabner, Buchhandlungsgehilfe in Unter¬ himmel, wird über Vorschlag des Handelsgremiums ein Kur¬ kostenbeitrag von 120 K bewilligt. — Z. 7403/11. b) Dem Hans Hauser, Patient im Wiedener Spital in Wien, wird über Antrag des Handelsgremiums eine einmalige Unterstützung von 50 K bewilligt. — Z. 8112/11. c) Dem Josef Hochhauser, Kommis, wird über Antrag des Handelsgremiums eine einmalige Krankenunterstützung von 18 K bewilligt. — Z. 5348/11. d) Dem Josef Schanofsky wird über Antrag des Handels¬ gremiums eine monatliche Unterstützung von 20 K für die Zeit vom 1. April bis Ende 1911 bewilligt. — Z 8620/11. Ueber Umfrage des Herrn Vorsitzenden meldet sich Herr G.=R. Kattner zum Worte und stellt an den Vorsitzenden die Anfrage, wie weit de Spitalbaufrage gediehen sei, nachdem die Bevölkerung mit Recht den Bau des neuen Krankenhauses wünscht. Der Herr Vo sitzende erwidert, daß ihm in dieser Sache nur bekannt sei, daß der seinerzeit vom Ingenieur Schimiczek vorgelegte Entwurf zur Restringierung zurückgesendet wurde; nach Wiedervorlage dieses Entwurfes sei dem Ingenieur Schimiczek die Detailausarbeitung dieses Planes zum Preise von 11.000 K übertragen, jedoch sei demselben kein Termin gegeben worden. Er werde jedoch in nächster Zeit eine Sitzung des Spitalbau¬ komitees einberufen, um die Sache in Fluß zu bringen. Herr G.=R. Tribrunner glaubt, daß es gut wäre, wenn die Kundmachung vom 30. Juli 1909 wegen vorzeitigem Einkauf am Wochenmarkte wieder in Erinnerung gebracht werde, da seit dem Bestande dieser Kundmachung es öfter vorkommt daß die Waren in Häuser geschleppt, verpackt und dann versendet werden. Es wäre gut, wenn die Mitglieder des Approvisionierungs¬ ausschusses dieses Treiben am Wochenmarkte beobachten würden. Er überlasse jedoch das Weitere dem Herrn Bürgermeister. Der Herr Vorsitzende verspricht, sich der Sache annehmen zu wollen. Herr G.=G. Kirchberger macht auf Ersuchen eines Geschäftsmannes den Vorschlag, daß von Seite des Gemeinde¬ rates an den Landesausschuß herangetreten werden möge, daß die Rechnungen vom Bau des Meisterateliers beglichen werden, nachdem selber bes heute noch keine Zahlung erhalten hat. Der Herr Vizebürgermeister erwidert, daß diese Ange¬ legenheit nicht im Wirkungskreise des Gemeinderates liege und daher in dieser Hinsicht keine diesbezüglichen Schritte gemacht werden können. Herr G.=R. Wokral spricht den Wunsch aus, die Sektions¬ sitzungen derart einzuteilen, daß es möglich wird, die Sektions¬ anträge an die Mitglieder des Gemeinderates zwei bis drei Tage vor der Sitzung zu verteilen, damit jeder Gemeinderat über den Gegenstand der Beratung jederzeit informiert ist und seine Ansicht hierüber mit Ueberlegung aussprechen könne, was bisher, wo die Sektionsanträge den Gemeinderäten förmlich an den Kopf geworfen werden, nicht möglich war Es wird wohl nicht mit Unrecht erklärt werden, daß sich das schwer machen läßt, aber diese technischen Gründe werden sich beseitigen lassen, sonst wird es uns öiters wie auch heute ergehen, daß wir drei Punkte auf der Tagesordnung haben, die zurückgestellt werden müssen. Der Herr Vorsitzende verspricht in dieser Hinsicht das Möglichste zu tun, doch dürfte die Erfüllung dieses Wunsches auf große Schwierigkeiten stoßen. Hierauf schließt der Herr Vorsitzende die Sitzung um 5 Uhr abends. Der Vorsitzende: Die Verifikatoren: Der Schriftführer: Druck von G. Bruckschweiger in Steyr. 11-5

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