Ratsprotokoll vom 16. Dezember 1910

11. Gesuch des Kustos des städt. Museums um Be¬ zahlung von 3 Morzer'schen Oelporträts im Betrage von 110 K. Ueber Antrag der Sektion wird diesem Ansuchen Folge gegeben. 12. Eingabe des Herrn R. v. Fröhlichstal wegen Mautabfindung. Hierüber stellt die Sektion den Antrag: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, auf das Anbot des Gesuchstellers per 70 K nicht einzugehen, sondern das mit dem letzten Gemeinderatsbeschlusse vom 18. November 1910 fest¬ gesetzte Mautabfindungspauschale per 120 K pro Jahr aufrecht zu erhalten. — Angenommen. 255 2 13. Mautabfindungsansuchen des Joh. Eidenberger. Der Sektionsantrag lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle dem Gesuchsteller für seine eigentümlichen Lastpferde ein Mautabfindungspauschale per 260 K für das Jahr 1911 bewilligen. — Angenommen. 28689 14. Spendengesuche. Dem Kuratorium der Mensa academica wird wie im Vor¬ jahre eine Subvention von 50 K pro 1911 bewilligt. Dem Ersten o.=ö. Skiklub „Telemark“ in Steyr und dem Rodelkomitee in Steyr wird je eine Subvention von 20 K be¬ willigt. Ueber das Ansuchen des Deutschen Schulvereines in Wien um eine Spende stellt die Sektion den Antrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, auf dieses Ansuchen nicht einzu¬ gehen, da die Stadtgemeinde ohnehin wirkliches Mitglied ist und jährlich einen Beitrag von 100 K leistet. Wird angenommen. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr Vize¬ bürgermeister Leopold Köstler. 15. Vergebung der Wirtschaftsfuhren pro 1911. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Der löbl. Gemeinderat beschließe, die städtischen Wirt¬ schaftsfuhren dem einzigen Offerenten Herrn Karl Viertl laut Offert und unter den bereits von demselben unterfertigten Be¬ dingungen für das Jahr 1911 zu übergeben. 2976 Einstimmig nach Antrag. 16. Antrag des Stadtbauamtes wegen Bestellung eines neuen Platzaufsehers am städtischen Depotplatz am Kohlange“. Die Sektion beantragt, die Aufseherstelle am Holzplatz am Kohlanger dem Stadttaglöhner Josef Moser gegen Ueberlassung der dort befindlichen Wohnung zu verleihen und zu beschließen, die dortige Requisitenkammer zur Unterbringung von Möbeln von den städtischen Zimmerleuten mit einer Holzwand zu unter¬ machen. Einstimmig nach Antrag. IV. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr G.=R. Johann Kollmann. 17. Vergebung der Interessen aus der Zweithurn¬ Stiftung Der Sektionsantrag hierüber lautet: Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Es seien über Vorschlag des städtischen Armenrates die Interessen aus der Zweithurn=Stiftung an folgende 8 Personen à 2 K zu verteilen: Obermayr Franz, Oettl Barbara, Langbauer Barbara, Rathenberger Josef, Dorfer Josef, Schoßwald Marie, Hörmann Theresia und Werner Barbara. Einstimmig nach Antrag. 18. Vergebung einer Simon Zachhuber=Pfründe. Die Sektion beantragt, die Simon Zachhuber=Pfründe von monatlich 14 K an die vom Armenrate vorgeschlagene einzige Bewerberin Katharina Maresch zu verleihen. Einstimmig nach Antrag 19. Vergebung der Interessen aus der Simon Zach¬ huber'schen Seidenstrumpfwirkerpfründe. Die Sektion beantragt: Der löbl. Gemeinderat wolle be¬ schließen: Es seien über Vorschlag des städtischen Armenrates die Jahresinteressen aus der Simon Zachhuber'schen Seiden¬ strumpfwirkerpfründe per monatlich 20 K 30 k an die beiden Bewerberinnen Therese Haubl und Marie Zimmermann je zur Hälfte, das ist mit 10 K 15 k monatlich, auf die Dauer eines Jahres zu vergeben. Einstimmig nach Antrag. 