Ratsprotokoll vom 1. April 1879

Raths=Protokoll der kk. landesfürstlichen Stadt Steyr vom 1. April 1879 Datenaufbereitung Digitalarchiv Steyr

Rats-Protocoll über die VI. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 1. April 1879. Gegenwärtig der Vorsitzende Vice-Bürgermeister Gustav Gschaider. Die Gemeinderäte Franz Breslmayr Ferdinand Gründler Josef Haller Dr. Johann Hochhauser Leopold Huber Anton Jaeger von Waldau Karl Jaeger von Waldau Franz Jaeger von Waldau Anton Mayr Mattias Perz Josef Peyrl Franz Ploberger Georg Pointner Josef Reder Johann Redl Franz Schachinger Wenzl Wenhart Schriftführer: Gemeinde-Sekretär Leopold Anton Iglseder Beginn der Sitzung um 4 Uhr Nachmittags. Tages-Ordnung 1. Verification der Walen in den Gemeinderat. 2. Vergebung der Einlassungsarbeit der Rathausfenster. 3. Offertbegebung der Brennholz-Lieferung.

Rats-Protocoll über die VI. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Steyr am 1. April 1879. Gegenwärtig der Vorsitzende Vice-Bürgermeister Gustav Gschaider. Die Gemeinderäte Franz Breslmayr Ferdinand Gründler Josef Haller Dr. Johann Hochhauser Leopold Huber Anton Jaeger von Waldau Karl Jaeger von Waldau Franz Jaeger von Waldau Anton Mayr Mattias Perz Josef Peyrl Franz Ploberger Georg Pointner Josef Reder Johann Redl Franz Schachinger Wenzl Wenhart Schriftführer: Gemeinde-Sekretär Leopold Anton Iglseder Beginn der Sitzung um 4 Uhr Nachmittags. Tages-Ordnung 1. Verification der Walen in den Gemeinderat. 2. Vergebung der Einlassungsarbeit der Rathausfenster. 3. Offertbegebung der Brennholz-Lieferung.

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Anzal von Gemeinderatsmitgliedern und get hierauf zur Tages-Ordnung mit dem Bemerken über, daß mit Rücksicht darauf, als die meisten Herren der ersten Section bei den stattgehabten Ergänzungswalen des Gemeinderates neu gewält worden seien, diese Section bei Vorname der Walverification durch andere Mitglieder aus dem Gemeinderate verstärkt worden sei. 1. a G.R. Anton von Jaeger referirt über die Walen im 3ten Walkörper wir folgt: „Bei der am 1. April 1879 von den Herren Gemeinderäten Leopold Huber, Johann Redl und Anton Jäger vorgenommenen Prüfung der Walresultate des III. Walkörpers ergab sich kein Anstand, auch die demselben beiliegenden Vollmachten wurden für richtig befunden, und es erscheinen somit Herr Karl Holub mit 224 Herr Leopold Putz mit 225 Stimmen gewält, und zwar auf die Dauer von 3 Jaren - Steyr am 1. April 1879, Anton Jäger, Leopold Huber, Johann Redl.“ Der Gemeinderat erteilt die Bestätigung dieser Wal. Z 2998 b. G.R. Anton von Jäger referirt über die

Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, konstatirt die Anwesenheit der zur Beschlußfähigkeit erforder- lichen Anzal von Gemeinderatsmitgliedern und get hierauf zur Tages-Ordnung mit dem Bemerken über, daß mit Rücksicht darauf, als die meisten Herren der ersten Section bei den stattgehabten Ergänzungs- walen des Gemeinderates neu gewält worden seien, diese Section bei Vorname der Walverification durch andere Mit- glieder aus dem Gemeinderate verstärkt worden sei. 1. a G.R. Anton von Jaeger referirt über die Walen im 3ten Walkörper wir folgt: „Bei der am 1. April 1879 von den Herren Gemeinderäten Leopold Huber, Johann Redl und Anton Jäger vorgenomme- nen Prüfung der Walresultate des III. Walkörpers ergab sich kein Anstand, auch die demselben beiliegenden Voll- machten wurden für richtig befun- den, und es erscheinen somit Herr Karl Holub mit 224 Herr Leopold Putz mit 225 Stimmen gewält, und zwar auf die Dauer von 3 Jaren - Steyr am 1. April 1879, An- ton Jäger, Leopold Huber, Johann Redl.“ Der Gemeinderat erteilt die Bestätigung dieser Wal. Z 2998 b. G.R. Anton von Jäger referirt über die

Walen im I. Walkörper wie folgt: „Bei der am 1. April 1879 von den Herren Gemeinderäten Leopold Huber, Johann Redl und Anton Jäger vorgenommenen Prüfung der Walresultate des I. Wal- körpers ergab sich kein Anstand, auch die diesem Walakte beiliegenden Voll- machten sind richtig, und es erhielten hiebei Herr Georg Pointner 218 Herr Dr. Johann Hochauser 207 Herr Franz Wickhoff 193 Herr Anton Landsiedl 190 Herr Wenzl Wenhart 169 Stimmen welche fünf Herren somit auf die Dau- er von 3 Jaren gewält erscheinen. Steyr am 1. April 1879 - Anton Jäger Leopold Huber, Johann Redl.“ Die Bestätigung der Wal wird vom Ge- meinderate erteilt. Z 3186. 2. G.R. Josef Reder referirt über die Offer- te wegen Übername der Einglasung von 5 Fenstern für den Ratssaal, be- merkt, daß diesfalls 3 Offerte, und zwar von Herrn Pruscha mit 80 x, Herrn Osbild mit 94 x und Frau Rager mit 90 x pr Tafel, einigelaufen seien und beantragt namens der Section die Anname des Offertes des Herrn Pruscha. Nach Besichtigung der vorgelegten Glasmuster wird der

