Ratsprotokoll vom 6. August 1880

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 6. August 1880 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Protokoll über die 13. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am Freitag den 6. August 1880, abgehalten im Sitzungssaale des Gewerbe- vereines /: Cafee Huber Stadtplatz N 22 neu, 1 Stock vorne :/ Gegenwärtige Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Die Mitglieder: Ferdinand Gründler Josef Haller Carl Holub Josef Huber Leopold Huber Anton Jäger v. Waldau Jakob Kautsch Anton Landsiedl Anton Mayr Matias Perz Franz Ploberger Franz Schachinger Wenzl Wenhart Franz Wickhoff, Die Herren G.R. Franz Breslmayr und Johann Redl haben sich entschuldigt. Schriftführer: Statth: Concipist Carl Binder Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags Tages-Ordnung I. Section 1. Dankesäußerung des Herrn Gemeindesekretärs Leopold Anton Iglseder für den ihm aus Gesund- heitsrücksichten ertheilten Urlaub und Sub- stitution. Z. 35. Prs. 2. Eingebe des Curatoriums der vereinigten Vnsuchsanstalt und Lehrwerkstätte für

Protokoll über die 13. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am Freitag den 6. August 1880, abgehalten im Sitzungssaale des Gewerbevereines /: Cafee Huber Stadtplatz N 22 neu, 1 Stock vorne :/ Gegenwärtige Der Vorsitzende: Bürgermeister Georg Pointner Die Mitglieder: Ferdinand Gründler Josef Haller Carl Holub Josef Huber Leopold Huber Anton Jäger v. Waldau Jakob Kautsch Anton Landsiedl Anton Mayr Matias Perz Franz Ploberger Franz Schachinger Wenzl Wenhart Franz Wickhoff, Die Herren G.R. Franz Breslmayr und Johann Redl haben sich entschuldigt. Schriftführer: Statth: Concipist Carl Binder Beginn der Sitzung 3 Uhr Nachmittags Tages-Ordnung I. Section 1. Dankesäußerung des Herrn Gemeindesekretärs Leopold Anton Iglseder für den ihm aus Gesundheitsrücksichten ertheilten Urlaub und Substitution. Z. 35. Prs. 2. Eingebe des Curatoriums der vereinigten Vnsuchsanstalt und Lehrwerkstätte für

Stahl und Eisenindustrie in Steyr pcto Schilderung eines Besuches dieser Anstalt. 3. Centralausschuß für die Feier des 900 jährigen Bestandes der Stadt Steyr bringt Anträge wegen Freihaltung des Stadtplatzes von allen die Abhaltung des Festes störenden Objecten. II. Section 4. Das staedt. Casseamt überreicht den Stadtkasse Journals Abschluß für den Monat Juni 1850. 5. Bericht des städt. Amtes wegen Wiederverpachtung des Gewölbe N. 4 an der Schloßmauer und Ansuchen des Herrn Franz Reßl um pachtweise Uiberlassung dieses Gewölbes. 6. Statthaltereierlaß vom 21. Juli 1880 Z. 7337 pcto Unterstützung oberorsterreichischer Gewerbetreibenden mit Stipendien zum Besuche der Staatsgewerbeschule in Salzburg. III. Section 7. Bericht des städt. Bauamte pcto Entwässerung der Prevenhubergasse. 8. Eingabe von Wohnparteien am Einsquai um Beseitigung sanitätspolizeilicher Uebelstände. IV. Section 9. Note des kk. Stadtschulrates Steyr wegen Beitragslistung der Gemeinden St. Ulrich und Sierning zu den staedt. Schulkosten für die dahin gehörigen schulbesuchenden Kinder.

Stahl und Eisenindustrie in Steyr pcto Schilderung eines Besuches dieser Anstalt. 3. Centralausschuß für die Feier des 900 jährigen Bestandes der Stadt Steyr bringt Anträge wegen Freihaltung des Stadtplat- zes von allen die Abhaltung des Festes störenden Objecten. II. Section 4. Das staedt. Casseamt überreicht den Stadtkasse Journals Abschluß für den Monat Juni 1850. 5. Bericht des städt. Amtes wegen Wiederver- pachtung des Gewölbe N. 4 an der Schloßmauer und Ansuchen des Herrn Franz Reßl um pachtweise Uiberlassung dieses Gewölbes. 6. Statthaltereierlaß vom 21. Juli 1880 Z. 7337 pcto Unterstützung oberorsterreichischer Ge- werbetreibenden mit Stipendien zum Besuche der Staatsgewerbeschule in Salzburg. III. Section 7. Bericht des städt. Bauamte pcto Entwässe- rung der Prevenhubergasse. 8. Eingabe von Wohnparteien am Einsquai um Beseitigung sanitätspolizeilicher Uebel- stände. IV. Section 9. Note des kk. Stadtschulrates Steyr wegen Beitrags- listung der Gemeinden St. Ulrich und Sier- ning zu den staedt. Schulkosten für die dahin gehörigen schulbesuchenden Kinder.

10. Das staedt. Casseamt um Weisung für die Rechnungsmanipulation beim sogenannten Jubiläums Fonde. Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Georg Pointner eröffnet die Sitzung und constatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderats Mit- gliedern. Dann verliest er vor dem Uebergang zur Tagesordnung das Einladeschreiben des Fest-Cen- tral-Commités zur Feier des 500-jährigen Be- standes des unif. bewaffneten Bürgerkorps der l.f. Stadt Steyr zur Festfeier und Festta- fel: Z. 8140. Wird zur Kenntnis genommen. Der H. Vorsitzende berichtet weiter über die von ihm veranlaßten Erhebungen bezüglich der vom G.R. Ploberger gemachten Interpellation wegen des Pöllerschießens auf dem Dachsberge. Wird nach längeren Debette, an der sich die G.R. Peyerl, Kautsch, Wenhart und Mayr beteiligen beschlossen, daß bei Strafvermeidung nur auf dem Dachsberge u. der Kammermayrleithen bei ho- hen Festtagen mit vorhergehender Erlaubnis des Herrn Bürgermeisters Pöller gelöst werden dürfen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch über An- trag des Herrn Bürgermeisters die aus Anlaß des Jubiläumsfestes für das Pöllerschießen der Gemeinde erwachsende Kosten einstimmig genemigt. Hierauf schritt man zur Tagesordnung.

10. Das staedt. Casseamt um Weisung für die Rechnungsmanipulation beim sogenannten Jubiläums Fonde. Der Vorsitzende Herr Bürgermeister Georg Pointner eröffnet die Sitzung und constatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderats Mitgliedern. Dann verliest er vor dem Uebergang zur Tagesordnung das Einladeschreiben des Fest-Central-Commités zur Feier des 500-jährigen Bestandes des unif. bewaffneten Bürgerkorps der l.f. Stadt Steyr zur Festfeier und Festtafel: Z. 8140. Wird zur Kenntnis genommen. Der H. Vorsitzende berichtet weiter über die von ihm veranlaßten Erhebungen bezüglich der vom G.R. Ploberger gemachten Interpellation wegen des Pöllerschießens auf dem Dachsberge. Wird nach längeren Debette, an der sich die G.R. Peyerl, Kautsch, Wenhart und Mayr beteiligen beschlossen, daß bei Strafvermeidung nur auf dem Dachsberge u. der Kammermayrleithen bei hohen Festtagen mit vorhergehender Erlaubnis des Herrn Bürgermeisters Pöller gelöst werden dürfen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch über Antrag des Herrn Bürgermeisters die aus Anlaß des Jubiläumsfestes für das Pöllerschießen der Gemeinde erwachsende Kosten einstimmig genemigt Hierauf schritt man zur Tagesordnung.

