Ratsprotokoll vom 7. Mai 1897

für Passanten, sondern auch für Fuhrwerke gefährlich war, weshalb diese Uferschlacht sogleich durch eine Stützmauer ersetzt werden musste, und ersuche die Bausection um nachträgliche Genehmigung dieser Bauführung. Der Sectionsantrag lautet: Der löbliche Gemeinde¬ rath wolle die nachträgliche Genehmigung zum Bau eines Theiles der Straßen =Stützmauer in der Garstenstraße und des hiefür verausgabten Betrages per 470 fl. aus der Post XVI des Präliminares ertheilen. — Einstimmig angenommen. — Z. 10.669. 18. Herr Vice=Bürgermeister Stigler referiert über die Nothwendigkeit nachstehender Pflasterungen, als: I. Straßen¬ Uebergänge, u. zw. 1. in der Wehrgrabengasse beim Waller; 2. bei der Schwimmschule bis zum Steg über den Wehrgraben 3. bei der Kalkofenbrücke. II. Herstellung eines Trottoirs in der Badgasse. III. Macadamisierung des Gschaiderberges und Anlage eines Trottoirs auf demselben. Der Sectionsantrag hierüber lautet: „Der löbliche Gemeinderath wolle die Ausführung der im vorliegenden Kostenvoranschlage detaillierten Pflasterungsarbeiten und den hiezu nöthigen Betrag per 2500 fl. aus Post XVI des Prälimi¬ nares bewilligen und bestimmen, dass diese Arbeiten aus¬ geschrieben und von der Bausection vergeben werden sollen.“ Herr Gemeinderath Lintl bemerkt, soviel er wisse, sei in der Bausectionssitzung auch die Umpflasterung des Kugelpflasters in der Badgasse in Aussicht genommen worden, und möchte er wissen, ob im Kostenvoranschlage hierauf Rücksicht genommen wurde. Bei dieser Gelegenheit möchte er auch darauf hinweisen, dass gerade die Strecke vom Gschaiderberg bis zum Wehrgrabensteg sehr schlecht sei, und beantrage er, dass auch für diese Strecke ein Betrag von 100 fl. bewilligt werde. Herr Gemeinderath Tureck unterstützt den Antrag der Bausection. Herr Gemeinderath Sonnleitner bezeichnet die Fortsetzung der Pflasterung auch in der Fabriksstraße als sehr wünschenswert Herr Vice=Bürgermeister Stigler erwidert auf die weiteren Anträge, dass die Pflasterung der beantragten Strecken sich der¬ malen nicht durchführen lasse, weil die Mittel hiezu nicht vor¬ handen sind; die von der Bausection beantragten Pflasterungen müssen ohnehin aus der Post für außerordentliche Bauführungen bestritten werden. Bezüglich der Umpflasterung der Kugelsteine in der Badgasse sei im Kostenvoranschlage vorgesehen worden. Hierauf wird der Sectionsantrag einstimmig an¬ genommen. — Z. 10.818. 19. Herr Vice=Bürgermeister Stigler gibt bekannt, dass seit der Uebernahme der Gsangbrücke in das öffentliche Eigenthum chon vielfach Wünsche laut geworden sind, diese Brücke zu be¬ leuchten, und da der Verkehr dort ein vielfacher ist, so sei die Anbringung von Laternen dort nothwendig. Die Section be¬ antrage daher, der löbliche Gemeinderath wolle die Aufstellung von zwei Straßenlaternen an der Gsangbrücke auf Kosten der löblichen Gasanstalt, und die für dieselben erwachsenden Gas¬ verbrauchskosten von je 36 fl. 28 kr., also zusammen 72 fl. 56 kr., pro Jahr bewilligen. — Einstimmig angenommen. — Z. 10.720. 20. Ueber Ersuchen der Frau Oberin der Barmherzigen Schwestern zu St. Anna, Lauretana Gutbrunner, um Ver¬ größerung der Waschküche im Krankenhause stellt die Section folgenden Antrag: „Der löbliche Gemeinderath wolle auf Grund des vorliegenden Planes und Kostenvoranschlages den beabsich¬ tigten Zubau zur Waschküche im St.=Anna=Spitale und die hiefür erlaufenden Kosten von 800 fl. auf Conto des öffentlichen Spitales bewilligen.