Ratsprotokoll vom 28. September 1909

4 Der Herr Referent bemerkt hiezu, daß das Kasse=Journal durch die Herren Gemeinderäte Heindl und Hiller geprüft und richtig befunden wurde. Zur Kenntnis. 10. Gesuch um Nachsicht einer Hundesteuer. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle von der Besteuerung eines Hundes des Herrn Dr. Klotz, welcher nur auf kurze Zeit mit dessen Sohn hier war, absehen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 21.942 11. Zuschrift des Herrn Kustos des städtischen Museums in Steyr betreffs Ankaufes zweier Bilder für das Museum. Der Sektionsantrag hierüber lautet: #er löbliche Gemeinderat wolle zum Ankaufe zweier Porträts, welche von altvergangener Zeit aus Steyr stammen, 170 K bewilligen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 22.141. 12. Einladung der k. k. Hof= und Staatsdruckerei in Wien zur Inserierung der Stadt Steyr in der Chronik der Städte und Gemeinden im Hof= und Staats=Handbuche. Die Sektion beantragt, dies vorliegende Offert abzulehnen, was einstimmig angenommen wird. — Z. 22.916. 13. Subventions= und Spendengesuche. a) Dem Musikverein in Steyr wird zur Erhaltung der Musikfchule eine Subvention von 200 K bewilligt. — Z. 19.960. b) Dem Taubstummen=Unterstützungsverein in Linz wird eine Spende von 10 K bewilligt. — Z. 19.783. c) Das Ansuchen des Ausschusses zur Errichtung einer deutschen Schule in Deutschleuthen wird aus finanziellen Gründen abgelehnt. — Z. 21.032. Driuglichkeits=Antrag betreffend Vergebung des Stadttheaters. Nach Annahme der Dringlichkeit dieses Gegenstandes teilt der Herr Referent mit, daß Herr August Orthaber wegen Krank¬ heit das Theater nicht übernehmen könne und um Enthebung von der eingegangenen Verpflichtung bitte. Gleichzeitig empfiehlt er, das Stadttheater dem Direktor Karl Stick zu übertragen Weiters liegen noch Gesuche um Verleihung des Stadt¬ theaters vor von Anton Rollett und Anton Weidinger. Die Sektion stellt folgende Anträge: 1. Der Gemeinderat wolle dem Ansuchen des Theater¬ direktors August Orthaber um Auflösung des Theatervertrages Folge geben, jedoch auf die Uebertragung des Stadttheaters an Karl Stick nicht eingehen. Wird einstimmig angenommen. 2. Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, das Theater für die Saison 1909/10 dem Gesuchsteller Anton Rollett unter den ihm bekannten Pachtbedingnissen und genauen Einhaltung derselben zu übertragen. Wird mit Majorität angenommen. Der Antrag des Herrn G.=R. Hiller auf Verleihung des Stadttheaters an Karl Stick bleibt in der Minorität. III. Sektion. Referent: Sektionsobmann Herr Vize¬ bürgermeister Leopold Köstler. 14. Ansuchen des Totengräbers Josef Aichinger um Reparatur des schadhaften Wasserbassins. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Nachdem infolge der Lage des hiesigen Friedhofes die Wasserbeschaffung eine sehr umständliche ist, erlaubt sich die Sektion den Antrag zu stellen: Der löbliche Gemeinderat wolle die gründliche Reparatur des Wasserbassins auf Parzelle 967 unter der Bedingung beschließen, daß de Gesuchsteller die halben Kosten laut Kostenvoranschlag des hiesigen Bauamtes trägt. Herr G.=R. Erb stellt die Anfrage, ob nicht das Ueber¬ wasser von der Artilleriekaserne zum Totengräberhaus geleitet werden könnte; vielleicht könnte dort ein öffentlicher Brunnen gegen Bezahlung des Wassers errichtet werden. Die Wassernot am Friedhof sei aus verschiedenen Gründen sehr unangenehm. Er möchte den Obmann der Bausektion ersuchen, diesbezügliche Erhebungen zu pflegen. Der Herr Vorsitzende bemerkt hiezu, daß der Friedhof Eigentum der hiesigen Pfarrämter ist und diese die Pflicht hätten, für die Wasserversorgung am Friedhofe einzutreten. Durch die Wassermesser wird sich ja konstatieren lassen, ob von der Artilleriekaserne überschüssiges Wasser zu haben ist. Herr Altbürgermeister Stigler bemerkt, er habe sich mit der Frage wegen der Wasserbeschaffung zum Friedhof schon vielfach beschäftigt, es ist ihm aber nicht gelungen, Abhilfe zu chaffen. Er sei übrigens auch dafür, daß diese Frage von der Bausektion neuerdings studiert werde. Hierauf wird der Sektionsantrag angenommen. — Z.17.161. 15. Ansuchen um Pachtung eines städtischen Grund¬ streifens. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei dem Gesuchsteller Herrn Josef Lainerberger, Pächter des Gasthauses zum „Blumenstöckl“, der angesuchte Grundstreifen im bei¬ läufigen Ausmaße von 4 m2 gegen einen jährlichen Anerken¬ nungszins von 2 K gegen jederzeitigen Widerruf zu verpachten, und zwar nur zum zeitweiligen Hinstellen von leeren Fässern. Einstimmig nach Antrag. — Z. 18.757. 