I. Section Der Obmann der I. Section G.R. Anton Jäger von Waldau verliest 1. Die Dankesäußerung des Herrn Gemeindesekretärs Leopold Anton Iglseder für den ihm aus Gesundheitsrücksichten erteilten Urlaub u. Substitution. Z. 35/Prs. Wird zur Kenntnis genommen. 2. Erwähnt der Obmann, daß ein Schreiben des Curatoriums der vereinigten Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl- und Eisenindustrie in Steyr, betreffend einen Besuch dieser Anstalt vorliege, in welchen sich das Curatorium über die Fortschritte dieser Anstalts in sehr befriedigender Weise äußert /: Z. 6990 :/ und stellt den Sectionsantrag: Der loebl. Gemeinderat wolle dieses Schreiben zur erfreulichen Kenntnis nehmen. G.R. Peyerl wünschte, daß das Schreiben nach seinem vollen Wortlaute vorgelesen werde und wenn das nicht beschlossen würde, daß man wenigstens nicht gleichgiltig darüber hinweggehe, sondern die verdiente Anerkennung aussprechen solle. G.R. Holub hält eine Anerkennung, für die Anstalt noch allzu verfrüht, man solle noch warten bis die erste Curs vorüber ist. Der Vorsitzende bemerkte, daß der Curs aus 2 Jahren bestehe. Das Curatorium habe gefunden, daß die Anstalt vorzügliches leiste und daß wenn die Anstalt im zweiten Jahre ebenso vorwärts schreite, wie im ersten Jahre, aus derselben ganz gewiß tüch-

I. Section Der Obmann der I. Section G.R. Anton Jäger von Waldau verliest 1. Die Dankesäußerung des Herrn Gemeindesekre- tärs Leopold Anton Iglseder für den ihm aus Gesundheitsrücksichten erteilten Urlaub u. Substitution. Z. 35/Prs. Wird zur Kenntnis genommen. 2. Erwähnt der Obmann, daß ein Schreiben des Cura- toriums der vereinigten Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl- und Eisenindustrie in Steyr, betreffend einen Besuch dieser Anstalt vorliege, in welchen sich das Curatorium über die Fortschritte dieser Anstalts in sehr befriedi- gender Weise äußert /: Z. 6990 :/ und stellt den Sectionsantrag: Der loebl. Gemeinde- rat wolle dieses Schreiben zur erfreulichen Kenntnis nehmen. G.R. Peyerl wünschte, daß das Schreiben nach seinem vollen Wortlaute vorgelesen werde und wenn das nicht beschlossen würde, daß man wenig- stens nicht gleichgiltig darüber hinweggehe, son- dern die verdiente Anerkennung aussprechen solle. G.R. Holub hält eine Anerkennung, für die Anstalt noch allzu verfrüht, man solle noch warten bis die erste Curs vorüber ist. Der Vorsitzende bemerkte, daß der Curs aus 2 Jahren bestehe. Das Curatorium habe gefunden, daß die An- stalt vorzügliches leiste und daß wenn die Anstalt im zweiten Jahre ebenso vorwärts schreite, wie im ersten Jahre, aus derselben ganz gewiß tüch-

tige Menschen hervorgehen werden. Er möch- te wünschen, daß sich auch die Herren Mitglie- der des Gemeinderathes, der doch so Vieles für diese Anstalt geleistet habe, auch von den Fort- schritten derselben persönlich überzeuge. Er er- suche daher diese Darstellung des Curatoriums zu erfreulicher Kenntniß zu nehmen. Beschluß: Einhellig nach Sectionsantrag mit dem Bemerken, daß die vorgedachte Schilderung vollinhaltlich ins Protokoll aufzunehmen ist, was hiemit geschieht:

tige Menschen hervorgehen werden. Er möchte wünschen, daß sich auch die Herren Mitglieder des Gemeinderathes, der doch so Vieles für diese Anstalt geleistet habe, auch von den Fortschritten derselben persönlich überzeuge. Er ersuche daher diese Darstellung des Curatoriums zu erfreulicher Kenntniß zu nehmen. Beschluß: Einhellig nach Sectionsantrag mit dem Bemerken, daß die vorgedachte Schilderung vollinhaltlich ins Protokoll aufzunehmen ist, was hiemit geschieht:

Löbliche Gemeinde-Vorstehung. Einem in der letzten Sitzung des Curatoriums am 18. Juni 1880 geäußerten augenblicklichen Entschluße folgend, statteten die meisten Mitglieder desselben der in Aichet, Schleifergasse No. 4 situirten vereinigten Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Eisenindustrie, in den Nachmittagsstunden einen Besuch ab, um sich durch eigene Anschauung von den Fortschritten der Schüler die Überzeugung zu verschaffen. Und in der Tat, das Curatorium hatte Gelegenheit, die Schüler der Lehrwerkstätte bei den während der Nachmittagsstunden von 1—6 Uhr fallenden Werkstättearbeiten zu beobachten, welche unter der Leitung der Anstaltsdirektion und der Werkmeister den lehrplanmässigen Arbeiten gruppenweise obliegen, und hat dadurch die vollste Überzeugung mit sich genommen, daß diese Anstalt, eine Schöpfung des hohen k.k. Handels-Ministeriums, ihren Zweck treu erfüllend, das heimische Gewerbe zu heben berufen ist und auch im Stande ist es zu tun. Die 10 Schüler des am 20. September 1879 eröffneten I. Jahrganges recrutirten sich sowol aus der Stadt Steyr selbst, wie auch aus den Orten Grünburg, Markt Zell und Waidhofen a/s Ybbs, ihre Eltern gehören teils dem Gewerbe - teils dem Beamtenstande an und wurden der Vorbildung nach von verschiedenen Klassen der Realschule, der Bürgerschule und Volksschule entnommen. Wir sahen die einzelnen Schüler gruppenweise an Drehbänken, mit Bankarbeiten an den Schraubstöcken, endlich mit Schmidarbeiten am Feuer beschäftigt und ist abgesehen von dem anziehenden Bilde, welches die russigen jugendlichen und künftigen Gestalten in ihren blauen Arbeitskleidern bieten, die Art und Weise der Arbeitseinteilung wie auch die Durchführung der Arbeiten selbst eine äußerst sehenswerte.In wunderbarer Reihenfolge, vom Leichten zum Schweren übergehend, kann man sehen, wie in wenigen Wochen Arbeitsergebnisse erzielt werden können, die eben nur eine Folge des woldurchdachten nach einem lehrkundigen Stufengange geordneten Lehnganges sind, der in zwei Jahrgängen die größte Vielseitigkeit in den Leistungen erzielt.

Löbliche Gemeinde-Vorstehung. Einem in der letzten Sitzung des Curatoriums am 18. Juni 1880 geäußerten augenblicklichen Entschluße folgend, statteten die meisten Mitglieder desselben der in Aichet, Schleifergasse No. 4 situirten vereinigten Versuchsanstalt und Lehr- werkstätte für Eisenindustrie, in den Nachmittags- stunden einen Besuch ab, um sich durch eigene An- schauung von den Fortschritten der Schüler die Überzeu- gung zu verschaffen. Und in der Tat, das Curatorium hatte Gelegenheit, die Schüler der Lehrwerkstätte bei den während der Nachmit- tagsstunden von 1—6 Uhr fallenden Werkstättearbeiten zu beobachten, welche unter der Leitung der Anstaltsdirek- tion und der Werkmeister den lehrplanmässigen Arbei- ten gruppenweise obliegen, und hat dadurch die vollste Überzeugung mit sich genommen, daß diese Anstalt, eine Schöpfung des hohen k.k. Handels-Ministeriums, ihren Zweck treu erfüllend, das heimische Gewerbe zu heben berufen ist und auch im Stande ist es zu tun. Die 10 Schüler des am 20. September 1879 eröffneten I. Jahrganges recrutirten sich sowol aus der Stadt Steyr selbst, wie auch aus den Orten Grünburg, Markt Zell und Waidhofen a/s Ybbs, ihre Eltern gehören teils dem Gewerbe - teils dem Beamtenstande an und wurden der Vorbildung nach von verschiedenen Klassen der Realschule, der Bürgerschule und Volksschule entnommen. Wir sahen die einzelnen Schüler gruppenweise an Drehbänken, mit Bankarbeiten an den Schraub- stöcken, endlich mit Schmidarbeiten am Feuer beschäftigt und ist abgesehen von dem anziehenden Bilde, welches die russigen jugendlichen und künftigen Gestalten in ihren blauen Arbeitskleidern bieten, die Art und Weise der Arbeitseinteilung wie auch die Durchführung der Arbeiten selbst eine äußerst sehens- werte. In wunderbarer Reihenfolge, vom Leichten zum Schweren übergehend, kann man sehen, wie in we- nigen Wochen Arbeitsergebnisse erzielt werden können, die eben nur eine Folge des woldurch- dachten nach einem lehrkundigen Stufengange geord- neten Lehnganges sind, der in zwei Jahrgängen die größte Vielseitigkeit in den Leistungen erzielt.