Walen im I. Walkörper wie folgt: „Bei der am 1. April 1879 von den Herren Gemeinderäten Leopold Huber, Johann Redl und Anton Jäger vorgenommenen Prüfung der Walresultate des I. Walkörpers ergab sich kein Anstand, auch die diesem Walakte beiliegenden Vollmachten sind richtig, und es erhielten hiebei Herr Georg Pointner 218 Herr Dr. Johann Hochauser 207 Herr Franz Wickhoff 193 Herr Anton Landsiedl 190 Herr Wenzl Wenhart 169 Stimmen welche fünf Herren somit auf die Dauer von 3 Jaren gewält erscheinen. Steyr am 1. April 1879 - Anton Jäger Leopold Huber, Johann Redl.“ Die Bestätigung der Wal wird vom Gemeinderate erteilt. Z 3186. 2. G.R. Josef Reder referirt über die Offerte wegen Übername der Einglasung von 5 Fenstern für den Ratssaal, bemerkt, daß diesfalls 3 Offerte, und zwar von Herrn Pruscha mit 80 x, Herrn Osbild mit 94 x und Frau Rager mit 90 x pr Tafel, einigelaufen seien und beantragt namens der Section die Anname des Offertes des Herrn Pruscha. Nach Besichtigung der vorgelegten Glasmuster wird der

Antrag der Section angenommen. - Z 3475. 3. G.R. Reder referirt über die Offerte, wegen Übername der Brennholzlieferung, indem er die beiden diesfalls eingelaufenen Offerte von Herrn Ludwig Ortler und Herrn Karl Huber zur Verlesung bringt, wonach ersterer den Raummeter von harten Brennholz um 3 f 89 x und vom weichen um 2 f 84 x offerirt, wärend letzterer den Raummeter hartes Brennholz um 3 f 80 x und den Raummeter weiches Holz um 2 f 65 x zu liefern sich erbietet. Referent stellt hiezu namens der Section den Antrag, die Lieferung dem Herrn Karl Huber auf Grund seines billigsten Offertes zu überlassen. G.R. Mayr möchte die Anfrage stellen, ob in dem Holze der beiden Offerenten hinsichtlich seiner Qualität kein Unterschied sei, indem das von Herrn Karl Huber Schwemmholz sei, wärend das andere Bauholz wäre. G.R. Reder erwiedert, daß von einem Schwemmholz keine Rede sein könne, das Holz komme auf dem Flosse, übrigens werde das Holz onehin vom Herrn Ingenieur übernommen und sei derselbe bei der Übername ser strenge.

Antrag der Section angenommen. - Z 3475. 3. G.R. Reder referirt über die Offerte, we- gen Übername der Brennholzlieferung, indem er die beiden diesfalls eingelau- fenen Offerte von Herrn Ludwig Ortler und Herrn Karl Huber zur Verlesung bringt, wonach ersterer den Raummeter von harten Brennholz um 3 f 89 x und vom wei- chen um 2 f 84 x offerirt, wärend letz- terer den Raummeter hartes Brennholz um 3 f 80 x und den Raummeter weiches Holz um 2 f 65 x zu liefern sich erbietet. Referent stellt hiezu namens der Section den Antrag, die Lieferung dem Herrn Karl Huber auf Grund seines billigsten Offertes zu überlassen. G.R. Mayr möchte die Anfrage stellen, ob in dem Holze der beiden Offerenten hinsicht- lich seiner Qualität kein Unterschied sei, indem das von Herrn Karl Huber Schwemm- holz sei, wärend das andere Bauholz wäre. G.R. Reder erwiedert, daß von einem Schwemm- holz keine Rede sein könne, das Holz kom- me auf dem Flosse, übrigens werde das Holz onehin vom Herrn Ingenieur über- nommen und sei derselbe bei der Über- name ser strenge.

Der Antrag der Section wird angenom- men. - Z 3471 und 3568. Der Vorsitzende bemerkt noch, daß ein Dring- lichkeitsgegenstand vorliege, nämlich eine von der Bürgerschuldirection ge- machte Eingabe, und ersucht den Obmann der IV. Section selbe zum Vortrage zu bringen. G.R. Wenhart verliest diese Eingabe, wel- che lautet: „Z. 90. Löbliche Gemeinde-Vorstehung Steyr! Der Herr Minister für Cultus & Unterricht hat mit dem hohen Erlasse vom 11. März GZ 2839 angeordnet, daß der 24. April d. J. anläßlich der Feier des 25. Jarestages der Vermälung Irer kuk Apostolischen Majestäten an allen öffentlichen Leranstalten als ein aus- serordentlicher patriotischer Fest u. Ferialtag begonnen werde. Schon zufolge Erlasses des kk Landesschulrates vom 15. Februar d. J. Z 451 wurde mit Sitzungsbeschluß des kk Stadtschulra- tes Steyr vom 24. Februar l. J. an den hierstädt. Schulen die Veranlassung von Schulfesten an diesem patrio- tischen Festtage angeordnet. Un- willkürlich wird der erste Blick der Kinder bei der erhabenden Feier

Der Antrag der Section wird angenommen. - Z 3471 und 3568. Der Vorsitzende bemerkt noch, daß ein Dringlichkeitsgegenstand vorliege, nämlich eine von der Bürgerschuldirection gemachte Eingabe, und ersucht den Obmann der IV. Section selbe zum Vortrage zu bringen. G.R. Wenhart verliest diese Eingabe, welche lautet: „Z. 90. Löbliche Gemeinde-Vorstehung Steyr! Der Herr Minister für Cultus & Unterricht hat mit dem hohen Erlasse vom 11. März GZ 2839 angeordnet, daß der 24. April d. J. anläßlich der Feier des 25. Jarestages der Vermälung Irer kuk Apostolischen Majestäten an allen öffentlichen Leranstalten als ein ausserordentlicher patriotischer Fest u. Ferialtag begonnen werde. Schon zufolge Erlasses des kk Landesschulrates vom 15. Februar d. J. Z 451 wurde mit Sitzungsbeschluß des kk Stadtschulrates Steyr vom 24. Februar l. J. an den hierstädt. Schulen die Veranlassung von Schulfesten an diesem patriotischen Festtage angeordnet. Unwillkürlich wird der erste Blick der Kinder bei der erhabenden Feier

