Ratsprotokoll vom 11. März 1949

Verein dann das Begehren zu 2.) um S 38.183.- auf S 58.183.- ausgedehnt, da durch die in der NS-Zeit von der Stadtgemeinde Steyr vorgenommenen Devastierungen am Sportplatze, insb. am Haus, das sich auf dem Sportplatz beiindet, Schäden entstanden wären, die sich in der angeführten Höhe aus einem vorgelegten Kostenvoranschlag der Firma Baumeister Tranz Stohl's Witwe in Steyr ergeben. Mit der Rückstellung der Liegenschaft EZ. 550 KG. Steyr hat sich bereits in der Finanz- und Rechtsausschuß in seiner Sitzung vom 22. 4. 1948 und der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 21. 5.. 1948 aufgrund des Amtsberichtes vom 8. April 1948, Z1. 3616/46 befaßt, un einen Beschluß gerast der besagt, daß von der Stadtgemeinde Steyr die Liegenschaft EZ. 550 KG. Steyr in ihrem jetzigen bücherlichen Umfange dem Verein "rrohe Jugend" zurückgestellt wird, und daß der Verein „Frohe Jugend" sowie die Stadtgemeinde Steyr aus dieser Rückstellung keineriei gegenseitige Ansprüche mehr haben. Die Begründung liegt im wesentiichen darin, daß durch Einweisungsbeschluß des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände vom 10. 1. 1939 dem Verein “ Frohe Jugend“ als ursprünglichen Eigentümer die Liegenschaft EZ. 550KG. Steyr entzogen wurde. Es liege also eine Vermögensentziehung im Zusammenhange mit der NS- Machtübernahme vor, wodurch die Voraussetzungen des 3. Rückstellungsgesetzes gegeben und die Stadtgemeinde Steyr als Erwerber dieser Liegenschaft von der NSV rückstellungspflichtig ist. (§ 1, 2 und 3 des 3. Kückstellungsgesetzes). Von diesem Beschlusse des Gemeinderates wurde der Verein "rrohe Jugend" mit Schreiben vom 10. 6. 1948 verständigt, doch besteht der Verein noch auf die Zahlung der S 20.000.—- Erträgnisentgang für 8 Jahre und der 58.183.- S für die Devastierung des Hauses und Sportplatzes. Auf den Vorhalt des Magistrates, daß von, den 10.711 m2 übernommenen Grundes nur 9.271.- m2 als Sportwiese in Betracht kamen und dann infolge Abverkaufes von Teiles des im Jahre 1940 erworbenen Grundes für das Jahr 1940 nur 9.271 m2 und die folgenden Jahre nur 6.024 m2 übrig blieben, sowie daß der Pachtzins für die Zeit von 1940. bis 1944 nur höchstens S 1.001.-- betragen könnte (seit 1945 hat der Verein Haus und Wiesen wieder in Benützung), hat sich der Verein bereit erklärt, im Vergleichswege sich mit S 2.000.- und 140.- S Prozeskostenbeitrag zufrieden zu geben. Die rorderung von S 38:138.-- für die Devastierung des Haus und Sportplatzes wurde aber aufrecht erhalten.

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