Die Schüler der Anstalt machen die verschiedenen Ar- beitsweisen gruppenweise derart durch, daß alle nach der Reihe am Schraubstock, den Holz- u. Eisendrehbänken, der Hobelbank, dem Ambos, dem Schleif- u. Polierzeuge arbei- ten und haben dieselben jedes einzelne der Arbeitsstücke so oft zu wiederholen, bis dieses den in Arbeitszeichnun- gen gegebenen Abmessungen oder Lehren entspricht, und wird bei der Übername der Aufgabe die größte Strenge geübt. Daß auf diesem Wege wirklich ausgezeichnete Leistungen erzielt werden, bewies die in einem der Lehrzimmer veranstaltete Ausstellung von Schülerarbeiten zur Genüge und konnte, da das stufenweise Fortschreiten und die Zuname der Arbeitsleistung bestens beurteilt werden. Dem Curatorium war aber auch Gelegenheit gegeben, bezüglich der Ergebnisse in den geistigen Arbeiten sich ein Urteil zu bilden, da die Aufgabenhefte für Corespon- denz, im Schreiben dann im geometrischen und Freien Hand- Zeichnen aufgelegt waren und jedem Beschauer in Wohheit bewiesen, wie weit es Beharrlichkeit und Aus- dauer der Lehrer mit gutem Willen, Befähigung und Fleiße der Schüler verbunden bringen können, um ein wundernettes Bild des von mitunter den ge- ringsten Anfängen allmälig immer rascher aufsteigen- den Verständnisses der Schüler bieten. Im freien Handzeichnen werden durchaus Vor- würfe aus dem Eisen= u. Stalgewerbe nach den hervorragendsten stilvollen Mustern des 15. u. 16. Jahrhunderts wie auch der Neuzeit behandelt und wird im Geiste der deutschen Renaissance gear- beitet. Außerordentlich hübsch waren auch einige stilvolle geäzte und getriebene Eisenarbeiten, die als Lehrmittel für den Unterricht im freien Handzeichnen bestimmt, vom Lehrer im Freihandzeichnen Herrn Architekten Weber entworfen und von diesem und vom Werk- meister Herrn Tomandl gemeinsam ausgeführt worden sind. Auch von jenen Arbeiten, welche das eigent- liche Ziel der Anstalt bilden und dem hier heimi- schen Gewerbe angehören, waren eine Anzal von Messern, Taschen- u. Rasirmessern, Scheren, dann chirurgische Messer in Arbeit. Mit gleichem Interesse sahen wir auch die noch in der Einrichtung begriffene Schleif- u. Polierwerk- stätte, dann die für die so junge Anstalt reichlichen Lehrmittel- und Mustersammlungen.

Die Schüler der Anstalt machen die verschiedenen Arbeitsweisen gruppenweise derart durch, daß alle nach der Reihe am Schraubstock, den Holz- u. Eisendrehbänken, der Hobelbank, dem Ambos, dem Schleif- u. Polierzeuge arbeiten und haben dieselben jedes einzelne der Arbeitsstücke so oft zu wiederholen, bis dieses den in Arbeitszeichnungen gegebenen Abmessungen oder Lehren entspricht, und wird bei der Übername der Aufgabe die größte Strenge geübt. Daß auf diesem Wege wirklich ausgezeichnete Leistungen erzielt werden, bewies die in einem der Lehrzimmer veranstaltete Ausstellung von Schülerarbeiten zur Genüge und konnte, da das stufenweise Fortschreiten und die Zuname der Arbeitsleistung bestens beurteilt werden. Dem Curatorium war aber auch Gelegenheit gegeben, bezüglich der Ergebnisse in den geistigen Arbeiten sich ein Urteil zu bilden, da die Aufgabenhefte für Corespondenz, im Schreiben dann im geometrischen und Freien Hand- Zeichnen aufgelegt waren und jedem Beschauer in Wohheit bewiesen, wie weit es Beharrlichkeit und Ausdauer der Lehrer mit gutem Willen, Befähigung und Fleiße der Schüler verbunden bringen können, um ein wundernettes Bild des von mitunter den geringsten Anfängen allmälig immer rascher aufsteigen- den Verständnisses der Schüler bieten. Im freien Handzeichnen werden durchaus Vorwürfe aus dem Eisen= u. Stalgewerbe nach den hervorragendsten stilvollen Mustern des 15. u. 16. Jahrhunderts wie auch der Neuzeit behandelt und wird im Geiste der deutschen Renaissance gear- beitet. Außerordentlich hübsch waren auch einige stilvolle geäzte und getriebene Eisenarbeiten, die als Lehrmittel für den Unterricht im freien Handzeichnen bestimmt, vom Lehrer im Freihandzeichnen Herrn Architekten Weber entworfen und von diesem und vom Werkmeister Herrn Tomandl gemeinsam ausgeführt worden sind. Auch von jenen Arbeiten, welche das eigentliche Ziel der Anstalt bilden und dem hier heimischen Gewerbe angehören, waren eine Anzal von Messern, Taschen- u. Rasirmessern, Scheren, dann chirurgische Messer in Arbeit. Mit gleichem Interesse sahen wir auch die noch in der Einrichtung begriffene Schleif- u. Polierwerkstätte, dann die für die so junge Anstalt reichlichen Lehrmittel- und Mustersammlungen.

Ein wahres Gefül der Befriedigung beschliech uns und wurden wir nicht müde all das Interessante eingehend zu besichtigen. Wahrlich diese Anstalt ist gewiß in der Lage dem Gewerbe neue und bessere Arbeitsweisen zu lehren u. diesem die Möglichkeit zu bieten auf dem Weltmarkte mit erneuerter Kraft dem Andringen der ausländischen Erzeugnisse entgegenzutreten. Mögen daher auch die Eisen= u. Stal=Gewerbetreibenden dieser Anstalt das weiteste Interesse entgegenbringen und ihr den Nachwuchs anvertrauen und dadurch dem heimischen Gewerbe die Vollendung der Waaren, die Vielseitigkeit und Beherrschung des Stoffes und somit die Concurrenzfähigkeit sichern!Möge aber auch dieser aufblühenden Anstalt dasselbe Wolwollen, was ihr durch die in jüngster Zeit von dem hohen o.ö. Landtage bewilligten Landesstipendien entgegengebracht worden ist, auch Seitens der löblichen Gemeinde-Vertretung weiter gewärt werden und es dadurch möglich werden, daß den fleißigen jungen und Hoffnungsvollen Arbeiten in nicht allzu ferner Zeit eine bessere Stätte und mehr Luft, Licht und Raum geschaffen werde. Das Curatorium kann nicht umhin die Darstellung dieses Besuches der löblichen Gemeinde Vorstehung durch seinen Herrn Vorsitzenden zur Kenntnis zu bringen und beehrt sich die löbliche Gemeinde Vorstehung freundlichst zu ersuchen, hierüber auch dem löblichen Gemeinderate Mitteilung machen zu wollen und zu veranlassen, daß eine Abschrift dieser Darstellung dem hochlöblichen o.ö. Landes-Ausschuße und dem hoben k.k. Handels-Ministerium in Wien und zwar hochdem Letzteren mit der Bitte des Curatoriums übersendet werde, dieselbe im Interesse der Schule in entsprechender Weise als Notiz in den beiden hiesigen Blättern und in der Linzer Amtszeitung veröffentlichen zu dürfen. Steyr, am 24. Juni 1880 Der Vorsitzende: G. Pointner