dieses Festtages auf die Bildnisse Irer k.u. k Majestäten gerichtet sein. Die hierstädt. Bürgerschule besitzt zwar in dem Festsaale der Anstalt, der leider dermalen nicht benutzt werden kann, die Portraits Irer Majestäten, doch sind selbe derart, daß sie wol noch in einer ganz entlegenen Dorfschule am Platze wären, nicht aber an der ersten Schule des Bezirkes Steyr. (Zufolge Erlasses des kk oö Landesschulrates vom 16. Februar 1877 Z 376 § 18 soll übrigens ein Bild des Kaisers in keinem Lerzimmer felen.) Die achtungsvoll gefertigte Direction wendet sich daher an eine löbl. Gemeinde-Vorstehung mit der Bitte, Dieselbe wolle die Anschaffung der Bildnisse Irer Majestäten in einer dem Zwecke und auch dem Festsaale vollkommen entsprechenden würdigen Ausfürung bewilligen und der Schule zuweisen. Bei diesem Anlasse erlaubt sich dieselbe gleichzeitig beizufügen, daß auch eine entsprechende Draperie auf Lattengestelle, transportabel für jeden Saal, erwünscht wäre, indem beiden alljärlich wiederkerenden JaresSchlußfesten oder sonstigen Veranlassungen die Direktion stets in die größte Verlegenheit kommt und bisher immer nur durch die außeror-

dieses Festtages auf die Bildnisse Irer k.u. k Majestäten gerichtet sein. Die hier- städt. Bürgerschule besitzt zwar in dem Festsaale der Anstalt, der leider derma- len nicht benutzt werden kann, die Portraits Irer Majestäten, doch sind selbe derart, daß sie wol noch in einer ganz entlegenen Dorfschule am Platze wä- ren, nicht aber an der ersten Schule des Bezirkes Steyr. (Zufolge Erlasses des kk oö Landesschulrates vom 16. Febru- ar 1877 Z 376 § 18 soll übrigens ein Bild des Kaisers in keinem Lerzimmer felen.) Die achtungsvoll gefertigte Direction wendet sich daher an eine löbl. Gemein- de-Vorstehung mit der Bitte, Dieselbe wol- le die Anschaffung der Bildnisse Irer Majestäten in einer dem Zwecke und auch dem Festsaale vollkommen ent- sprechenden würdigen Ausfürung bewilligen und der Schule zuweisen. Bei diesem Anlasse erlaubt sich diesel- be gleichzeitig beizufügen, daß auch eine entsprechende Draperie auf Lat- tengestelle, transportabel für jeden Saal, erwünscht wäre, indem bei- den alljärlich wiederkerenden Jares- Schlußfesten oder sonstigen Veran- lassungen die Direktion stets in die größte Verlegenheit kommt und bis- her immer nur durch die außeror-

dentliche Bereitwilligkeit des Herrn Tomitz in die Lage versetzt wurde, leihweise zur Dekorirung des Saales Einiges zu erhalten; durch Herstellung einer einfachen, entsprechenden Dekoration aus Stoff auf Lattengesell würde diesem Übelstande ein für alle Mal abgeholfen. Die löbl. Gemeinde Vorste- hung wolle auch der gefertigten Direc- tion das diesbezüglich gewiß nicht überflüßige Ansuchen gewären. Direction der Bürgerschule Steyr am 29. März 1879 - Hugo Olbrich Director." Referent bemerkt hiezu, daß die Section die- sen Gegenstand heute 1/4 Stunde vor der Gemeinderats-Sitzung in eingehende Beratung gezogen und gemeint habe, an den löbl. Gemeinderat den Antrag auf Genemigung dieses Ansuchens stel- len zu sollen, nur habe dieselbe ge- glaubt, daß vielleicht ein Betrag bestimmt werde, der nicht überschritten werden solle und habe man gemeint, daß diese Anschaffungen um einen 50 f nicht übersteigenden Betrag bewilligt wer- den solle. Der Antrag der Section wird einstim- mig angenommen. Z 3605.

dentliche Bereitwilligkeit des Herrn Tomitz in die Lage versetzt wurde, leihweise zur Dekorirung des Saales Einiges zu erhalten; durch Herstellung einer einfachen, entsprechenden Dekoration aus Stoff auf Lattengesell würde diesem Übelstande ein für alle Mal abgeholfen. Die löbl. Gemeinde Vorstehung wolle auch der gefertigten Direction das diesbezüglich gewiß nicht überflüßige Ansuchen gewären. Direction der Bürgerschule Steyr am 29. März 1879 - Hugo Olbrich Director." Referent bemerkt hiezu, daß die Section diesen Gegenstand heute 1/4 Stunde vor der Gemeinderats-Sitzung in eingehende Beratung gezogen und gemeint habe, an den löbl. Gemeinderat den Antrag auf Genemigung dieses Ansuchens stellen zu sollen, nur habe dieselbe geglaubt, daß vielleicht ein Betrag bestimmt werde, der nicht überschritten werden solle und habe man gemeint, daß diese Anschaffungen um einen 50 f nicht übersteigenden Betrag bewilligt werden solle. Der Antrag der Section wird einstimmig angenommen. Z 3605.

Der Vorsitzende stellt noch die Frage, auf welche Art die Anschaffung erfolgen, ob etwa das Amt mit der Durchfürung betraut werden solle. G.R. Leopold Huber spricht sich für diesen Modus aus. G.R. Ploberger meint, man könnte die Anschaffung dem Director selbst überlassen. G.R. Wenhart bemerkt, daß onehin dem StadtSchulrat merere Offerte wegen Lieferung von solchen Bildern vorliegen, aus denen man die Preise derselben entnemen könne. Nachdem sonach die Tagesordnung erschöpft erscheint, hält der Vorsitzende die Anfrage, ob noch einer der Gemeinderäte etwas vorzubringen oder einen Antrag zu stellen wünsche, worüber sich G.R. Reder das Wort erbittet und aufmerksam macht, daß im Bruckstadel schon längere Zeit Holz für die Armen liege, von dem es wünschenswert wäre, wenn es bald weggeschafft würde. Der Vorsitzende erwiedert, daß dieser Gegenstand onehin auf der Tages-Ordnung

