Ratsprotokoll vom 30. September 1907

3 Der Herr Referent bemerkt hiezu, daß die Frage wegen Einführung einer Wertzuwachssteuer bereits im Gemeinderate erörtert, jedoch abgelehnt wurde und es gehe auch nicht an, den Käufer von Realitäten doppelt zu besteuern. Hierauf wird der Sektionsantrag einstimmig angenommen, nachdem Herr G.=R. Tribrunner seinen Zusatzantrag zurückge¬ zogen hatte. — Z. 20.522. 3 Bericht des Kasernbau=Komitees und Bericht des Herrn Bürgermeisters über die Erbauung der Artillerie=Kaserne in Stehr. Der Herr Vizebürgermeister Franz Lang als Obmann des Kasernbau =Komitees erstattet folgenden Bericht: Das von dem löblichen Gemeinderate zur Einleitung und Ueberwachung der Bauarbeiten der Objekte der Kaiser Franz Josef=Artillerie=Kaserne gewählte Komitee, welches am 10. Juni 1904 über 27 Sitzungen berichtete, beehrt sich heute dem löb¬ lichen Gemeinderate über weitere 34 Sitzungen, P.=Nr. 28—61, und über die nun vollständig abgeschlossenen Bauarbeiten Bericht zu erstatten. Seit dem Bestehen des Komitees sind die Herren Josef Huber sen. und Max Willner aus demselben durch ihren Aus¬ tritt aus dem Gemeinderate geschieden. Ich gestatte mir nun in chronologischer Ordnung dem löb¬ lichen Gemeinderate die wichtigeren Entschließungen des Komitees zu berichten. 22. Juni 1904. Die Arbeiten der Wassereinleitung und Installation werden dem billigsten Offerenten H. Rumpel & Co. in Wien um 24.835 K 12 h übertragen. Für die gedeckte Reitschule wird die Ueberdeckung der Ge¬ simsausladung mt 566 K 79 h, Abdeckung der Solbänke, für das Offiziersgebäude die Terrassen=Einfassung und Nachlieferung von 15 Stufen, zusammen zu 669 K 90 h beschlossen. Zum Gleichenfeste werden kleine Remunerationen per 2 K, 1 K 50 h, 1 K für die Arbeitsleute bewilligt. 15 Juli 1904. Die Dachkonstruktion für die zu erbauende Reitschule wird der Firma Skoda in Pilsen zum Preise von 40 K per 100 Ko zur Lieferung übertragen. Für das Offiziers=Wohngebäude wird der Mehrbedarf an Bildhauerarbeiten für die Fassade von 328 X bewilligt. Die Arbeiten der Kanalherstellung zu den Gebäuden der Equitation werden der Firma Pittel & Brausewetter zu den veranschlagten Kosten per 2830 K 97 h übertragen. 2. August 1904. Einige notwendige Mehrarbeiten werden beschlossen, ferner die sofortige Ausschreibung der Arbeiten für die Gebäude der Equitation mit dem Einreichungstermine vom 16 August 1904, 3 Uhr nachmittags. Die Lieferung der Turmuhr wird dem hiesigen Offerenten Herrn Michael Leitner zu 1228 K zugeteilt. 17. August 1904. Werden die Offerte für Bauarbeiten der Gebäude der Equitation eröffnet (bis 12¼ Uhr), bei der Fortsetzung der Sitzung um 3 Uhr wie folgt vergeben: 31.614 K 33 h I. Mannschaftsgebäude II. Stallgebäude 30.150 „ 33 „ III. Gedeckte Reitschule 84.429 „ 92 „ IV. Hufbeschlagschmiede 6.220 „ 10 „ Traversen Herren Heindl & Seidl à K 2208 21.452 „ 18 „ Wassereinleitung u. Installierung für diese Objekte Herrn G. Rumpl & Co., Wien 1.992 „ 12 „ 30. August 1904. Es ergibt sich, daß für die vom k. k. Militärärar außer der Kaserne geforderten Bauten ein weiteres Darlehen aufgenommen werden muß, und zwar: 125.000 K Für das Marodenhaus 214.900 „ die Brigade=Equitation „ 40.000 „ „ Werkstätten Mehrkosten der Wasserleitung, Kanäle, Straßen=, Rigol= und Gartenanlagen, Pla¬ nierung und Einfriedung . . .. 