Gemeinderatsprotokoll vom 19. Jänner 1949

Niederösterreichs als Lehrer tätig, und leistete vom Jahre 1914 bis zum Jahre 1918 Kriegsdienst (Leutnant a. D.). 1916 trat er der Sozialdemokratischen Partei bei. Im Jahre 1919 wurde er in die Gemeindevertretung Waxenberg gewählt und 1923 nach Steyr versetzt. Im Jahre 1930 wurde er in den Gemeinderat Steyr berufen, am 15. IV. 1931 zum Gemeinderat und am 15. V. 1931 zum Bürgermeisterstellvertreter gewählt. Er war Obmann des Fürsorgeausschusses und Mitglied der Personalkommission. Am 12. 2. 1934 wurde er bis zum 29. 9. 1934 in Haft genommen und Ende 1934 zwangsweise pensioniert. Im März 1938, anläßlich der Besetzung Osterreichs durch Deutschland, wurde er wieder 4 lage in Haft genommen; im September 1938 erfolgte seine Wiedereinstellung in den aktiven Dienst. 1942 legte er die Hauptschullehrerprüfung ab; während des NS-Regimes war er in einer Widerstandsgruppe in Steyr tätig. Neben seinem Berufe verwaltete er auch das Schülerheim der Stadt Steyr in Garsten. Im Mai 1945 wurde er anläßlich der Befreiung Osterreichs zum 1. Bürgermeisterstellvertreter, zum Obmann des Fürsorgeausschusses, Obmann das Kultur- und Sportausschusses und zum Mitglied des Finanz- und Rechtsausschusses gewählt. Am 26. X. 1945 wurde er in die damals prov. Landesregierung berufen und mit dem Ernährungsreferat betraut. Am 25. XI. 1945 wurde er in den Landtag, vom Landtag in die Landesregierung gewählt. In der Gemeindevertretung Steyr bekleidete er ab 6. 4. 1946 die Funktion Stadtschulrates eines Stadträtes; ein muhsamer, harter Weg von unten nach oben. Besonders seine Tätigkeit als Ernährungsreferent des Landes. Oberösterreich war schwierig und verantwortungsvoll. Und daß Oberösterreich bezüglich seiner Ablieferungspflicht zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung an erster Stelle steht, verdanken wir zum Großteil der Umsicht und Gründlichkeit dieses befähigten und gerechten Mannes. Doch nicht nur die Landesregierung und der Gemeinderat, sondern auch der Stadtschulrat erleidet durch den Tod des Schulrates Azwanger einen schweren Verlust. War er doch Schulmann und Lehrer mit ganzem Herzen und ganzer Seele, unentwegt besorgt und bemüht, für die Schule das Bestmöglichste zu leisten und zu erreichen (es würde zu weit führen, all die Funktionen anzugeben, in denen er im Dienste der Allgemeinheit gewirkt hat).

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