Der Vorsitzende stellt noch die Frage, auf welche Art die Anschaffung erfolgen, ob etwa das Amt mit der Durchfürung betraut werden solle. G.R. Leopold Huber spricht sich für diesen Mo- dus aus. G.R. Ploberger meint, man könnte die An- schaffung dem Director selbst überlassen. G.R. Wenhart bemerkt, daß onehin dem Stadt- Schulrat merere Offerte wegen Liefe- rung von solchen Bildern vorliegen, aus denen man die Preise derselben entne- men könne. Nachdem sonach die Tagesordnung erschöpft erscheint, hält der Vorsitzende die Anfra- ge, ob noch einer der Gemeinderäte etwas vorzubringen oder einen Antrag zu stel- len wünsche, worüber sich G.R. Reder das Wort erbittet und aufmerk- sam macht, daß im Bruckstadel schon längere Zeit Holz für die Armen liege, von dem es wünschenswert wäre, wenn es bald weggeschafft würde. Der Vorsitzende erwiedert, daß dieser Gegen- stand onehin auf der Tages-Ordnung

der am Montag stattfindenden Sitzung der städt. Armenkommission stehe. Hiebei ersucht der Vorsitzende noch die Ge- meinderäte bis um 5 Uhr anwesend zu bleiben, um welche Stunde die Herren Ar- menväter wegen Rücksprache behufs Vorname der Sammlung für Szegedin und Neumarkt sich einfinden würden. Sodann erbittet sich G.R. Dr. Hochhauser, das Wort, indem er bemerkt, er erlaube sich seine neue Mission im Gemeinderate mit einem weit gehenden Antrag zu beginnen, die jüngste Offertausschreibung über die Hallerfeld Gründe und die darauf stehenden Gebäude hätten in bestimmt, diese Angelegenheit eingehend zu studie- ren und sei er zur Überzeugung gelangt, daß es für die Gemeinde angezeigt wäre, die Hallerfelder mit den darauf befindlichen Gebäuden zu dem ausgeschriebenen und wo möglich zu einem noch billigeren Preise zu erwerben. Die Gründe dafür seien folgende, die Gemeinde Steyr sei im verflossenen Jare nicht mer in der Lage gewesen, ein Volksfest abzuhalten wegen Mangel eines Platzes hiefür, denn wenn man sich umsehe, so wüßte er ausser in den Landgemeinden Sct Ulrich oder Garsten keinen Platz im Stadt- gebiete, der zur Abhaltung eines Volksfestes

der am Montag stattfindenden Sitzung der städt. Armenkommission stehe. Hiebei ersucht der Vorsitzende noch die Gemeinderäte bis um 5 Uhr anwesend zu bleiben, um welche Stunde die Herren Armenväter wegen Rücksprache behufs Vorname der Sammlung für Szegedin und Neumarkt sich einfinden würden. Sodann erbittet sich G.R. Dr. Hochhauser, das Wort, indem er bemerkt, er erlaube sich seine neue Mission im Gemeinderate mit einem weit gehenden Antrag zu beginnen, die jüngste Offertausschreibung über die Hallerfeld Gründe und die darauf stehenden Gebäude hätten in bestimmt, diese Angelegenheit eingehend zu studieren und sei er zur Überzeugung gelangt, daß es für die Gemeinde angezeigt wäre, die Hallerfelder mit den darauf befindlichen Gebäuden zu dem ausgeschriebenen und wo möglich zu einem noch billigeren Preise zu erwerben. Die Gründe dafür seien folgende, die Gemeinde Steyr sei im verflossenen Jare nicht mer in der Lage gewesen, ein Volksfest abzuhalten wegen Mangel eines Platzes hiefür, denn wenn man sich umsehe, so wüßte er ausser in den Landgemeinden Sct Ulrich oder Garsten keinen Platz im Stadtgebiete, der zur Abhaltung eines Volksfestes

geeignet wäre. Volksfeste seien heute die Zugkraft für die Landbevölkerung, Volksfeste brächten in jede Stadt viel Geld. Steyr wäre in der glücklichen Lage, für sein Volksfest auf eine reichliche Beteilung rechnen zu können, denn man könne auf die Beteiligung des ganzen Ennstales von Steyr bis Rottenmann zälen, von wo die Bevölkerung zuströmen würde; und die wenigen Volksfeste, welche Steyr bisher gegeben u. trotzdem dieselben durch die Ungunst der Witterung außerordentlich gelitten, hätten der Gemeinde doch einen bedeutenden pekuniären Vorteil gebraucht. Heute sei die Stadt Steyr nicht mer in der Lage, ein Volksfest abzuhalten, wenn sie nicht in eine Landgemeinde hinauswandern wolle und müßte die Bürgerschaft auf diese Vorteile verzichten, dieses sei ein Grund. Ein zweiter sei der, daß der kleine Markt von Steyr nicht gesichert sei, gegenwärtig sei er drüben auf dem Seidlfelde, dieses gehöre aber nicht der Gemeinde, und wenn heute ein Stück davon verkauft werde, sei die Gemeinde nicht im Stande, diesen Markts abzuhalten, wärend es nicht im Interesse der Gemeinde liege, diesen Grund käuflich zu erwerben, da man nicht im Stande sei, auf demselben etwas größeres abzuhalten. Die Gemeinde

geeignet wäre. Volksfeste seien heute die Zugkraft für die Landbevölkerung, Volksfeste brächten in jede Stadt viel Geld. Steyr wäre in der glücklichen Lage, für sein Volksfest auf eine reichliche Betei- lung rechnen zu können, denn man kön- ne auf die Beteiligung des ganzen Ennsta- les von Steyr bis Rottenmann zälen, von wo die Bevölkerung zuströmen würde; und die wenigen Volksfeste, welche Steyr bisher gegeben u. trotzdem dieselben durch die Ungunst der Witterung außerordentlich gelitten, hätten der Gemeinde doch einen bedeutenden pekuniären Vorteil ge- braucht. Heute sei die Stadt Steyr nicht mer in der Lage, ein Volksfest abzuhalten, wenn sie nicht in eine Landgemeinde hinauswandern wolle und müßte die Bürgerschaft auf diese Vorteile verzich- ten, dieses sei ein Grund. Ein zweiter sei der, daß der kleine Markt von Steyr nicht gesichert sei, gegenwärtig sei er drüben auf dem Seidlfelde, dieses gehöre aber nicht der Gemeinde, und wenn heute ein Stück davon verkauft werde, sei die Gemeinde nicht im Stande, diesen Markts abzuhalten, wärend es nicht im Interesse der Gemeinde liege, diesen Grund käuflich zu erwerben, da man nicht im Stande sei, auf demselben et- was größeres abzuhalten. Die Gemeinde

