Ratsprotokoll vom 17. Mai 1878

Daher komme es auch insbesonders bei den Männern, daß sie beim Mangel einer ordentlichen Versorgung die Paar Kreuzer, die sie erhalten, auf Schnaps verwenden und dann darben und sich auswärts herumschlagen müssen. Freilich werde gesagt, daß Unterstützungen verabreicht würden, aber selbe seien nicht hinreichend, um mit denselben die Armen zu versorgen, und doch sei es das Edelste und Erhabendste für die Armen zu sorgen, und da sei es Herr Werndl, welcher sich mit Bereitwilligkeit an die Spitze stelle, Opfer bringe und andern ein Beispiel gebe. Der Vorsitzende bemerkt, daß im Sondersichenhause an 55 Personen die ganze Verpflegung verabreicht werde; im ganzen seien ca. 500 Arme in Steyr, welche theilweise Unterstand und theilweise Geldbetheilungen in der Höhe zwischen 1–5 fl erhalten. Die gegenwärtigen Verhältnisse lassen nicht erwarten, daß eine Abnahme in der Zahl der Armen stattfinden werde, sondern es sei im Gegentheile zu befürchten, daß selbe immer größer werde. Es sei im eigenen Gefühle eines jeden Menschen gelegen,

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