Ein wahres Gefül der Befriedigung beschliech uns und wurden wir nicht müde all das Interessante eingehend zu besichtigen. Wahrlich diese Anstalt ist gewiß in der Lage dem Gewerbe neue und bessere Arbeitsweisen zu lehren u. diesem die Mög- lichkeit zu bieten auf dem Weltmarkte mit erneuerter Kraft dem Andringen der ausländischen Erzeugnisse entgegenzutreten. Mögen daher auch die Eisen= u. Stal=Gewerbetreibenden die- ser Anstalt das weiteste Interesse entgegenbringen und ihr den Nachwuchs anvertrauen und dadurch dem heimischen Gewerbe die Vollendung der Waaren, die Vielseitigkeit und Beherrschung des Stoffes und somit die Concurrenzfähig- keit sichern! Möge aber auch dieser aufblühenden Anstalt dasselbe Wolwollen, was ihr durch die in jüngster Zeit von dem hohen o.ö. Landtage bewilligten Landesstipendien entgegengebracht worden ist, auch Seitens der löblichen Gemeinde-Vertretung weiter gewärt werden und es dadurch möglich werden, daß den fleißigen jungen und Hoffnungs- vollen Arbeiten in nicht allzu ferner Zeit eine bessere Stätte und mehr Luft, Licht und Raum geschaffen werde. Das Curatorium kann nicht umhin die Dar- stellung dieses Besuches der löblichen Gemeinde Vorste- hung durch seinen Herrn Vorsitzenden zur Kenntnis zu bringen und beehrt sich die löbliche Gemeinde Vor- stehung freundlichst zu ersuchen, hierüber auch dem löblichen Gemeinderate Mitteilung machen zu wollen und zu veranlassen, daß eine Abschrift dieser Darstel- lung dem hochlöblichen o.ö. Landes-Ausschuße und dem hoben k.k. Handels-Ministerium in Wien und zwar hochdem Letzteren mit der Bitte des Curato- riums übersendet werde, dieselbe im Interesse der Schule in entsprechender Weise als Notiz in den beiden hiesigen Blättern und in der Linzer Amtszeitung veröf- fentlichen zu dürfen. Steyr, am 24. Juni 1880 Der Vorsitzende: G. Pointner

Löbliche Gemeinde-Vorstehung Steyr Das Curatorium der ver- einigten Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl u. Eisenindustrie in Steyr übermittelt durch sei- nen Vorsitzenden Georg Pointner eine Schilderung des Besuches an dieser Anstalt.

Löbliche Gemeinde-Vorstehung Steyr Das Curatorium der vereinigten Versuchsanstalt und Lehrwerkstätte für Stahl u. Eisenindustrie in Steyr übermittelt durch seinen Vorsitzenden Georg Pointner eine Schilderung des Besuches an dieser Anstalt.

3. Wird nachstehende Eingabe des Central Ausschußes für die Feier des 900 jährigen Jubiläums von Steyr verlesen: Z. 361.C.A. Löbl. Gemeinde Vorstehung Steyr. Anläßlich der in den Tagen vom 21. bis inclusive 24. d.Mts. stattfindenden Festlichkeiten, welche die gänzliche Freihaltung des Stadtplatzes von Marktleuten, Fuhrwerken und sonstigen, die Passage störenden Objekten bedingen, beehren wir uns das Ersuchen zu stellen, gütigst veranlassen zu wollen, daß während dieser Tage der Markt, wie zu den Zeiten der beiden Jahrmärkte auf den Ennsquai verlegt, daß ebendaselbst den hieher kommenden Fuhrwerksbesitzern ein geeigneten Platz angewiesen, daß weiter die beiden Kioske der H. Cafetiers Landsiedl und Huber während dieser Tage entfernt und daß überhaupt alle die Passage und die ungestörte Entwicklung der Festlichkeit hindernden Vorkommniße durch die dortigen Organe thunlichst hintangehalten werden. Steyr, am 2. August 1880. Der Obmann: Georg Pointner m.p. Der Schriftführer L. A. Iglseder Z. 8098. Der Section beantragt mit der Durchführung dieses Ansuchens die Gemeinde Vorstehung zu betrauen. Hiezu bemerkt der Herr Bürgermeister, daß er bereits die Entfernung der Kioske den Herren Cafetiers Landsiedl und Huber während der Festtage veranlaßt

3. Wird nachstehende Eingabe des Central Aus- schußes für die Feier des 900 jährigen Jubi- läums von Steyr verlesen: Z. 361.C.A. Löbl. Gemeinde Vorstehung Steyr. Anläßlich der in den Tagen vom 21. bis inclusive 24. d.Mts. stattfindenden Festlichkeiten, welche die gänzliche Freihaltung des Stadtplatzes von Marktleuten, Fuhrwerken und sonstigen, die Passage störenden Objekten bedingen, beehren wir uns das Ersu- chen zu stellen, gütigst veranlassen zu wollen, daß während dieser Tage der Markt, wie zu den Zeiten der beiden Jahrmärkte auf den Ennsquai verlegt, daß ebendaselbst den hieher kommenden Fuhrwerksbesitzern ein geeigneten Platz angewiesen, daß weiter die beiden Kioske der H. Cafetiers Landsiedl und Huber während dieser Tage entfernt und daß überhaupt alle die Passage und die un- gestörte Entwicklung der Festlichkeit hindern- den Vorkommniße durch die dortigen Or- gane thunlichst hintangehalten werden. Steyr, am 2. August 1880. Der Obmann: Ge- org Pointner m.p. Der Schriftführer L. A. Iglseder Z. 8098. Der Section beantragt mit der Durchführung dieses Ansuchens die Gemeinde Vorstehung zu be- trauen. Hiezu bemerkt der Herr Bürger- meister, daß er bereits die Entfernung der Kioske den Herren Cafetiers Landsiedl und Huber während der Festtage veranlaßt

habe und sich nur bezüglich der Entfernung der Fuhrwerke etc. den Rath erbitte. G.R. Peyerl meint, daß Sonntag und Montag ausgenommen, eine Absperrung des Stadtplatzes u. Grünmarktes von Fuhrwerken nicht not- wendig sei. Vorsitzender bemerkt, daß am Samstag wäh- rend der Festrede zur Vermeidung der Stö- rung jedenfalls der Stadtplatz und der Grün- markt abgesperrt werden müssen, während am Sonntag u. Montag die Absperrung schon von 6 Uhr Morgen an geschehen müsse. G.R. Haller wünscht, daß behufs leichterer Unterbringung der Fuhrwerke am Ennsquai die gegenwärtig dort stehenden überflüssigen Fuhrwerke weggeschafft werden sollten. G.R. Gründler meint, daß wegen des Post- verkehres in den beiden obigen Tagen mit dem H. Postverwalter zu sprechen wäre, worauf G.R. Mayr berichtet, daß nach einem Schreiben der hiesigen loebl. Postverwaltung an das Central-Comité des Bürger-Corps die- selbe in anerkennenswerter Weise erklärt hat den Postverkehr in diesen Tagen von rück- wärts über den Berg zu bewerkstelligen. Es wird beschlossen während der Festtage den Markt nach Erfordernis, insbesonders aber am 22. und 23. August ganz auf den Ennsquai zu verlegen, und auch die Fuhrwerke daselbst aufstellen zu lassen und somit den Stadtplatz