könne also in kurzer Zeit in die Lage kom- men, für diesen Zweck keinen Platz zu finden. Ein dritte Frage sei der Jarmarkt. Dieser, der heutzutage in der inneren Stadt abgehalten werde, habe er viele Gegner. Es sei nur eine Frage der Zeit, wo ein gros- ser Teil der Bevölkerung, und das hänge von der Repräsentanz ab, daher streben und schlüßig werden würde, den Jarmarkt vom Stadtplatze weg zu verlegen. Auch für diesen Fall habe die Gemeinde keinen Platz und müsse sie fortwärend mit die- sem Übel kämpfen. Wenn die Gemein- de nicht bald einen passenden Grund erwer- be, so binde sie sich für die Folge für große Einnamen die Hände. - Nachdem nun durch einen glücklichen Zufall ein Grund im Ausmaaße von 5 Joch frei gewor- den sei, der Raum für alles biete, was die Gemeinde veranstalten könne, so sei es im Interesse der Gemeinde gele- gen, denselben zu erwerben, damit alle diese Fragen ire Lösung finden. Der Kaufspreis, um den derselbe aus- geboten sei, sei verhältnismäßig ein bil- liger, mitten im Weichbilde der Stadt gelegen, komme die Quadrat Klafter auf 3 fl. Allerdings sei es richtig, wenn man sage, wenn nur nicht das Gebäude dar- auf stünde; dieses bleibe eine Last. Das Gebäude sei wirklich in etwas grossen

könne also in kurzer Zeit in die Lage kommen, für diesen Zweck keinen Platz zu finden. Ein dritte Frage sei der Jarmarkt. Dieser, der heutzutage in der inneren Stadt abgehalten werde, habe er viele Gegner. Es sei nur eine Frage der Zeit, wo ein grosser Teil der Bevölkerung, und das hänge von der Repräsentanz ab, daher streben und schlüßig werden würde, den Jarmarkt vom Stadtplatze weg zu verlegen. Auch für diesen Fall habe die Gemeinde keinen Platz und müsse sie fortwärend mit diesem Übel kämpfen. Wenn die Gemeinde nicht bald einen passenden Grund erwerbe, so binde sie sich für die Folge für große Einnamen die Hände. - Nachdem nun durch einen glücklichen Zufall ein Grund im Ausmaaße von 5 Joch frei geworden sei, der Raum für alles biete, was die Gemeinde veranstalten könne, so sei es im Interesse der Gemeinde gelegen, denselben zu erwerben, damit alle diese Fragen ire Lösung finden. Der Kaufspreis, um den derselbe ausgeboten sei, sei verhältnismäßig ein billiger, mitten im Weichbilde der Stadt gelegen, komme die Quadrat Klafter auf 3 fl. Allerdings sei es richtig, wenn man sage, wenn nur nicht das Gebäude darauf stünde; dieses bleibe eine Last. Das Gebäude sei wirklich in etwas grossen

Stiele angelegt und teuer gebaut, allein er glaube, daß das größte Baukapital bereits ausgelegt sei und daß, wenn die Gemeinde, es für iren Zweck adaptiere, sie viel billiger daraus kommen werde. Es gebe kaum mer solche Städte, welche nicht eine Volksfesthalle hätten; selbst Wels habe eine solche, wenn die Gemeinde Steyr für sich eben so gut sorgen so wolle, wie andere Städte, so müße sie sich auch eine solche Falle bauen, und unter 20000 f ließe sich dieselbe nicht herstellen; und wenn die Gemeinde diesen Betrag succeßive zum Ausbau dieses Gebäudes verwende, so habe man ein viel schöneres Gebäude. Abgesehn davon glaube er, daß sich dieses Gebäude auch für andere Zwecke ausnützen lassen werde. Die Mitglieder des Gemeinderates wüssten, daß die Industrie-Ausstellung im neuen Schulgebäude untergebracht sei, das sei nicht passend; andererseits würden die betreffenden Localitäten früher oder später die Schule selbst benötigt werden, und für die permanente Ausstellung habe man dann keinen Raum. In Steyr sei es ein längst gefältes Bedürfnis, daß ein Gewerbe Verein gegründet werde; er könne aber nicht gegründet werden, denn er habe keine Localitäten, wo er Sitzungen

Stiele angelegt und teuer gebaut, allein er glaube, daß das größte Baukapital bereits ausgelegt sei und daß, wenn die Gemeinde, es für iren Zweck adap- tiere, sie viel billiger daraus kommen werde. Es gebe kaum mer solche Städte, welche nicht eine Volksfesthalle hätten; selbst Wels habe eine solche, wenn die Gemeinde Steyr für sich eben so gut sorgen so wolle, wie andere Städte, so müße sie sich auch eine solche Falle bauen, und un- ter 20000 f ließe sich dieselbe nicht herstel- len; und wenn die Gemeinde diesen Betrag succeßive zum Ausbau dieses Gebäudes verwende, so habe man ein viel schöneres Gebäude. Abgesehn da- von glaube er, daß sich dieses Gebäude auch für andere Zwecke ausnützen lassen werde. Die Mitglieder des Gemeinderates wüssten, daß die Industrie-Ausstellung im neuen Schulgebäude untergebracht sei, das sei nicht passend; andererseits würden die betreffenden Localitäten früher oder später die Schule selbst benötigt werden, und für die permanente Ausstellung habe man dann keinen Raum. In Steyr sei es ein längst gefältes Be- dürfnis, daß ein Gewerbe Verein gegründet werde; er könne aber nicht gegründet werden, denn er habe keine Localitäten, wo er Sitzungen

