Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-99- die gesehen werde für annder menigklich / arbeit messerwerchs aufgezaigt,erkannt vnd dafür gehalt(e)n werde. Item es sol auch ain yeder messrer der maister ist oder wirdet daselbs seinselbs zaich(e)n vnd nicht mer dan ains haben, daz er auf alle seine messerwerch zu dem schilt Österreich aufslah(e)n vnd dasselb sein zaich(e)n / sein lebtag vnuerenndert behalt(e)n. Vnd sol auch nymand mit dem slag des vorgenant(e)n schildes allerlay messer mach(e)n, denn allain die messrer zu Steyr ainer dem andern vngeuerlich. Wolt oder vermöcht aber ain messerer stukhwerch nicht zu machen, so mag er hauffenwerch machen. / Wenn er will die hinten noch neben aus den ang(e)ln nicht gemacht sein, doch daz der slag des vorgenant(e)n schildes darauf nicht geslagen werde. Es sullen auch die viermaister die die andern trulich aus in well(e)n, als vor ist begriffen allzeit wenn vnd alsofft sy bedunkhen, das / notdurfft sein aus den zwain hanntwerch(e)n klingensmid(e)n vnd Sleiffern ... die des allzeit gehorsam sein sullen, aigentlich besicht(e)nvnd beschawn allerlay messerwerch, daz das werchperleich gereicht nuz vnd gut ... meynung ... Es sullen vnd mug(e)n / all maister der messrer zu Steir vnd im burkfrid daselbs zu iren hanntwerch alle anndre gerechtigkait haben zehandlen als annder mitburger daselbs haben vnd als der Rat zu Steir recht ist vnd sy von alters herbracht haben an menigklicher irrung vnd auch von irn knechtn auch ... / Steir vnd ir nachkommen wider dis vnser gnad nicht bekümmern noch beswern in dhain wege, sunder sy von vnsern weg(e)n dabey halt(e)n vnd schermen als vorberürt ist vngeuerlich. Mit urkund dits briefs besigelt mit vnsern kuniglichen anhanngenden insigl. Geben zu der Newnstat / am Eritag vor sand Laurenz(e)n(s) tag nach Cristi gepurd viertzehenhundert jar vnd darnach in dem ainundvierzigisten jare, vnnsers reichs im anndern jar. Wir Albrecht von gots gnad(e)n erzherzog zu Österreich zu Steir zu Kernden vnd zu Krain, herrn auf der Windischen march / vnd zu Portenaw, graue zu Habspurg zu Tirol zu Phiert vnd zu Kyburg, marggrawe zu Burgaw vnd lanndgraue in Elseß. Bekennen daz vnsere getrewn n die messrer gemainklich zu Steyr weilent vnsere vordern die fürsten von Österreich löblicher gedechtnusbrief vnd vrkund dar inn vnd / in sunderhait im Anfang so durch weilent vnsern lieben herren vnd vater herrn Ernst(e)n ertzherzog(e)n zu Österreich ec. mit ainer ordentlichen sazung irs hanntwerchs fürgesehen sein, alles in artic(e)ln nacheinander aigentlich begaff(e)n für vns bracht(e)n diemütiklich bitend, daz wir in sull(e)n / satzung in disem vnsern brief zu vernewen vns zu bestett(e)n gnediklich gerucht(e)n. Vnd so wir alle vnsern vndertan vnd yeden in sein stand in gerad(e)n ansehen, so werden wir auch dabey nicht vnbillich bewegt den vnsern die fürderung vnserer miltigkait zubeweis(e)n, die in irn wurck / kungen vnserm lannd für annder lob vnd guten rumb erhab(e)n, „Solhs wir nu an den obgenant(e)n maistern der messrer kuntlich befind(e)n nachdem vnd der arbait irs hanntwerchs also in preis allenthalb(e)n erscheinet daz sy von anndern lannd(e)n für bewerte besucht vnd gelobt / werden, dauon wir ir bete gnediklich erhören vnd dadurch haben solh sazung irs hanntwerchs hier inn vernewet vnd bestett, vernewen vnd bestett(e)n die auch wissentlich mit dem brief insolhermaß daz sy die nuhinfür aintrechtiklich(e)n vnd getreulich versehen, arbeit(e)n vnd walten sullen, dadurch ir hanntwerch also in guten wesen vnd meinug stetigs beleibe. Vnd sind die artik(e)l vnd satzung also: Wir sez(e)n vnd wellen ernstlich, daz kein messrer hinfür daselbs zu Steir vnd in dem burkfrid auf dem messerwerch maister werd(e)n sul, er deme dann / ains maister tochter oder wittiben oder er sey ains maisters sun. Wan der maister sun vnd töchter sullen die recht haben, die ir väter hab(e)n. Wer aber daz ainer maister werden vnd nicht ains maisters tochter, oder wittib(e)n nehmen wolt vnd auch nicht ains maisters sun were / den sullen die anndern meister nicht aufnemen, er geb dann vor drew phunt phennig in vnser lieben frawen czech daselbs zu Steir vnd mach wissentlich daz er von frumen leute gebor(e)n vnd sich annderstwo da er gewesen ist gerberlich hab enthalt(e)n als auf anndern hanntwerch(e)n sittlich / ist solh kuntschafft zubeweis(e)n vngeuerlich. Vnd darzu welcher also maister werden will, der sol mach(e)n drew stukh vorerst ain Pasler, item ain degen item ain tagwerch klainer geschobener messer. Vnd dieselben drew stukh sol er berait(e)n mit schaid(e)n vnd die dann für die maister bringen, daz sy die besicht(e)n ob sy gerecht vnd werchperleich gemacht sein. Er sol auch das erst jar kainerlay stukhwerch arbait(e)n. Item wenn ain Maister ain ler jungen sezen wil so sol er in dingen drew jar nacheinander vnd nicht mer von im nehmen dann alle jar ain phunt / phening vnd sol auch yeder maister zu ainer zeit nicht mehr denn ain junger hab(e)n. Auch sol yeder maister gerechte Arbeit mach(e)n. Wer aber daz die maister erkannt(e)n daz ainer vngerechte arbait gemacht hiete, der sol vns oder vnsern nachkommen geben fünf phunt phennig / dem richter zu Steir wer der yezuzeit(e)n

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