habe und sich nur bezüglich der Entfernung der Fuhrwerke etc. den Rath erbitte. G.R. Peyerl meint, daß Sonntag und Montag ausgenommen, eine Absperrung des Stadtplatzes u. Grünmarktes von Fuhrwerken nicht notwendig sei. Vorsitzender bemerkt, daß am Samstag während der Festrede zur Vermeidung der Störung jedenfalls der Stadtplatz und der Grünmarkt abgesperrt werden müssen, während am Sonntag u. Montag die Absperrung schon von 6 Uhr Morgen an geschehen müsse. G.R. Haller wünscht, daß behufs leichterer Unterbringung der Fuhrwerke am Ennsquai die gegenwärtig dort stehenden überflüssigen Fuhrwerke weggeschafft werden sollten. G.R. Gründler meint, daß wegen des Postverkehres in den beiden obigen Tagen mit dem H. Postverwalter zu sprechen wäre, worauf G.R. Mayr berichtet, daß nach einem Schreiben der hiesigen loebl. Postverwaltung an das Central-Comité des Bürger-Corps dieselbe in anerkennenswerter Weise erklärt hat den Postverkehr in diesen Tagen von rückwärts über den Berg zu bewerkstelligen. Es wird beschlossen während der Festtage den Markt nach Erfordernis, insbesonders aber am 22. und 23. August ganz auf den Ennsquai zu verlegen, und auch die Fuhrwerke daselbst aufstellen zu lassen und somit den Stadtplatz

und Grünmarkt am 22. und 23. August den ganzen Tag und am 21. August Vormittags eine bestimmte Stunde und zwar während der Festrede von allem Fuhrwerken frei zu halten. II. Section 4. Der Obmann G.R. Leopold Huber verliest nachstehenden Kasseberichts für den Monat Juni 1880: Resultat der Gebahrung bei der Stadt Caße in Steyr im Monate Juni 1880. Einnahmen im Monate Juni 1880 7997 fl 81 1/2 xr Hiezu den am 31. Mai 1880 verbliebenen baaren Caßarest mit 28248 fl 68 xr daher Einnahmen Sume im Juni 1880 36246 fl 49½ xr Hievon abgezogen die im Monate Juni 880 bestrittenen Ausgaben pr 9897 fl 72 xr verbleibt für den Monat Juli 1880 ein baarer Caßaress von 26348 fl 77 1/2 xr wovon 16000 fl iiterimistisch in die Sparkasse eingelegt sind. Wenn den obigen Einnammen im Monate Juni 80 7997 fl 81 1/2 xr die seit Beginn dieses Jahres, bis zu Ende des Monates Mai 1880 stattgefundenen Empfänge zugeschlagen werden mit 79058 fl 55 xr so erscheint dann bis Ende Juni 1880 ein Gesammmt Empfang von 87056 fl 36 1/2 xr Und wenn den, in Monate Juni 1880 bestrittenen obigen Ausgaben zu 9897 fl 72 xr die gesammten Ausgaben seit dem Jahres Beginn bis Ende Mai 1880 zugezält werden mit 50809 fl 87 xr so zeigt sich dann bis zu Ende Juni 1800 eine Ausgaben Gesamt Summe von 60707 fl 59 xr

und Grünmarkt am 22. und 23. August den ganzen Tag und am 21. August Vormittags eine bestimmte Stunde und zwar während der Festrede von allem Fuhrwerken frei zu halten. II. Section 4. Der Obmann G.R. Leopold Huber verliest nachstehenden Kasseberichts für den Monat Juni 1880: Resultat der Gebahrung bei der Stadt Caße in Steyr im Monate Juni 1880. Einnahmen im Monate Juni 1880 7997 fl 81 1/2 xr Hiezu den am 31. Mai 1880 verbliebenen baaren Caßarest mit 28248 fl 68 xr daher Einnahmen Sume im Juni 1880 36246 fl 49½ xr Hievon abgezogen die im Monate Juni 880 bestrittenen Ausgaben pr 9897 fl 72 xr verbleibt für den Monat Juli 1880 ein baarer Caßaress von 26348 fl 77 1/2 xr wovon 16000 fl iiterimistisch in die Sparkasse eingelegt sind. Wenn den obigen Einnammen im Monate Juni 80 7997 fl 81 1/2 xr die seit Beginn dieses Jahres, bis zu Ende des Monates Mai 1880 stattgefundenen Em- pfänge zugeschlagen werden mit 79058 fl 55 xr so erscheint dann bis Ende Juni 1880 ein Gesammmt Empfang von 87056 fl 36 1/2 xr Und wenn den, in Monate Juni 1880 bestritte- nen obigen Ausgaben zu 9897 fl 72 xr die gesammten Ausgaben seit dem Jah- res Beginn bis Ende Mai 1880 zugezält werden mit 50809 fl 87 xr so zeigt sich dann bis zu Ende Juni 1800 eine Ausgaben Gesamt Summe von 60707 fl 59 xr

Staedt. Casseamt Steyr, am 30. Juni 1880. Paarfusser m.p. Controllor, Willner m.p. Casse Dir. Z. 7838. Sections Bericht hiezu: Das Casse Journal wurde durch die Herren Perz und Ploberger geprüft und richtig befunden. Beschluß: Zur Kenntnis. 5. Es wird verlesen der Bericht des staedti- schen Amtes wegen Wiederverpachtung des Gewölbes No. 4 an der Schloßmauer und das Ansuchen des Herrn Franz Reßl um pachtweise Uiberlassung dieses Gewöl- bes. Z. 7866. Sectionsantrag: Der löbl. Gemeinderat wolle dem H. Franz Reßl das besagte Gewölbe um den jährl. Pachtzins von 30 fl unter den bestehenden Pachtbedingnissen überlassen. Beschluß: Ueber Antrag des G.R. Plo- berger auf Ausschreibung der Verpachtung des besagten Gewölbes. 6. Bemerkt der Obmann, daß ein Statthalterei Erlaß vom 21. Juli 1880 Z. 7337 vorliege, worin der Gemeinderat um die Unterstüt- zung Oberorsterreichischer Gewerbetreibender mit Stipendien zum Besuche der Staatsge- werbeschule in Salzburg angegangen wird. Z. 7016. Sectionsantrag: Der Gemeinderat von Steyr könne diesem Ansinnen im Hinblicke auf die bedeutenden Opfer, die die Gemeinde