16. Ansuchen um nachträgliche Minderung einer Wasserbezugsgebühr für den Monat Jänner 1909. Ueber das vorliegende Ansuchen des Herrn Preußer stellt die Sektion den Antrag: Nachdem die Sektion der sicheren Ueberzeugung ist, daß im Monate Jänner l. J. das angerechnete Quantum Wasser von der städtischen Wasserleitung im Hause Prevenhubergasse 3 bezogen wurde, erlaubt sich die Sektion den Antrag zu stellen, der löbliche Gemeinderat wolle von dem angerechneten Betrag keinen Abzug genehmigen. Einstimmig nach Antrag. — Z. 18.424. 17. Kollektivansuchen der Bewohner von Ort um Verlängerung der städtischen Wasserleitung von Zwischen¬ brücken in die Schlüsselhofgasse. Der Sektionsantrag hierüber lautet: Nachdem es die Ergiebigkeit der städtischen Wasserleitung gestattet, dieselbe bis in die Schlüsselhofgasse zu verlängern, wolle der löbliche Gemeinderat beschließen, daß die Verlängerung der Wasserleitung bis zum letzten öffentlichen Brunnen gegen¬ über dem Hause Schlüsselhofgasse Nr. 39 laut Kostenvoranschlag des hiesigen Bauamtes um den Betrag von 4550 K und für 25 Stück Wassermesser im Betrage von 1160 K aus Post XVI/9 bewilligt werde und daß von dieser Leitung in der Schlüsselhof¬ gasse drei öffentliche Auslaufbrunnen und ein Feuerhydrant ge¬ speist werden. Einstimmig nach Antrag. — Z. 22.154. 18. Amtsbericht betreffs Benennung einer neuen Straße. Auf Grund des vorliegenden Amtsberichtes wird die hinter dem Hause Schlüsselhofgasse Nr. 59 zum Posthofe abzweigende Seitenstraße mit „Posthofstraße“ zu benennen beantragt. Einstimmig nach Antrag. — Z. 23.238. Dringlichkeits=Antrag wegen Kanalisierung der Schiffmeistergasse und Trottoirherstellung. Sektionsantrag: Der löbliche Gemeinderat wolle der vorgeschlagenen Kanali¬ sierung und Trottoirherstellung seine Zustimmung erteilen und die hiefür laut Kostenvoranschlag nötigen Beträge aus Post XVI a bewilligen, und zwar für Kanalisierung in der Schiffmeister¬ gasse den neunten Teil im Betrage von 60 K, für Trottoir¬ herstellung in der Eisenstraße 750 K. Einstimmig nach Antrag. — Z. 17.169. IV Sektion. Referent: Sektions=Obmann Herr G.=R. Johann Kollmann. 19. Ansuchen um Ueberlassung von Lehrzimmern und des Turnsaales im Bürgerschulgebände zu Privat¬ Unterrichtszwecken. Der Herr Referent verliest folgende Sektionsanträge: 1. Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei dem Arbeiter=Turnverein „Vorwärts“ die Benützung des Turnsaales an Dienstagen, Donnerstagen und Freitagen von 7 bis ½9 Uhr abends gegen Vergütung der Kosten für Beleuchtung, Beheizung und Reinigung bis 30. April 1910 zu bewilligen. Auch ist die Benützung wie Unterbringung der diesem Vereine gehörigen Turngeräte zulässig und es hat laut Gemeinderatsbeschluß vom 30. Juli 1909 die Umgangs= und Kommandosprache deutsch zu ein. — Nach Antrag. — Z. 21.774. 2. Der löbl. Gemeinderat wolle beschließen, daß der hies. Schuhmacher=Genossenschaft die angesuchte Benützung des Zeichen¬ saales im Bürgerschulgebäude zur Erteilung eines Fachunter¬ richtes für Lehrlinge in den Monaten Oktober 1909 bis April 910 an Sonntagen von 1 bis 3 Uhr nachmittags ohne Ent¬ schädigung bewilligt werde. — Nach Antrag. — Z. 22.384. 3. Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, daß dem Steyrer Fechtklub der Turnsaal im Bürgerschulgebäude an jedem Montag, Mittwoch und Samstag von 6 bis 7 Uhr abends vom Oktober 1909 bis April 1910 gegen Vergütung der Kosten für Beleuchtung und Reinigung überlassen werde. Nach Antrag. — Z. 21.803. 4. Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen, es sei dem Fachlehrer Herrn Franz Sager das Klassenzimmer II B in der Knabenbürgerschule zur Erteilung eines Stenographie=Unter¬ richtes Mittwoch und Samstag von 2 bis 4 Uhr gegen Tragung der eventuellen Beleuchtungs= und Reinigungskosten zu überlassen. Nach Antrag. — Z. 22.870. 5. Der löbliche Gemeinderat wolle beschließen: Es sei jegen Widerruf dem Weltsprachen=Verein zur Erteilung eines Unterrichtes in der englischen Sprache der Zeichensaal der Mädchen=Bürgerschule vom Oktober 1909 bis Mai 1910 von 7 bis ½9 Uhr abends gegen Vergütung der Kosten für Be¬ heizung, Beleuchtung und Reinigung zu bewilligen. Nach Antrag. — Z. 20.382.

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