20. Vergebung der Interefsen aus der Leopold Pacher=Artilleriestiftung. Die Sektion beantragt: Der löbl. Gemeinderat wolle be¬ schließen, die Jahresinteressen aus der Leopold Pacher=Artillerie¬ stiftung per 105 K 20 k an den vom städtischen Armenrate vor¬ geschlagenen anspruchsberechtigten Josef Kimmerstorfer und Franz Brunmayr im Betrage von je 17 K 50 k zu vergeben und die restlichen vier Interessenbeträge aus dieser Stiftung neuerlich zur Ausschreibung zu bringen. Einstimmig nach Antrag. 21 Verleihung von erledigten Rosenauer=Bürger¬ pfründen. Die Sektion stellt den Antrag: Von den 6 zur Ver¬ gebung gelangenden Rosenauer=Bürgerpfründen folgende 4 Be¬ werber mit monatlich 10 K für die Dauer eines Jahres zu be¬ teilen: Ratschüler Elise, Dorfer Josef, Stelzmayr Johann und denek Marie, und ist der auf die weiteren freien Pfründen ent¬ fallende Betrag dem Stiftungskapitale zuzuschlagen. Einstimmig nach Antrag. 22. Gesuch des Josef Fuchs um eine Unterstützung aus dem Fonde des bestandenen kaufmännischen Kranken¬ vereines Die Sektion beantragt: Der löbl. Gemeinderat wolle be¬ schließen, dem Bittsteller Josef Fuchs einen Betrag von 100 K aus den Interessen des bestandenen kaufmännischen Kranken¬ vereines zu bewilligen. Einstimmig nach Antrag. Dringlichkeits=Anträge. Im Wege der Dringlichkeit stellt die Sektion folgende Anträge: 1. Der löbl. Gemeinderat beschließe: Es wolle dem Fach¬ lehrer Herrn Louis Lebeda und Herrn Josef Diltsch die Be¬ nützung des Zeichensaales der Knabenbürgerschule zur Abhaltung von Privatzeichenunterricht am Mittwoch und Samstag in der im Gesuche angegebenen Zeit unter den üblichen Bedingungen gestattet werden. — Bewilligt. 2. Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen: Es werde dem Fachlehrer Herrn Christian Wagner die nachgesuchte Benützung des Lehrmittelkabinetts der Knabenbürgerschule zur Abhaltung eines Fortbildungskurses für Lehrer und Lehrerinnen an den im Gesuche angegebenen Tagen und Stunden unter den üblichen Bedingungen bewilligt. — Einstimmig nach Antrag. Zum Schlusse der Sitzung weist Herr G.=R. Landsiedl darauf hin, daß der Rechnungsabschluß für das vorige Jahr erst euer im August zur Vorlage kam. Nach dem Gemeinde¬ statute ist derselbe binnen drei Monaten nach Ablauf des Ver¬ waltungsjahres vorzulegen. Er ersucht daher den Herrn Bürger¬ meister, dafür Sorge zu tragen, daß dieser Bestimmung ent¬ sprochen werde und fügt noch bei, daß es in jedem Geschäfte zum Jahresabschlusse etwas mehr zu tun gibt, und daß es nach seiner Meinung auch hier möglich sein wird, ohne Personalvermehrung und ohne Extraansprüche der Beamten mit Ausnützung der vollen siebenstündigen Bureauzeit den Rechnungsabschluß binnen dieser Frist fertigzustellen. Der Herr Bürgermeister erwidert, daß es ihm per¬ sönlich sehr angenehm sein wird, wenn im März der Rechnungs¬ abschluß bereits aufliegen wird. Der Herr Vorsitzende wünscht den Herren Gemeinde¬ räten noch recht fröhliche Weihnachten und erklärt die Sitzung um ¾6 Uhr abends für geschlossen.

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