Staedt. Casseamt Steyr, am 30. Juni 1880. Paarfusser m.p. Controllor, Willner m.p. Casse Dir. Z. 7838. Sections Bericht hiezu: Das Casse Journal wurde durch die Herren Perz und Ploberger geprüft und richtig befunden. Beschluß: Zur Kenntnis. 5. Es wird verlesen der Bericht des staedtischen Amtes wegen Wiederverpachtung des Gewölbes No. 4 an der Schloßmauer und das Ansuchen des Herrn Franz Reßl um pachtweise Uiberlassung dieses Gewölbes. Z. 7866. Sectionsantrag: Der löbl. Gemeinderat wolle dem H. Franz Reßl das besagte Gewölbe um den jährl. Pachtzins von 30 fl unter den bestehenden Pachtbedingnissen überlassen. Beschluß: Ueber Antrag des G.R. Ploberger auf Ausschreibung der Verpachtung des besagten Gewölbes. 6. Bemerkt der Obmann, daß ein Statthalterei Erlaß vom 21. Juli 1880 Z. 7337 vorliege, worin der Gemeinderat um die Unterstützung Oberorsterreichischer Gewerbetreibender mit Stipendien zum Besuche der Staatsgewerbeschule in Salzburg angegangen wird. Z. 7016. Sectionsantrag: Der Gemeinderat von Steyr könne diesem Ansinnen im Hinblicke auf die bedeutenden Opfer, die die Gemeinde

ohnedies für die Versuchsanstalt für Stahlund Eisenindustrie bringe nicht entsprechen. Beschluß: Einhellig nach Antrag. III Section 7. Der Obmann G.R. Josef Huber liest vor den Bericht des staedt. Bauamtes pcto Entwässerung der Prevenhubergasse und den bezüglichen Kostenanschlag, der sich in der Gesammtsumme mit fl 156.88 xr beziffert. Sectionsbericht: In dem Commissions-Protokolle von 5. April 1880 wurde der angeregte Uebelstand, wegen zu geringen Wasserabflußes auf der Prevenhuberstrasse, von den Mitgliedern der Bausection als bestehend anerkannt, daher die Entwässerung dieser Gasse im Sinne des vorliegenden Planes und des gemachten Kostenvoranschlages mit einem Gesammt Kostenaufwande von 156 fl 88 xr zu genemigen, in Offertwege zu vergeben und in der nächsten Zeit in Durchführung zu bringen wäre. G.R. Gründler will den Sectionsantrag nur in der Weise acceptiren, daß die Ausführung dieser Entwässerung erst in nechsten Jahre geschehe, da dieselbe nicht so dringend sei. Hiezu bemerkt. G.R. Josef Huber, daß er die Sache für eine dringende halte, weil sonst die Uebelstände immer größer werden. G.R. Holub erwähnt einen Gemeinderats

ohnedies für die Versuchsanstalt für Stahl- und Eisenindustrie bringe nicht entsprechen. Beschluß: Einhellig nach Antrag. III Section 7. Der Obmann G.R. Josef Huber liest vor den Bericht des staedt. Bauamtes pcto Entwäs- serung der Prevenhubergasse und den be- züglichen Kostenanschlag, der sich in der Gesammtsumme mit fl 156.88 xr beziffert. Sectionsbericht: In dem Commissions-Pro- tokolle von 5. April 1880 wurde der ange- regte Uebelstand, wegen zu geringen Was- serabflußes auf der Prevenhuberstrasse, von den Mitgliedern der Bausection als bestehend anerkannt, daher die Entwässe- rung dieser Gasse im Sinne des vorlie- genden Planes und des gemachten Kosten- voranschlages mit einem Gesammt Kosten- aufwande von 156 fl 88 xr zu genemigen, in Offertwege zu vergeben und in der näch- sten Zeit in Durchführung zu bringen wäre. G.R. Gründler will den Sectionsantrag nur in der Weise acceptiren, daß die Ausführung die- ser Entwässerung erst in nechsten Jahre ge- schehe, da dieselbe nicht so dringend sei. Hiezu bemerkt. G.R. Josef Huber, daß er die Sache für eine dringende halte, weil sonst die Uebelstände immer größer werden. G.R. Holub erwähnt einen Gemeinderats

beschluß, wornach nur das, was absolut notwendig sei, ohne Präliminare gesche- hen solle; für so dringend halte er die Sa- che nicht, auch sei es nicht möglich dem Uebelstande ganz abzuhelfen, da die An- lage von vorneherein eine verfehlte sei. Beschluß: Die Entwässerung der Preven- hubergasse sei erst im nächsten Jahre durchzuführen. Z. 8118. 8. Der Obmann verliest nachstehende Eingabe: An die löbl. Gemeinde-Vorstehung der Stadt Steyr in Steyr. Es unterbreiten die ergebenst Gefertigten der löblichen Ge- meinde-Vorstehung folgende Beschwerde: Abgesehen von der unglückseligen Anlage der in dieser Stadt an den Häusern, un- mittelbar nächst dem öffentlichen Trottrir situirten Abortschläuche, aus denen der aus- strömende Gestank, insbesonders in heißen Sommertagen den Passanten beinahe zu Bo- den drückt, - werden am bestehenden Enns- Quai unmittelbar hinter dem Hause des Herrn Landsiedl dessen Wohnpartheien wir sind, wöchentlich 2-3 mal eine große Anzal Schweine gewaschen und gereinigt; u.z. wird diese Producur die von einem steten markerschütternden Hundegebell, und dem Grunzen und Schreien der Schwei- ne begleitet wird, erst dann in Scene ge- setzt; nachdem vorerst diese Thiere die in

beschluß, wornach nur das, was absolut notwendig sei, ohne Präliminare geschehen solle; für so dringend halte er die Sache nicht, auch sei es nicht möglich dem Uebelstande ganz abzuhelfen, da die Anlage von vorneherein eine verfehlte sei. Beschluß: Die Entwässerung der Prevenhubergasse sei erst im nächsten Jahre durchzuführen. Z. 8118. 8. Der Obmann verliest nachstehende Eingabe: An die löbl. Gemeinde-Vorstehung der Stadt Steyr in Steyr. Es unterbreiten die ergebenst Gefertigten der löblichen Gemeinde-Vorstehung folgende Beschwerde: Abgesehen von der unglückseligen Anlage der in dieser Stadt an den Häusern, unmittelbar nächst dem öffentlichen Trottrir situirten Abortschläuche, aus denen der ausströmende Gestank, insbesonders in heißen Sommertagen den Passanten beinahe zu Boden drückt, - werden am bestehenden EnnsQuai unmittelbar hinter dem Hause des Herrn Landsiedl dessen Wohnpartheien wir sind, wöchentlich 2-3 mal eine große Anzal Schweine gewaschen und gereinigt; u.z. wird diese Producur die von einem steten markerschütternden Hundegebell, und dem Grunzen und Schreien der Schweine begleitet wird, erst dann in Scene gesetzt; nachdem vorerst diese Thiere die in

naechster Nähe den ganzen Sommer dort zur Ablagerung gelangente Mistmaßen der Kreuz und Quere nach aufgewühlt worden sind. Den hiedurch entwickelten, die Gesundheit im höchsten Grade schädigenden bestialischen Gestanke nicht einathmen zu müssen, werden wir gezwungen alle unsere Fenster sofort hermätisch für den ganzen Tag zu schließen um nicht einer Epidemie anheim zu Fallen. In der bescheidensten Weise stellen wir daher an die löbliche Gemeinde-Vorstehung, unsere ergebene Bitte: Die Ausübung dieses odiosen die Gesundheit im höchsten Gnade schädigenden sanitätspolizeiwidrigen Vorgang der im beliebtesten Theil der Stadt vollzogen wird, zu verbiethen; da nach unserem Ermessen /: analog der Ordnung andere Orte :/ sich am linken Quaiufer der vereinigten Enns und Steyr d. i. unterhalb der Brücken, Ortseits für derlei Functionen und Mistablagerungen möglicherweise doch eine Parcelle vorfinden dürfte, wo Wohnstätte der Menschen aufgehört haben. - Steyr am 17. Juli 1880. Achtungsvollst Die Gefertigten. Jos. Krommer m.p. Joh. Bruckner m.p. Gustav Ritter v. Stippl Material-Verwalter Ingenier der der Rudolfsbahn Rudolfsbahn kk. Landesgerichtsrath

naechster Nähe den ganzen Sommer dort zur Ablagerung gelangente Mistmaßen der Kreuz und Quere nach aufgewühlt worden sind. Den hiedurch entwickelten, die Gesund- heit im höchsten Grade schädigenden besti- alischen Gestanke nicht einathmen zu müs- sen, werden wir gezwungen alle unsere Fenster sofort hermätisch für den ganzen Tag zu schließen um nicht einer Epidemie anheim zu Fallen. In der bescheidensten Weise stellen wir daher an die löbliche Gemeinde-Vorstehung, unsere ergebene Bitte: Die Ausübung dieses odiosen die Gesundheit im höchsten Gnade schädigenden sanitätspolizeiwidrigen Vorgang der im beliebtesten Theil der Stadt vollzogen wird, zu verbiethen; da nach unserem Ermessen /: analog der Ord- nung andere Orte :/ sich am linken Quai- ufer der vereinigten Enns und Steyr d. i. unterhalb der Brücken, Ortseits für der- lei Functionen und Mistablagerungen mög- licherweise doch eine Parcelle vorfinden dürf- te, wo Wohnstätte der Menschen aufgehört haben. - Steyr am 17. Juli 1880. Achtungsvollst Die Gefertigten. Jos. Krommer m.p. Joh. Bruckner m.p. Gustav Ritter v. Stippl Material-Verwalter Ingenier der der Rudolfsbahn Rudolfsbahn kk. Landesgerichtsrath