“ — Einstimmig angenommen. — Z. 7557. Der Herr Vorsitzende theilt mit, dass ein nicht auf der Tagesordnung stehender Erlafs der hohen k. k. Statthalterei Linz vorliege, welcher eine dringende Angelegenheit enthalte, jedoch vertraulich behandelt werden müsse. Der Herr Referent verliest sodann den Erlass der hohen k. k. Statthalterei Linz ddo. 3. Mai 1897, Z. 3211, in welchem die Stadtgemeinde Steyr zur Tragung der Kosten für die Minenanlage bei den eisernen Brücken unter Offenlassung des Recursrechtes verpflichtet wird. Die Section stellt den Antrag: „Der löbliche Gemeinderatl wolle aus der Präliminarienpost XVII (unvorhergesehene Aus¬ lagen) 1500 fl. provisorisch zur Herstellung der Minenanlagen an den drei eisernen Hauptbrücken in Steyr bewilligen und den Herrn Bürgermeister behufs Rückerstattung des ganzen oder theilweisen Betrages zur Ergreifung des offenen Recurses an das k. k. Ministerium des Innern beauftragen.“ Einstimmig angenommen. — Z. 10.863 21. Elise Holderer, Hausbesitzerin, Franz=Josef=Platz 21, ersucht um Zuleitung und Ueberlassung von täglich 10 Eimer Nutzwasser aus der städt. Wasserleitung. Der Sectionsantrag hierüber lautet: „In Anbetracht, dass die Arbeiten an der innerstädtischen Wasserleitung noch nicht vollendet, die Beobachtungen über die vorhandenen Wasser¬ mengen nicht abgeschlossen sind, überhaupt die Wasserbezugs¬ Verhältnisse auf eine neue Grundlage gestellt werden müssen wolle der löbliche Gemeinderath beschließen, es sei vorerst au das vorliegende und überhaupt zu gewärtigende Ansuchen auf Wasserbezug aus dieser Leitung nicht einzugehen.“ Herr Gemeinderath Peteler erklärt sich mit dem Sections¬ Antrag einverstanden, doch möchte er denselben dahin ergänzt wissen, dass auch auf die Anlage eines größeren Wasserreservoirs Bedacht genommen werde. Er möchte die Bausection ersuchen mit den Wasserbezugs=Interessenten in Verhandlung zu treten, und wegen Anlage eines Reservoirs einen Platz ausfindig zu machen. Herr Vicebürgermeister Stigler erwidert, dass die Bau¬ Section im Einvernehmen mit dem städt. Bauainte die Absicht hat, einen Sachverständigen zu berufen, welcher in dieser Sache Rathschläge ertheilen soll, da aber gegenwärtig der Stollen infolge des Wasserstandes in demselben nicht zu besichtigen ist müsse mit der Beiziehung des Sachverständigen noch zugewartet werden. Zweifellos sei in dieser Sache noch viel zu studieren und werde die Bausection nach Abschluss des Gutachtens des Sachverständigen dem Gemeinderathe weitere Anträge stellen. IV Section. Referent Sections=Obmann Herr Ge¬ meinderath Ferdinand Reitter. 22. Herr Dr. Franz Angermann, als nunmehriger Besitzer des Hauses Aichetgasse Nr. 2, bietet zwe ebenerdige Zimmer dieses Hauses zu Schulzwecken um den jähr¬ lichen Pachtschilling von 200 fl. auf die Dauer von fünf Jahren an. Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderath wolle den Mietvertrag des Herrn Dr. Angermann annehmen und der betreffenden Lehrerin für die entfallende Wohnung das ihr ge¬ Einstimmig angenommen. bürende Quartiergeld anweisen. Z. 9727. 23. Der k. k. Stadtschulrath Steyr übermittelt das Ansuchen des Oberlehrers Josef Markut um Uebertragung des Schuldienerdienstes an der Knabenvolksschule Steyrdor gegen eine erhöhte Remuneration, Herstellung einer elektrischen Wohnungsglocke und Bewilligung des Heizmaterials. Die Section beantragt, der löbliche Gemeinderath wolle dem Ansuchen des Herrn Oberlehrers Markut um Uebertragung des Schuldienerdienstes an der Knabenvolksschule Steyrdorf Folge geben, die Remuneration hiefür von 200 fl. auf 300 fl. erhöhen, den Verbrauch an Brennmateriale für seine Wohn¬ zimmer, sowie den elektrischen Signalapparat bewilligen, jedoch die Bitte um Beistellung einer Person für die Holzverkleinerung abweisen mit dem Hinweise, dass selber der vorgeschriebenen Dienstes=Instruction genau nachzukommen hat. — Einstimmig nach Antrag. — Z. 8538. Die erledigte Pacherpfründe von monatlich 6 fl. wird über Antrag der Section dem Bewerber Paul Schmid verliehen. Hierauf Schluss der öffentlichen Sitzung.

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