Ratsprotokoll vom 8. November 1874

Karl v. Koller, Anton Moser, Franz Schachinger, Alois Vogl, Wenzl Wenhart, Franz Werndl. Schriftführer: Iglseder, Gemeinde-Sekretär. Beginn der Sitzung: 10 Uhr Vormittags. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verifizirt. Als Zweck der heutigen außerordentlichen Sitzung bezeichne der Vorsitzende die Beratung über eine Zuschrift des ob der ennsischen Landesausschußes, mit welcher derselbe bekannt gibt, daß die Kosten betreffend die Umlegung des Fischhuberberges den vom Landtage als unüberschreitbar bezeich- neten Landesfondsbeitrag zu 7000 fl um 1723 fl 70 xr übersteigen, weshalb derselbe die Gemeindevorstehung einladet, sich über die freiwil- ligen Leistungen der Gemeinde und der Privaten, welche ordentlich durch einen Gemeindeausschußbeschluß sichergestellt sein müßten, so schleunig als möglich zu aeussern und sich diesfalls auch mit den Gemeindevor- stehern von St. Ulrich und Behamberg ins Einvernehmen zu setzen. Nachdem der Vorsitzende diese Zuschrift in ihrem Wortlaut verlesen, knüpft er die Bemerkung daran, daß nach dem Urtheil von Sach- verständigen der ganze Bau sich hätte billiger herstellen laßen, wo- nach mit der vom Landtage bewilligten Summe das Auslangen hätte gefunden werden können. Nach seiner Meinung sei der Gemeinderat, welchen erst jüngst bemüßigt gewesen sei, ein nahmhaftes Anlehen zu machen, nicht in der Lage, hiezu einen Beitrag zu leisten. G.R. Leopold Huber stellt den Antrag, von Seite der Gemeinde einen Geldbeitrag zu den Kosten der Anlegung des Fischhuberberges nicht zu bewilligen. G.R. Vogl erklärt sich mit diesem Antrag einverstanden, er wünscht je- doch, daß die Ablehnung einer Beitragsleistung auch entsprechend moti- virt werde. Die G.R. Holderer u. Franz Werndl betonen, daß die Hauptinteressenten an der Umlegung des Fischhuberberges andere seien, von denen man noch nicht wiße, welche Beiträge sie hiezu leisten. G.R. Joseph Huber glaubt, es sei nicht thunlich, jede Beitragsleistung abzulehnen; die Gemeinde sei verpflichtet, für die Zugänglichkeit ihrer Stadt zu sorgen, und könne sich eines Beitrages nicht entschlagen, wenn die anderen Interessenten gleichfalls zu dem Mehrerfordernis beisteuern. Vizebürgermeister Theysig u. G.R. Moser sprechen sich gegen eine Beitragsleistung aus.

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