halten könne. Für solche Zwecke, die im öffentlichen Interesse gelegen seien, würden diese Räumlichkeiten auslan- gen und genügen und die Gemeinde würde nach seiner Überzeugung mit ei- nem billigeren Preise diesem Übelstan- de abhelfen. Er habe es sich, er müßte es geste- hen, wiederholt und reiflich überlegt, ob er mit diesen Project hervortreten solle, weil es im nicht behaglich sei, die Gemeinde in neue Schulden zu stürzen; er selbst habe sich redlich bestrebt, im Ge- meindehaushalte zu sparen, um dessen Schulden abzutragen; allein es sei eine Frage, ob man keine Schulden machen solle, wenn man der Gemeinde für die Zukunft damit reiche Einnams- quellen verschaffe. Er halte dafür, daß man dieses Kapital im Interesse des hiesigen Gewerbestandes nicht anschauen dürfe. Die Gemeinde könne keine Volks- fest mer geben, welche doch eine reiche Einnamsquelle für die Gewerbsleute seie. Ebenso dürfte das Eingehen auf sein Project der Industrie Ausstellung und dem Gewerbe Verein wesentliche Vorteile sichere; einem Gewerbe-Ver- ein, welcher die Interessen des Gewerbes im Großen nach außen vertrete; dieser sei nach seiner Überzeigung eine absolute Notwendigkeit für das Kleingewerbe

halten könne. Für solche Zwecke, die im öffentlichen Interesse gelegen seien, würden diese Räumlichkeiten auslangen und genügen und die Gemeinde würde nach seiner Überzeugung mit einem billigeren Preise diesem Übelstande abhelfen. Er habe es sich, er müßte es gestehen, wiederholt und reiflich überlegt, ob er mit diesen Project hervortreten solle, weil es im nicht behaglich sei, die Gemeinde in neue Schulden zu stürzen; er selbst habe sich redlich bestrebt, im Gemeindehaushalte zu sparen, um dessen Schulden abzutragen; allein es sei eine Frage, ob man keine Schulden machen solle, wenn man der Gemeinde für die Zukunft damit reiche Einnamsquellen verschaffe. Er halte dafür, daß man dieses Kapital im Interesse des hiesigen Gewerbestandes nicht anschauen dürfe. Die Gemeinde könne keine Volksfest mer geben, welche doch eine reiche Einnamsquelle für die Gewerbsleute seie. Ebenso dürfte das Eingehen auf sein Project der Industrie Ausstellung und dem Gewerbe Verein wesentliche Vorteile sichere; einem Gewerbe-Verein, welcher die Interessen des Gewerbes im Großen nach außen vertrete; dieser sei nach seiner Überzeigung eine absolute Notwendigkeit für das Kleingewerbe

Alle diese Gründe hätten in zu seinem Anfrage gebracht, und der letzte, der in dazu bewogen, sei der, daß die Gemeinde hiezu vorläufig kein Geld benötige. Der Verkäufer stehe auf eine Zalung nicht an, man könne diese Erwerbung dermalen in Geld machen, so daß die Gemeinde in keine Verlegenheit komme. Der Kaufpreis erscheine ein mit Rücksicht auf den Wert der Objecte, und die Lage des Grundes ein billiger, und wenn die Gemeinde diesen Platz auslaße so habe sie keinen mer und sei es für alle Folge unmöglich, größere Unternemungen ins Leben zu rufen. Er halte dafür, daß, wenn heute die Gemeinde, wo er ein so günstiger Zufall diesen Erwerb möglich mache, nicht zugreife, sich die Gemeinde Vertretung mit einer großen Verantwortung gegenüber der Mit- und Nachwelt belade. Er stelle daher folgende Anträge: 1. Die Gemeinde erwerbe käuflich das Hallerfeld, die darauf stehende Villa das Petzen-Schlößl, den Petzen Garten und die dazu gehörige Strasse im äußersten Falle zum Kaufpreise von 52000 fl. 2. Es werde ein Comité aus dem Gemeinderate gewält, welches mit H. Josef Werndl in Unterhandlungen zu treten habe, daß er mit Rücksicht darauf,

Alle diese Gründe hätten in zu seinem Anfrage gebracht, und der letzte, der in dazu bewogen, sei der, daß die Gemeinde hiezu vorläufig kein Geld benötige. Der Verkäufer stehe auf eine Zalung nicht an, man könne diese Erwerbung der- malen in Geld machen, so daß die Gemeinde in keine Verlegenheit komme. Der Kaufpreis erscheine ein mit Rück- sicht auf den Wert der Objecte, und die Lage des Grundes ein billiger, und wenn die Gemeinde diesen Platz auslaße so habe sie keinen mer und sei es für alle Folge unmöglich, größere Unter- nemungen ins Leben zu rufen. Er halte dafür, daß, wenn heute die Ge- meinde, wo er ein so günstiger Zufall diesen Erwerb möglich mache, nicht zu- greife, sich die Gemeinde Vertretung mit einer großen Verantwortung ge- genüber der Mit- und Nachwelt belade. Er stelle daher folgende Anträge: 1. Die Gemeinde erwerbe käuflich das Hallerfeld, die darauf stehende Villa das Petzen-Schlößl, den Petzen Garten und die dazu gehörige Strasse im äußersten Falle zum Kaufpreise von 52000 fl. 2. Es werde ein Comité aus dem Gemein- derate gewält, welches mit H. Josef Werndl in Unterhandlungen zu tre- ten habe, daß er mit Rücksicht darauf,

als die Villa im großartigen Maßstabe ange- legt sei, und deren Ausbau der Gemeinde teuer zu stehen komme, eine Ermäßigung des Kaufspreises eintreten lasse. 3. Es sei der Verkäufer zu ersuchen, daß er gegen 5% Verzinsung der Stadtgemeinde den Kauf- schilling liegen lasse. Redner bemerkt schließ- lich, er wolle sich dagegen verwaren, daß die Gemeinde im rechten Augenblicke das letzte Grundstück, dessen Erwerbung ir möglich gewesen wäre, nicht an sich ge- bracht habe. Der Vorsitzende stellt die Anfrage, ob heute in die meritorische Behandlung dieses Gegen- standes einzugehen gewünscht werde, weil er in diesem Falle abtreten würde. G.R. Reder stellt den Antrag, es sei dieser Antrag der II. Section zu Vorberatung und Antragstellung in der nächsten Sitzung des Gemeinderates zuzuweisen. G.R. Peyrl bemerkt, es sei im eben nur noch eines von dem, was G.R. Dr. Hochhauser, soe- ben vorgetragen habe, nicht klar. Er habe nemlich gehört, daß er viele Einrichtungs- stücke, wie Türen und Fensterstöcke, wo- rin er ein großes Kapital liegen finde, bereits fertig und in irgend einem Maga- zin in Aufbewarung sein sollten.