215.900 „ zusammen . 595.800 K Das Komitee schlägt einstimmig die Aufnahme eines Nach¬ tragsdarlehens von 600.000 K dem löblichen Gemeinderate zur Annahme vor. Mehrere Preise für Sonderleistungen werden bewilligt und die Ausschreibung der Arbeiten für Straßen=, Pflaster- und Rigol=Herstellung beschlossen. 9. September 1904. Wird über Zuschrift der Firma Pittel & Brausewetter, deren Abrechnung für Kanalherstellung per 58.256 K 40 h geprüft und die Aufklärung der Ueber¬ schreitung von 1346 K 8 k gefordert. Für die Einfriedung werden Betonsäulen vom 2•80 m Höhe und 20/25 cm Stärke und solche von 2·30 m Höhe und 15 16 em Stärke für innere Abgrenzung angenommen und Offerte dafür eingeholt. Herrn Wilczek wird die Herstellung der Gräben und Sicker¬ chlitze bei den offenen Reitschulen für 384 K übertragen. 23. September 1904. Die Herstellung der Dünger= und Kehrichtgruben in Beton beschlossen und die Ausschreibung ver¬ fügt. Die Ablösung des Waldbestandes auf den von Frau Ecker erworbenen Parzellen 917/1, 917/2 beschlossen; für notwendige Mehrarbeiten die Preise bestimmt. 28. September 1904. Eröffnung der Offerte für Lieferung der Betonsäulen zur Einfriedung. Die Lieferung und Versetzung der 465 Stück Betonsäulen 2·80 m hoch, 20/25 cm stark, für Einfriedung und 205 solcher 2·30 m hoch, 15/16 cm stark, für innere Abgrenzung wird Herrn Franz Hingerl zu 9834 K übertragen. Preise für Abgrabung und Planierung bestimmt. 24. Oktober 1904. Die Offerte für Herstellung der Straßen und Beschotterungen werden geöffnet und diese Arbeiten dem billigsten Offerenten, Herrn Rosenauer in Gmunden, zu 93.182 K 30 h übertragen. Es wird die Ausschreibung der Arbeiten, Lieferung a für 7 Düngergruben 5 Kehricht= und Aschenbehälter, b) „ c)„ 2 Flugdächer, d) „ Holzeinfriedungen zwischen den Betonsäulen, e) „ Barrieren bei den offenen Reitschulen, f) „ Anbindebäume bei den Stallungen, beschlossen und als Schluß des Einreichungstermines der 16. No¬ vember 1904, 4 Uhr nachmittags, bestimmt. 28. Oktober 1904. Es wird bestimmt, die Kaminfeger¬ arbeit für die Kaserngebäude sofort auszuschreiben, damit die Ersteher das Abziehen der Kamine besorgen können. Das Ein¬ wölben der Decken im Marodenhause wird dem Patentinhaber H. Ludwig in Wien direkt übertragen. 26. November 1904. Eröffnung der bis 16. November eingelangten Offerte. Die Arbeiten werden vergeben: a) 7 Düngergruben 9589 K 05 k b) 6 Kehricht= und Aschenbehälter. 2853 c) 2 Flugdächer 6009 „ 35 „ d) Einfriedung, Zimmerarbeiten 8928 „ 96 „ e Barrieren 3522 „ — „ k) Aubindebäume 512 6 — „ 10. Dezember 1904. Ueber Wunsch der k. k. Militär¬ Bauabteilung wird die Herstellung der Beton=Waschmulden in den Mannschafts= und Stabsgebäuden gegen volle Rückvergütung durch das k. k. Ministerium von der Stadtgemeinde übernommen. 