Ratsprotokoll vom 18. April 1879

Und wie steht es denn mit den Lasten dieser Hausierer? Zahlen diese Leute auch so viel Steuern und Abgaben an die Gemeinden im Vergleiche mit den stabilen Geschäfts- leute? Die Gewölbe Inhaber und Ge- schäftsheute, welche nebst den Abgaben auch noch Miethe und andere große Pro- duktionsauslagen zu bestreiten haben können warten, bis ein Käufer kommt, während tagtäglich in den Häusern von zudringlichen Hausirern alle Gat- tungen Waare feilgeboten wird, u. hiedurch die öffentlichen Geschäfte be- sonderen Nachtheil erleiden, indem des von diesen Angebotene nicht von hiesigen Geschäftsleuten, sondern von großen Fabriken bezogen wird. In Betreff des II. Punktes über den religiö- sen Charakter der Ehe erlaubt sich das Comité hinzuweisen auf die vielen gewiß traurigen Ehen, welche eben nur in Folge der gebotenen Gelegenheit geschlossen wurden, ohne jedem Nachweise eines Erwerbes. Der Mann, nie zur Arbeit geneigt sucht sich sein Existenz im Bettel, kann zur Schließung einer Ehe folgerichtig nur ein solches weibli- ches Individuum finden, welches der Spiegel seines eigenen Charakters ist. Der Mann, der sich selbst nicht ernähren konnte und durch seine Eheschließung

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