Ratsprotokoll vom 24. Februar 1911

3 III. Sektion. Referent: Sektionsobmann=Stellvertreter Herr G.=R. Rudolf Sommerhuber. 15 Kostenvoranschlag für die Herstellung eines Straßenschutzes in der Haratzmüllerstraße. Der Herr Referent verliest folgende Eingabe des tädt. Bauamtes: An der Abbruchstelle zwischen der Mäut und dem Englhof wurde die Versicherung der blosgelegten Uferstelle bis auf 3 m über dem Nullwasser im Herbste v. J. seitens des k. k. Strom¬ bauärars durchgeführt. Es ist aber zur ständigen Sicherung der 9•30 Meter oberhalb gelegenen Straße notwendig, nunmehr auf den vor¬ handenen Böschungsfuß aufzubauen und die Sicherung derselben durch Anschüttung der Abbruchstelle mit Erdmateriale und Ver¬ flechtung der Böschung mit Winden zu bewirken. Die Kosten hiefür betragen 750 K und wird um Ge¬ nehmigung zur Durchführung ersucht. Die Sektion stellt hierüber folgenden Antrag: Mit Rücksiht auf die Dringlichkeit der baldigen Inan¬ griffnahme der Sicherungsarbeiten an der Abbruchstelle in der äußeren Haratzmüllerstraße erlaubt sich die III Sektion den Antrag zu stellen, ein löblicher Gemeinderat möge den Her¬ stellungen nach den Vorschlägen und der Kostenberechnung des städt. Bauamtes seine Zustimmung erteilen. Die Baukosten im Betrage von 750 K finden in Post XI/4, Straßen= und Stützmauern, Bedeckung Wird einstimmig angenommen. — Z. 30.600/10. 16 Ansuchen um Uebertragung der Instandhaltung der Turmuhren auf städtischen Gebäuden. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Nachdem Herr Karl Leitner schon zu Lebzeiten seines Vaters bei der Instandhaltung der fünf Turmuhren in zu¬ friedenstellender Weise tätig war, gestattet sich die III. Sektion einem löblichen Gemeinderate zu empfehlen, dem Herrn Karl Leitner die Uhreninstandhaltung zu den mit seinem Vater ver¬ einbarten Bedingungen und einem Jahrespauschale von 110 K zu belassen. Wird angenommen. — Z. 4750/11. 17. Ansuchen um Einleitung der Gasbeleuchtung in eine Hausmeisterwohnung. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Die III. Sektion hat beschlossen, einem löbl. Gemeinderate die Uebernahme der Beleuchtungskosten für die Hausmeister¬ wohnung im städt. Zinshaus Nr. 8 und 10 am Franz Josef¬ Platze nicht zu empfehlen, jedoch ein Entgegenkommen dahin zu bezeugen, daß die Gemeinde für den Fall, daß der Haus¬ meister die Beleuchtungskosten aus Eigenem bestreitet, die Gas¬ leitung für eine Flamme, nach den Vorschlägen des städtischen Bauamtes im Betrage von 30 K, übernimmt. Herr G.=R. Langoth hat gegen den Sektionsantrag nichts einzuwenden, doch möchte er um Aufklärung bitten, wie das damalige Ansuchen des Herrn Oberlehrers der Aichetschule erledigt worden ist Der Herr Bürgermeister erwidert hierauf, daß diese Erledigung analog des heutigen Sektionsantrages gelautet habe, daß aber der Herr Oberlehrer die Zahlung eines Pauschales bgelehnt hat. Der Sektionsantrag wird angenommen. — Z. 4062/11. 18. Ansuchen der Direktion der k. k Staatsober¬ realschule in Steyr um Schaffung neuer Schullokalitäten. Der Sektionsantrag lautet: Nachdem sich die III. Sektion die Ueberzeugung verschafft hat, daß nur durch die vorgeschlagenen Adaptierungen den dringendsten Platzbedürfnissen entsprochen werden kann, erlaubt sich die III. Sektion zu beantragen, ein löbl. Gemeinderat wolle die angesuchten baulichen Aenderungen und Anschaffung der Inneneinrichtung für die Lehrzimmer der k. k. Oberrealschule nach dem Vorschlage des städt. Bauamtes im Gesamtbetrage von 2100 K bewilligen und seine Zustimmung erteilen, daß die Mittel hiezu der Post VIII, Unterrichtsauslagen, vorgeschrieben werden, vorläufig jedoch, da die Bedeckung fehlt, aus der Prä¬ liminarpost XVI, außerordentliche Bauführung, entnommen werden. Herr G.-R. Mitter glaubt, daß diese Angelegenheit auf billigere Weise erledigt werden könnte und stellt einen Ver¬ tagungsantrag. Herr G.=R. Erb ist ebenfalls der Ansicht, daß diese Frage sich billiger lösen lasse. Der Betrag für ein Zimmer sei ent¬ schieden zu hoch, das gäbe ja kapitalisiert einen Betrag von 20.000 K. Er stellt in Anbetracht der hohen Kosten, welche sich für die Schaffung eines einzigen Schulzimmers ergeben, den Antrag, daß diese Sache nochmals von der Sektion durch¬ beraten werde. Herr G.=R. Langoth würde es auch für angezeigt halten, daß in einem Amtsgebäude ein Repräsentant der Stadt wohne. Herr G.=R. Sommerhuber bemerkt hiezu, daß die Adaptierungsarbeiten 1200 K ausmachen und die innere Ein¬ richtung 900 K. Die Sektion habe sich schwer entschlossen, hiefür einzutreten, aber wenn die Direktion sagte, man brauche ür 40 bis 50 Schüler Platz, so mußte man sich eben hiefür entscheiden. Hernach wird der Vertagungsantrag Mitter mit Majorität angenommen. — Z. 2647/11. 