30. Jänner 1905. Eine Forderung von Aufzahlung bei Fundamentmauerwerk wird abgelehnt, einige Preise für Klinker, Geruchverschlüsse 2c. bewilligt, von offerierten Grenzsteinen à 1 K 50 h 250 Stück bestellt. Der Entwurf für das Gitter beim Haupteingang wird angenommen und die Ausschreibung der Herstellung beschlossen. Es wird beschlossen, für die Mannschaftsräume Blausko¬ öfen, für die Kanzlei= und Wohnräume Tonöfen aufzustellen. 13. Februar 1905. Bei Wassereinleitung werden Mehr¬ arbeiten im Betrage von 2126 K 93 h genehmigt, für die Ge¬ schützremise solche per 667 K 50 h bewilligt. Auf den Parzellen 767/1 und 394 sind schlagbare Holz¬ bestände, welche durch den Borkenkäfer gelitten haben. Das Komitee schlägt vor, der löbliche Gemeinderat wolle die Ab¬ holzung dieser Bestände beschließen. 15. Februar 1905. Das Abholzen der Parzellen 767/1 und 394 wird dem Herrn Brösel in Dietach gegen Bezahlung von 1000 K für das Holz überlassen; er muß aber auch die Stöcke roden und die Löcher planieren. Die nötigen Eisen= und Tonöfen werden zur Lieferung mit dem Ueberreichungstermine 4. März, 3 Uhr nachmittags, ausgeschrieben. 9. März 1905. Die Firma Schaller in Wien teilt mit, daß die 7 Patent=Essen samt Bälgen 4410 K kosten. Das Offert wird angenommen. Bei Eröffnung der Offerte für Oefen wird die Lieferung der Tonöfen dem billigsten Offerenten, Herrn R. Sommerhuber in Steyr, per 9688 K übertragen. Das einzige Offert für Eisen¬ öfen wird zur gef. Vervollständigung (Ausmauerung der Oefen 2c.) zurückgeleitet. Einige Mehrarbeiten werden bewilligt. 12. April 1905. Die Lieferung der eisernen Oefen wird der Firma H. Breitenfeld, Dannek & Co. in Wien übertragen. Die Offerte für Lieferung des Eisengitters werden geöffnet und dem billigsten Offerenten, Herrn Johann Gruber, zu 424 K 20 h die Lieferung übertragen. Die Pfeiler werden durch Herrn Woldrich aus Konglomeratstein zu 680 K geliefert und aufgestellt. Herr G. Rumpel gibt die Kosten der Wasserleitungen zu den Waschmulden auf 2640 K 50 h an. Als Auslaufhahn für die Wasserausläufe wird der selbständige Hahn „Pionier“ angenommen. 19. April 1905. Es wird beschlossen, dem Herrn Julius Huber die Lieferung von 90 Stück Antritten aus Lärchenholz zu 234 K auf Kosten der Allgem. österr. Baugesellschaft in Wien zu übertragen. 4. Juni 1905. Das Ausschreiben von Fenster=Rouleaus wird beschlossen mit dem Einreichungstermine 20. Juni, 5 Uhr nachmittags. Das Ansuchen des Herrn Plochberger um Kollaudierung des Unteroffiziersgebäudes wird dahin beantwortet, daß eine vor¬ herige Kollaudierung nicht zulässig ist, da dieselbe nach Fertig¬ stellung sämtlicher Arbeiten gleichzeitig mit dem Militär=Aerar erfolgt, wie es in den allgemeinen Bedingungen festgesetzt ist. Für Beschläge der Lamberie=Tore, Reitschule 1, werden Herrn J. Gruber 160 K bewilligt. Herr F. Stohl legt einen Kostenvoranschlag für Beton¬ verguß des Pflasters mit 2048 K vor. Wird abgelehnt. 27. Juni 1905. Herr F. Hingerl offeriert Sockel für eiserne Oefen, 140 Stück zu 530 K 20 h. Dieselben werden dem Offerenten zur Lieferung übertragen.

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