Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-100- ist sechzigk phennig, daz er desterfleissigklicher zusehn vnd im die obgemelte czech alsofft das geschieht zway phunt wachs zu peen verfallen sein. So sullen auch die maister alle jar vier aus in er well(e)n die allobgemelt sachen / vnd gebrech(e)n besicht(e)n vnd wennd(e)n, damit gute vnd werchperliche arbait auf irm hanntwerch gemacht vnd gearbait werde. Vnd ob in das zu swer wer, so sullen sy es an den richter vnd rat zu Steir bring(e)n, die sullen in dem dar inn ratsam vnd fürderlich sein, damit sy die / gebrech(e)n wo die an der arbait finden wurden, gewendet werden. Auch mugen die Klingensmid die zu Steir in dem purkhfrid sizen den obgemelten maistern der messrer zaichem wol aufslahn vmb ir gelt. Item wenn die vier maister die von den andern jerlich gesezt werd(e)n / ains oder meniger ander maister von des hanntwerchs notdurfft weg(e)n bedürff(e)n vnd sy dadurch besennden, so sullen sy zu in komen. Vnd wenn sy also von irs hanntwerchs notdurft weg(e)n oder sunst zusamen komen, so sullen sy weder mit rat noch mit tat nichts tun / hannd(e)ln noch betracht(e)n, das wider vns oder lannd sey vngeuerlich. Wo sy des aber vberfarn wurd(e)n, so wollen wir sy swerlich darumb schaffen zu pessern. Item ob sy der obgenannten artikl ain oder menigen vberfürn von welhen das wissentlich gemacht wurde der sol / dasselb hanntwerch nicht mer ingriff tun in dhain weis angeuerde. Es sullen auch nufürbas nyemand annder dann dieselben messrer zu Steir vnd in den purkfrid daselbs den schilt Österreich auf alle ire messerwerch aufslah(e)n vnd des nicht vnderweg(e)n lassen, damit ir / arbait wo die gesehen werde für annder meinklichs arbait messerwerchs aufgetzalgt erkanmt vnd dafür gehalt(e)n werde. / Restlich aber daz annder messer ainer oder mer auswendig derselb(e)n vnser stat Steir, vnd des purkfrids gesessen den bemelten schild Österreich auch auf ire / klingen vnd messer slugen, die dann für Steirischwerch verkaufft(e)n, so ist vns(ere) ernstliche maynung / wo die bemelt (e)n maister aus der vorberürt(e)n vnser stat Steir oder ir anwald solh kling g(e)n vnd messer die auswendig des purkhfrids gemacht werden vnd darauf der schilt Österreich / geslagen sey, ankommen vnd vnsern hauptleut(e)n, pflegern, amtleut(e)n vnd annd(er)n vnsern lanndsassen steten vnd vndertan darauf zaig(e)n in welchen gericht oder gebiet das ist, die mitsambt solhen irn kling(e)n vnd messern sullen sy die obgenant(e)n maister allenthalb(e)n niderleg(e)n / vnd verbiet(e)n lassen, vnd auch haltem zu vnsern hannd(e)n damit sy an solher irer freyhait vnd gnad vngeirrt beleib(e)n. Item es sol auch ain yeder messrer der maister ist oder wirdet, daselbs seinselbs Zaich(e)n vnd nicht mer dann ains hab(e)n, das er auf alle seine messerwerch zu dem / schilt Österreich aufslah(e)n vnd dasselb sein zaich(e)n sein lebtag vnuerenndert behalt(e)n vnd sol auch nymand mit dem slag des vorgenannt(e)n schildes allerlay messer machen dann alain die messrer zu Steir ainer ... vngeuerlich. Wolt oder möcht aber ain messrer stukhwerch nicht ze mach(e)n / so mag er hauffenwerch mach(e)n. Wenn er wil, die hinten noch neben auf den Angeln nicht gemacht sein. Doch daz der slag des vorgenannt( e)n schildes nicht darauf geslag(e)n werde. So sullen auch die vier maister die die annder zechmaister ... dann ist begriff(e)n allzeit. Wenn vnd / alsofft sy bedunkhen des notdurft sein aus den zwain hanntwerch(e)n klingensmid(e)n vnd sleiff(er)n zu Steir im burkfrid vnd in der herrschaft daselbs umb gesessen aus yedem ain maister zu sich eruordern vnd nemen die in vngeuerlich die zu geuallen ..sy oder ... sy ... / aus irem hanntwerch nemen sullen, dannmit denselb(e)n zwainmaistern klingensmid(e)n vnd sleiffern die des allzeit gehorsam sein sullen aigentlich besicht(e)n vnd beschawn allerlay messerwerch, daz das werchperlich gerecht wer vnd gut sey in aller weis vnd maynung als vor ist / begriff(e)n. Es sullen vnd mug(e)n auch all maister der messrer zu Steir vnd im burkfrid dasselbs zu irem hanntwerch alle annd(ere)gerechtigkait hab(e)n zehanndln als annd(ere) mitburger daselbs haben als der Stat zu Steir recht ist vnd sy von alter herbracht hab(e)n an menigklich irrung vnd / auch von irn knecht(e)n aufbeait(e)n messer nemen vngeuerlich. Welher werchsgnoß irs hauntwerchs wider tut vnd das sich kuntlich erfindet so sol derselb fürbass von den annd(ere)n allen gemainklich vngefürdert sein vnd do mugen von im hab(e)n nach solher seiner verhandlung. / Es sol auch kein maister irs hanntwerchs der messrer daselbs vmb die stat Steir in zwain meil(e)n siz(e)n. Wan dem hanntwerch durch dieselb(e)n als wir vnderricht sein, daraus schad(e)n beschiecht, nachdem vnd dieselb(e)n auswendigen dhainerlay mitleidung mit in in Steir macht / noch annder weg nicht haben. Auch sol ain yeder maister ain messrer gesell(e)n von ain vbrige(e)n tagwerch nicht mer geb(e)n dann zehen phennig,sunst sol nymand annders kainerlay phembert noch zugehörung irs hanntwerchs als messing, zipress, puchsholz vnd wie dieselb(e)n phembert / genant sein kauff(e)n noch damit hannd(e)In nur alain die offtgenannt(e)n messrer zu Steir auf das hanntwerch, das sullen sy sann treulich vnd aufrichtiklich auf dem hanntwerch vndereinander teil(e)n. Wir behalt(e)n auch vns vnd vnsern erben herinn bevor, solh vns(ere) ordnung

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