19. Kostenvorauschlag für die Installierung der Wasserleitung für drei Ausläufe im Realschulgebäude. Von der Ansicht ausgehend, daß in einem solch umfang¬ reichen Gebäude die Nutz= und Trinkwasserbeschaffung durch Zu¬ tragen in die höheren Stockwerke beschwerlich und zu Zeiten der größeren Reinigungen auch eine kostspielige ist, ferner die neue städtische Wasserleitung in die Vorstadt Ort die Wasserentnahme zuläßt, erlaubt sich die III. Sektion zu beantragen, ein löblicher Gemeinderat wolle zu der angesuchten Installierung der Wasser¬ leitung mit drei Ausläufen im Exjesuitengebäude nach dem Kostenvoranschlage des städtischen Bauamtes den Betrag von 330 K genehmigen und der Bedeckung aus der Präliminar¬ post VIII, Unterrichtsauslagen, zuzustimmen. Wird einstimmig angenommen. — Z. 29.221/10. 20. Kaufsanbot für eine alte Stehuhr im Rathause. Ueber das vorliegende Ansuchen stellt die Sektion aus prinzipiellen Gründen den Antrag, auf den Verkauf von In¬ ventargegenständen nicht einzugehen. Wird angenommen. — Z. 5607/11. Der Herr Referent teilt sodann mit, daß über die seiner¬ zeit im Gemeinderate vorgebrachten Beschwerden wegen mangel¬ hafter Beleuchtung der Schweizer= und Blumauergasse beschlossen wurde, für das Jahr 1911 bei weiteren 20 öffentlichen Gas¬ aternen die Auerbeleuchtung einzurichten, wobei auf die vorge¬ brachten Wünsche die möglichste Rücksicht genommen werde. V Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Johann Kollmann. 1. Ansuchen des Zweigvereines Steyr des ober¬ österreichischen Landeslehrervereines um Ueberlassung eines Lehrzimmers an einer hiesigen Volks= oder Bürgerschule zur Abhaltung von Versammlungen. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, es sei dem Zweig¬ verein Steyr des oberösterr. Landeslehrervereines zur Abhaltung seiner im vorliegenden Gesuche angegebenen Versammlungen ein Lehrzimmer der Mädchenbürgerschule sowie bisher zu bewilligen. Wird einstimmig angenommen. — Z. 3453/11. 22. Verleihung der Landerl'schen Stiftungs=In¬ teressen. Der Sektionsantrag lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Es seien über Vorschlag des städtischen Armenrates in seiner Sitzung vom 13. d. M. folgende 12 Personen aus den Landerl'schen Stif¬ tungen zu beteilen: Franziska Rahm mit 250 K, Therese Hohner mit 250 K, Therese Harthold mit 100 K, Rosina Damhofer mit 100 K, Georg Baumberger mit 100 K, Marie Riedl mit 66 K, Michael Nömayr mit 250 K, Franz Schmirl mit 90 K, Josef Petritsch 90 K, Karl Heidelmayr 100 K, Josef Moser 86 K, Matthias Kern 250 K. Von dem der Franziska Rahm zugesprochenen Betrag per 250 K sind die Kosten derselben im Armenverpflegshause in Abzug zu bringen. — Wird einstimmig angenommen. 23. Verleihung der Interessen aus der Kaiser Franz Josef=Stiftung. Der Sektionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es seien über Vorschlag des städtischen Armenrates in seiner Sitzung vom 13. d. M. aus der Kaiser Franz Josef= und Elisabeth=Stiftung die Interessenanteile von je 60 K 90 k an Georg Sarauer und Josef Katzendoppler zu verleihen. Wird einstimmig angenommen. 24. Berleihung einer Pfründe aus der Gründler¬ Stiftung. Es liegt folgender Sektionsantrag vor: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei über Vorschlag des städtischen Armenrates in der Sitzung vom 13. d. M. an Klemens Elsner die Ferdinand Gründler=Stiftung im Betrage von 320 K zu verleihen und es seien von diesem Betrage die Kosten seiner Verpflegung im Armenverpflegshause in Abzug zu bringen. — Wird einstimmig angenommen. 25. Verleihung eines Interessenbetrages aus der Amtmann'schen Dienstboten=Stiftung. Die Sektion beantragt: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei der Interessenüberschuß aus der Amtmann'schen Dienstboten=Stiftung per 40 K an Maria Watzek zu verleihen. Wird angenommen. 26. Vorschlag für die Verleihung eines Jung¬ Fenzl'schen Stipendiums per 230 K jährlich. Die Sektion beantragt hierüber: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei über Zuschrift der k. k. Statthalterei Linz vom 24. Jänner d. J. für das erledigte Jung=Fenzl'sche Stipendium im Betrage von 230 K der einzige Bewerber Karl Leichtfried, Schüler der 3. Klasse des Gymnasiums Collegium¬ Petrinium in Urfahr, zur Präsentation in Vorschlag zu bringen. Wird einstimmig angenommen. — Z. 3414/11. 27. Ansuchen um einen Kurkostenbeitrag aus der Kasse des bestandenen kaufmännischen Krankenvereines. Die Sektion beantragt: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß über Befürwortung des Gremialausschusses aus den Zinsen der bestandenen kaufmännischen Krankenkasse dem Gesuchsteller Josef Fuchsreiter 250 K als Kurkostenbeitrag ver¬ liehen werden. — Wird angenommen. — Z. 5003/11.

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