Otto Ehler - Eisengewerbe und Stadtentwicklung

—110— Objekt A 9, Schleife, Schleifergasse 9 Dieses Objekt wurde um 1620 von Joachim Händl erbaut. Die Schleife A 9 ist auf der Löw'schen Ansicht von 1832 durch den Unterliegerbau A 8 verdeckt. Wie aus Plänen vom Jahre 1892 zu ersehen ist, bestand zu dieser Zeit ein Holzriegelbau mit sehr geringen Geschoßhöhen um knapp zwei Meter. Der damalige Besitzer, Karl Schaffenberger, ließ die alte Schleife abbrechen und einen neuen, zweigeschoßigen, hölzernen Riegelbau errichten. Anstelle des hölzernen Wasserrades ließ er ein solches aus Stahl einbauen. Für den Getriebeblock zur Verschwenkung der Achse des Wasserrades zur Achse, auf welcher die Schleifsteine liefen, die neunzig Grad betrug, wurde ein Betonfundament eingebaut. Der im Sockelbereich nicht benötigte Raum wurde hinterfüllt, für das Wasserrad wurde eine Radhütte angebaut. Das Fluder verlief parallel zum Fluder zu A 8 und damit zum Ablass. Das Ausrinnen von A 10 ging unter der neuen Schleife in das Unterwasser. Die Konstruktion der Fundierung der Fluder und des Ablasses sind klar zu erkennen. Für die Beheizung wurde ein Zementrohrkamin eingebaut. Im Erdgeschoß wurden zwei Schleifsteine mit einem Durchmesser von 1,5 Meter installiert, die über eine unter der Geschoßdecke montierten Transmissionswelle angetrieben wurden. Das Objekt erhielt ein Ziegeldach, der Zugang erfolgte über die dort zu A 11 bis A 13 verlaufenden Fluder. Schaffenberger verkaufte seine Schleife A 9 im Jahre 1911 an Josefa Hack, die nun zu ihrer Schleife A 10 im neu erworbenen Objekt eine Dachbodenstiege einbauen ließ. (siehe A 10)

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