Sectionsantrag: Ueber die vorliegen- de auf sanitätspolizeilichen Uebelstände bezugnehmende Beschwerde, wären vor- erst von Seite des Amtes Erhebungen zu pflegen wie und in welcher Weise denselben abgeholfen werden könne. Wird nach längerer Debatte, an der sich die G.R. Wenhart und Ploberger beteiligen be- schlossen, den Herrn Bürgermeister zu ermäch- tigen unter Androhung eines Poenfalles, das längere Verweilen der Schweine, insbe- sondere das Reinigen, Sortiren u.s.w. derselben am Ennsquai zu verbieten. Z. 8118 IV. Seetion Der Obmann G.R. Wenhart verliest die No- te des kk. Stadtschulrates Steyr wegen Beitragslei- stung der Gemeinden St. Ulrich u. Sierning zu den städtischen Schulkosten für die dortigen eine hier- städtische Schule besuchenden Kinder u. die darauf bezügliche Note des Bezirksschulrathes Steyr an den kk. Stadtschulrath. Sectionsantrag: Die Section stellt den An- trag, der löbl. Gemeinderath wolle beschließen, es sei in Anbetracht der vielen Schwierigkeiten welche die Heranziehung der eingeschulten Ge- meinden zur Mittragung der städtischen Schul- kosten nach Maßgabe des Steuergulden ver- ursachen würde, die vom kk. Stadtschulrathe vor- geschlagene Modus zu genehmigen und vom

Sectionsantrag: Ueber die vorliegende auf sanitätspolizeilichen Uebelstände bezugnehmende Beschwerde, wären vorerst von Seite des Amtes Erhebungen zu pflegen wie und in welcher Weise denselben abgeholfen werden könne. Wird nach längerer Debatte, an der sich die G.R. Wenhart und Ploberger beteiligen beschlossen, den Herrn Bürgermeister zu ermächtigen unter Androhung eines Poenfalles, das längere Verweilen der Schweine, insbesondere das Reinigen, Sortiren u.s.w. derselben am Ennsquai zu verbieten. Z. 8118 IV. Seetion Der Obmann G.R. Wenhart verliest die Note des kk. Stadtschulrates Steyr wegen Beitragsleistung der Gemeinden St. Ulrich u. Sierning zu den städtischen Schulkosten für die dortigen eine hierstädtische Schule besuchenden Kinder u. die darauf bezügliche Note des Bezirksschulrathes Steyr an den kk. Stadtschulrath. Sectionsantrag: Die Section stellt den Antrag, der löbl. Gemeinderath wolle beschließen, es sei in Anbetracht der vielen Schwierigkeiten welche die Heranziehung der eingeschulten Gemeinden zur Mittragung der städtischen Schulkosten nach Maßgabe des Steuergulden verursachen würde, die vom kk. Stadtschulrathe vorgeschlagene Modus zu genehmigen und vom

Schuljahre 1880/91, ab mit den Gemeinden St. Ulrich und Sierning ein für beide Theile für die ersten fünf Jahre unkündbarer, dann aber in jedem nächstfolgenden Jahre kündbaren Vertrag abzuschließen nach welchem sich die genannten Gemeinden zu verpflichten hätten, einen jährlichen Pauschalbetrag von 3 fl für jedes eine hierstädtische Schule besuchende Kind zu bezahlen. - Z. 8039. Von diesem Beschluße wäre der k.k. Stadtschulrath unter Anschluß der zu retournirenden Aktenstücke ehestens in Kenntnis zu setzen. Beschluß einhellig nach Antrag. 10. Wird nachstehender Bericht des staedtischen Kasseamtes verlesen: Z. 7895 Loebliche Gemeinde Vorstehung! Nach den gemeinderäthlichen Beschlüssen vom 16. April und 2. Juli 1850 Z. 5112. soll zum immerwährenden Andenken an der aus Anlaß des 900-jährigen Bestandes der Stadt Steyr am 21. & 24. August d.J. stattfindenden Jubel-Feier von der Stadtgemeinde ein Jubiläums-Fond geschaffen werden, dessen Erträgnis blos zur Bestreitung der Verpflegs-Kosten für hiesige Arme zu verwenden sein soll; und wäre dieser Fond zu bilden: a. aus einem baaren Gründungs-Capitale aus der Stadt-Casse mit 5000 fl b. aus dem, von den hiesigen Sparcasse zu- gesicherten Geschenke pr 5000 fl

Schuljahre 1880/91, ab mit den Gemeinden St. Ulrich und Sierning ein für beide Theile für die ersten fünf Jahre unkündbarer, dann aber in jedem nächstfolgenden Jahre künd- baren Vertrag abzuschließen nach welchem sich die genannten Gemeinden zu verpflich- ten hätten, einen jährlichen Pauschalbetrag von 3 fl für jedes eine hierstädtische Schule be- suchende Kind zu bezahlen. - Z. 8039. Von diesem Beschluße wäre der k.k. Stadt- schulrath unter Anschluß der zu retourni- renden Aktenstücke ehestens in Kenntnis zu setzen. Beschluß einhellig nach Antrag. 10. Wird nachstehender Bericht des staedtischen Kasseamtes verlesen: Z. 7895 Loebliche Gemeinde Vorstehung! Nach den gemeinderäthlichen Beschlüssen vom 16. April und 2. Juli 1850 Z. 5112. soll zum immerwährenden Andenken an der aus Anlaß des 900-jährigen Bestandes der Stadt Steyr am 21. & 24. August d.J. statt- findenden Jubel-Feier von der Stadtge- meinde ein Jubiläums-Fond geschaffen werden, dessen Erträgnis blos zur Bestrei- tung der Verpflegs-Kosten für hiesige Ar- me zu verwenden sein soll; und wäre die- ser Fond zu bilden: a. aus einem baaren Gründungs-Capitale aus der Stadt-Casse mit 5000 fl b. aus dem, von den hiesigen Sparcasse zu- gesicherten Geschenke pr 5000 fl