als die Villa im großartigen Maßstabe angelegt sei, und deren Ausbau der Gemeinde teuer zu stehen komme, eine Ermäßigung des Kaufspreises eintreten lasse. 3. Es sei der Verkäufer zu ersuchen, daß er gegen 5% Verzinsung der Stadtgemeinde den Kaufschilling liegen lasse. Redner bemerkt schließlich, er wolle sich dagegen verwaren, daß die Gemeinde im rechten Augenblicke das letzte Grundstück, dessen Erwerbung ir möglich gewesen wäre, nicht an sich gebracht habe. Der Vorsitzende stellt die Anfrage, ob heute in die meritorische Behandlung dieses Gegenstandes einzugehen gewünscht werde, weil er in diesem Falle abtreten würde. G.R. Reder stellt den Antrag, es sei dieser Antrag der II. Section zu Vorberatung und Antragstellung in der nächsten Sitzung des Gemeinderates zuzuweisen. G.R. Peyrl bemerkt, es sei im eben nur noch eines von dem, was G.R. Dr. Hochhauser, soeben vorgetragen habe, nicht klar. Er habe nemlich gehört, daß er viele Einrichtungsstücke, wie Türen und Fensterstöcke, worin er ein großes Kapital liegen finde, bereits fertig und in irgend einem Magazin in Aufbewarung sein sollten.

Er möchte nun fragen, ob diese Gegenstände beim Kaufe auch inbegriffen seien, und wünsche, daß darauf Rücksicht genommen werde. G.R. Ploberger wirft ein, daß diese Gegenstände selbstverständlich mit inbegriffen seien, was auch G.R. Dr. Hochhauser bestätigt, der bemerkt, er habe nur vergessen, diese Gegenstände speziell aufzuzälen. G.R. Mayr bemerkt, daß der Antrag des G.R. Dr. Hochhauser gewiß von ser wichtiger Natur sei, dem er ganz beistimmen müße; besonders habe Steyr keinen Grund und Boden, dessen Besitz für die Gemeinde gerade von Vorteil sein könnte, er möchte daher bei der Wichtigkeit der Sache bestimmen. Es sei viel geschehen in Steyr, wo man heute sage, warum man das nicht getan habe; so sei es hinsichtlich des Ennsleiten Grundes. Jetzt sei Gelegenheit geboten; bei Anname des zweiten Antrages, daß ein Comité zu Herrn Werndl gehen und mit im die Sache besprochen solle, könnte man auch noch für günstigere Bedingungen wirken. G.R. Dr. Hochhauser bemerkt, er habe den Antrag

Er möchte nun fragen, ob diese Gegenstände beim Kaufe auch inbegriffen seien, und wünsche, daß darauf Rücksicht genom- men werde. G.R. Ploberger wirft ein, daß diese Ge- genstände selbstverständlich mit inbe- griffen seien, was auch G.R. Dr. Hochhauser bestätigt, der bemerkt, er habe nur vergessen, diese Gegenstände speziell aufzuzälen. G.R. Mayr bemerkt, daß der Antrag des G.R. Dr. Hochhauser gewiß von ser wichtig- er Natur sei, dem er ganz beistimmen müße; besonders habe Steyr keinen Grund und Boden, dessen Besitz für die Ge- meinde gerade von Vorteil sein könnte, er möchte daher bei der Wichtigkeit der Sache bestimmen. Es sei viel geschehen in Steyr, wo man heute sage, warum man das nicht getan habe; so sei es hinsichtlich des Ennsleiten Grundes. Jetzt sei Gelegenheit geboten; bei Anname des zweiten Antra- ges, daß ein Comité zu Herrn Werndl gehen und mit im die Sache besprochen solle, könn- te man auch noch für günstigere Bedingun- gen wirken. G.R. Dr. Hochhauser bemerkt, er habe den Antrag

auf Übername des Kaufschillings pr 52000 f gestellt, weil nach seiner Beurteilung des Verkäufers ein Handeln nicht am Platze sei, aber man würde im die obwalten- den Verhältniße vortragen und dardurch vielleicht manches erreichen. Im übri- gen solle man die Stimmung der Bevöl- kerung über diesen Gegenstand einholen, und wolle er sich nur verwaren, daß man das letzte Object ausgelassen habe. G.R. Ploberger stellt den Antrag, es möge die Finanz-Section mit G.R. Dr. Hochhau- ser an der Spitze sogleich mit Herrn Werndl in Unterhandlung treten. Der Vorsitzende macht aufmerksam, daß es sich um einen so wichtigen Gegenstand handle, der gar nicht auf der Tagesordnung stünde. G.R. Pointner ist für Einsetzung eines Comités, welches die ganze Frage einer Vorbera- tung unterziehen solle, und solle der Gemeinderat erst in der nächsten Sit- zung über diesen Antrag schlüßig werden. G.R. Haller möchte beisetzen, es sei sogleich ein Überschlag zu machen, was der Ausbau des Gebäudes koste.

auf Übername des Kaufschillings pr 52000 f gestellt, weil nach seiner Beurteilung des Verkäufers ein Handeln nicht am Platze sei, aber man würde im die obwaltenden Verhältniße vortragen und dardurch vielleicht manches erreichen. Im übrigen solle man die Stimmung der Bevölkerung über diesen Gegenstand einholen, und wolle er sich nur verwaren, daß man das letzte Object ausgelassen habe. G.R. Ploberger stellt den Antrag, es möge die Finanz-Section mit G.R. Dr. Hochhauser an der Spitze sogleich mit Herrn Werndl in Unterhandlung treten. Der Vorsitzende macht aufmerksam, daß es sich um einen so wichtigen Gegenstand handle, der gar nicht auf der Tagesordnung stünde. G.R. Pointner ist für Einsetzung eines Comités, welches die ganze Frage einer Vorberatung unterziehen solle, und solle der Gemeinderat erst in der nächsten Sitzung über diesen Antrag schlüßig werden. G.R. Haller möchte beisetzen, es sei sogleich ein Überschlag zu machen, was der Ausbau des Gebäudes koste.