aus dem, durch einen, an den bewährten Wohlthätigkeitssinn der Bevölkerung zu erlassenden Aufrufe zu erlangenden weiteren Spenden. Hierzu erlaubt sich nun das Casseamt zu bemerken, daß ohnehin bereits im Jahre 1878. von einem Comiti unter der Leitung des Herrn Ludwig Werndl allgemeine Samm- lungen und Subscriptionen zur Gründung vom 2 Fonden, nämlich zur Erbauung eines Armenhauses und zur Verpflegung der Ar- men stattgefunden haben; deren Erträgnis- se dann am 15. Oktb. 1878 für den ersteren Fond mit 5400 fl Staats Obligationen und 10403 fl 98 xr Baarschaft und für den letzteren Fond mit 100 fl Staats Obligationen mit 290 fl 50 xr Baarschaft an das Casseamt zur ab- gesonderter Verrechnung abgeführt wor- den sind; und daß auch seither die Einsamm- lung den subscribirten Geschenk-Raten durch das Expedit und deren quartalweise Abfuhr an das Casseamt noch fort dauert, wodurch für den Armen-Verpflegungs- fond, um welchen es sich allein hier handelt, mit Inbegriff des, am 30. August 1879 erlang- ten Sparcasse-Geschenkes zu 4612 fl 8 xr bis ge- genwätig bereits ein Vermögen von 200 fl Staats Obligationen und 6320 fl 60 xr Sparcasse- Einlage gesammelt worden ist, und daß nun dieser gesammelte Fond, welcher ja

aus dem, durch einen, an den bewährten Wohlthätigkeitssinn der Bevölkerung zu erlassenden Aufrufe zu erlangenden weiteren Spenden. Hierzu erlaubt sich nun das Casseamt zu bemerken, daß ohnehin bereits im Jahre 1878. von einem Comiti unter der Leitung des Herrn Ludwig Werndl allgemeine Sammlungen und Subscriptionen zur Gründung vom 2 Fonden, nämlich zur Erbauung eines Armenhauses und zur Verpflegung der Armen stattgefunden haben; deren Erträgnisse dann am 15. Oktb. 1878 für den ersteren Fond mit 5400 fl Staats Obligationen und 10403 fl 98 xr Baarschaft und für den letzteren Fond mit 100 fl Staats Obligationen mit 290 fl 50 xr Baarschaft an das Casseamt zur abgesonderter Verrechnung abgeführt worden sind; und daß auch seither die Einsammlung den subscribirten Geschenk-Raten durch das Expedit und deren quartalweise Abfuhr an das Casseamt noch fort dauert, wodurch für den Armen-Verpflegungsfond, um welchen es sich allein hier handelt, mit Inbegriff des, am 30. August 1879 erlangten Sparcasse-Geschenkes zu 4612 fl 8 xr bis gegenwätig bereits ein Vermögen von 200 fl Staats Obligationen und 6320 fl 60 xr SparcasseEinlage gesammelt worden ist, und daß nun dieser gesammelte Fond, welcher ja

die gleiche Bestimmung wie der beabsichtigte Jubiläums-Fond hat, diesem jetzt auch sogleich einzuverleiben sein dürfte. Dadurch würde dann dieser, zur ArmenVerpflegung bestimmte Jubiläums-Fond schon gegenwärtig folgendes Activvermögen besitzen: a. Staats Obligationen im Nennwerthe v. 200 fl b. eine Sparcasse-Einlage pr 6320 fl 60 c. bare Dotation aus der Stadtcasse 5000 fl d. bares Geschenk aus der Sparcasse 5000 fl zusammen also 16520 fl 60 welches nun als bleibendes Stammkapital jedenfalls zu fructificiren und zu vinculiren sein wird; und dürfte sich diesfalls der Ankauf von Staats-Obligationen der NotenRente und vielleicht auch einiger verzinslicher Staats-Lotterie-Loose empfehlen; weil erstere ein, um mehr als 10 % höheres Zinns Erträgnis als die Sparcasse-Einlagen abwerfen und letztere die Möglichkeit einer namhaften Capitals-Vermehrung durch Gewinnste in Aussicht stellen. Das Expedite kann sonach die Einsammlung und Abfuhr der schon früher subscribirten Geschenk-Raten fortsetzen und das Casseamt wird für den Jubiläums- Fond ein eigenes Journal, sowie für die neu einfließenden Geschenke ein Register zum Behufe der Veröffentlichung der Namen der Spender errichten.

die gleiche Bestimmung wie der beabsichtig- te Jubiläums-Fond hat, diesem jetzt auch sogleich einzuverleiben sein dürfte. Dadurch würde dann dieser, zur Armen- Verpflegung bestimmte Jubiläums-Fond schon gegenwärtig folgendes Activvermögen besitzen: a. Staats Obligationen im Nennwerthe v. 200 fl b. eine Sparcasse-Einlage pr 6320 fl 60 c. bare Dotation aus der Stadtcasse 5000 fl d. bares Geschenk aus der Sparcasse 5000 fl zusammen also 16520 fl 60 welches nun als bleibendes Stammkapital je- denfalls zu fructificiren und zu vinculiren sein wird; und dürfte sich diesfalls der Ankauf von Staats-Obligationen der Noten- Rente und vielleicht auch einiger verzins- licher Staats-Lotterie-Loose empfehlen; weil erstere ein, um mehr als 10 % höheres Zinns Erträgnis als die Sparcasse-Einla- gen abwerfen und letztere die Möglich- keit einer namhaften Capitals-Vermehrung durch Gewinnste in Aussicht stellen. Das Expedite kann sonach die Einsammlung und Abfuhr der schon früher subscribirten Geschenk-Raten fortsetzen und das Casseamt wird für den Jubiläums- Fond ein eigenes Journal, sowie für die neu einfließenden Ge- schenke ein Register zum Behufe der Veröffent- lichung der Namen der Spender errichten.

Das Casseamt bittet daher diesfalls um die nöthigen Weisungen. Steyr am 17 Juli 1880. Willner m.p. Casse Director. Der Sections Antrag lautet: Die Sektion stellt den Antrag, der löbl. Ge- meinderath wolle den vorliegenden Bericht über den dermaligen Stand des zur Verpfle- gung hiesiger Armen bestimmten Jubilä- ums Fondes zur Kenntniß nehmen, die vom staedt. Kasseamte in Betreff der Rechnungs-Ma- nipulation bei demselben gemachten Vorschlä- ge acceptiren und den Herrn Bürgermeister ermächtigen, nach gepflogenem Einverneh- men mit der Finanzsektion dem Herrn Kassendiector Willner die auf Fructifizirung und Vinculirung des Stammkapitals abzie- lenden Weisungen zu ertheilen. G.R. Wickhoff empfiehlt anstatt des An- kaufes der Noten Rente den Ankauf der Goldrente. Wird beschlossen die Eingabe des staedti- schen Amtes der Finanzsection unter Zuziehung von Herrn Experten zur Be- ratung und Antragstellung zuzuwei sen und den Herrn Bürgermeister zu er- mächtigen, je nach dem Resultate die- ser Verhandlung dem städtischen Casseamte die nötigen Weisungen zukommen zu lassen. Nach Abwicklung der Tagesordnung nam

Das Casseamt bittet daher diesfalls um die nöthigen Weisungen. Steyr am 17 Juli 1880. Willner m.p. Casse Director. Der Sections Antrag lautet: Die Sektion stellt den Antrag, der löbl. Gemeinderath wolle den vorliegenden Bericht über den dermaligen Stand des zur Verpflegung hiesiger Armen bestimmten Jubiläums Fondes zur Kenntniß nehmen, die vom staedt. Kasseamte in Betreff der Rechnungs-Manipulation bei demselben gemachten Vorschläge acceptiren und den Herrn Bürgermeister ermächtigen, nach gepflogenem Einvernehmen mit der Finanzsektion dem Herrn Kassendiector Willner die auf Fructifizirung und Vinculirung des Stammkapitals abzielenden Weisungen zu ertheilen. G.R. Wickhoff empfiehlt anstatt des Ankaufes der Noten Rente den Ankauf der Goldrente. Wird beschlossen die Eingabe des staedtischen Amtes der Finanzsection unter Zuziehung von Herrn Experten zur Beratung und Antragstellung zuzuwei sen und den Herrn Bürgermeister zu ermächtigen, je nach dem Resultate dieser Verhandlung dem städtischen Casseamte die nötigen Weisungen zukommen zu lassen. Nach Abwicklung der Tagesordnung nam

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