G.R. Dr. Hochhauser bezeichnet dieses als unmöglich, nachdem die Gemeinde ja noch nicht wisse, zu welchem Zwecke sie das Gebäude verwenden werde. G.R. Ploberger giebt wiederholt der Meinung Ausdruck, es sei zuerst mit Herrn Werndl zu sprechen; dieses komme im als das Beste vor, weil sonst die Angelegenheit auf die lange Bank hinausgeschoben werde. G.R. Dr. Hochhauser erwiedert, daß die nächste Sitzung onehin am Sontage sei, und da könne dieser Gegenstand nach der ViceBürgermeisterwal zur Erledigung gebracht werden. Wenn die Gemeinde das Gebäude für ire Zwecke ausbaue, z. B. unten die Industrie Halle, oben für die Ausstellung, da könnte die Einrichtung nicht so viel kosten. Der Ausbau wäre nur dann ser teuer, wenn er nach luxuriosen Plane ausgefürt würde. Wenn die Gemeinde statt eine neue Industriehalle zu bauen, und schließlich könne Steyr nicht zurückbleiben, indem selbst kleinere Städte dafür gesorgt hätten, und dardurch den Bürger durch den Zuflus von Tausenden von Menschen eine reiche Einnamsquelle geschaffen werde, dieses Geld zum Ausbau des bestehenden Gebäudes verwende, so habe

G.R. Dr. Hochhauser bezeichnet dieses als unmöglich, nachdem die Gemeinde ja noch nicht wisse, zu welchem Zwecke sie das Gebäude verwenden werde. G.R. Ploberger giebt wiederholt der Mei- nung Ausdruck, es sei zuerst mit Herrn Werndl zu sprechen; dieses komme im als das Beste vor, weil sonst die Angelegen- heit auf die lange Bank hinausgeschoben werde. G.R. Dr. Hochhauser erwiedert, daß die nächste Sitzung onehin am Sontage sei, und da könne dieser Gegenstand nach der Vice- Bürgermeisterwal zur Erledigung ge- bracht werden. Wenn die Gemeinde das Gebäude für ire Zwecke ausbaue, z. B. unten die Industrie Halle, oben für die Ausstellung, da könnte die Einrichtung nicht so viel kosten. Der Ausbau wäre nur dann ser teuer, wenn er nach luxuriosen Plane ausgefürt würde. Wenn die Ge- meinde statt eine neue Industriehalle zu bauen, und schließlich könne Steyr nicht zurückbleiben, indem selbst kleinere Städte dafür gesorgt hätten, und dardurch den Bürger durch den Zuflus von Tausenden von Menschen eine reiche Einnamsquelle geschaffen werde, dieses Geld zum Ausbau des bestehenden Gebäudes verwende, so habe

man ein dreimal schöneres und zweckent- sprechendes Gebäude, er glaube daher, daß die Gemeinde nichts anderes tun könne, als zugreifen, damit dem Gemeinderate nicht der Vorwurf gemacht werde, er habe auch das letzte Object ausgelassen. G.R. Ploberger giebt nochmals seiner Ansicht Ausdruck, daß man gleich mit Herrn Werndl sprechen solle, um dann bei der nächsten Sitzung endgiltig Bericht erstatten zu können. G.R. Dr. Hochhauser bemerkt, er entneme aus der Stimmung, daß die Mitglieder des Gemeinderates die Bedeutung der Sache fülten und könnte man daher in diesem Falle auch gleich dem Weg der Unterhandlungen mit Herrn Werndl betreten. Der Vorsitzende bemerkt, daß eigentlich nur ein bestimmter Antrag vorliege, nemlich jener des G.R. Reder, wornach die Anträ- ge des G.R. Dr. Hochhauser der Finanz Section zur Beratung und Antragstellung in der nächsten Gemeinderats-Sitzung zuzuwei- sen seien, und ersucht, über denselben abzustimmen Bei der Abstimmung wird der Antrag des G.R. Reder einstimmig zum Beschluße er- hoben. - Z. 3789

man ein dreimal schöneres und zweckentsprechendes Gebäude, er glaube daher, daß die Gemeinde nichts anderes tun könne, als zugreifen, damit dem Gemeinderate nicht der Vorwurf gemacht werde, er habe auch das letzte Object ausgelassen. G.R. Ploberger giebt nochmals seiner Ansicht Ausdruck, daß man gleich mit Herrn Werndl sprechen solle, um dann bei der nächsten Sitzung endgiltig Bericht erstatten zu können. G.R. Dr. Hochhauser bemerkt, er entneme aus der Stimmung, daß die Mitglieder des Gemeinderates die Bedeutung der Sache fülten und könnte man daher in diesem Falle auch gleich dem Weg der Unterhandlungen mit Herrn Werndl betreten. Der Vorsitzende bemerkt, daß eigentlich nur ein bestimmter Antrag vorliege, nemlich jener des G.R. Reder, wornach die Anträge des G.R. Dr. Hochhauser der Finanz Section zur Beratung und Antragstellung in der nächsten Gemeinderats-Sitzung zuzuweisen seien, und ersucht, über denselben abzustimmen Bei der Abstimmung wird der Antrag des G.R. Reder einstimmig zum Beschluße erhoben. - Z. 3789

G.R. Leopold Huber bemerkt, daß die Sitzung der Finanz-Section über diesen Gegenstand am Freitag stattfinden werde, damit selbe in der Lage sei, am Sonntag diese Frage dem Gemeinderat vorzulegen. Hienach wird die Sitzung um 4 3/4 Uhr geschlossen. Gustav Gschaider Vorsitzender Die Gemeinderäte Johann Redl Josef Peyrl L. A. Iglseder Schriftführer

G.R. Leopold Huber bemerkt, daß die Sitzung der Finanz-Section über diesen Gegenstand am Freitag stattfinden werde, damit selbe in der Lage sei, am Sonntag diese Frage dem Gemeinderat vorzulegen. Hienach wird die Sitzung um 4 3/4 Uhr geschlossen. Gustav Gschaider Vorsitzender Die Gemeinderäte Johann Redl Josef Peyrl L. A. Iglseder Schriftführer

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