Zwei Jahre Aufbau 1934 - 1936

Bewunderung für den nunmehr alleinigen Führer des Staates, Dr. Schuschnigg, auf. Auslandsschätzung des Bundeskanzlers. In der großen Auslandspresse wird Dr. Schusch– nigg immer wieder als ein bedeutender Staatsmann der Nachkriegszeit geschildert, dessen geistige Ver"" wandtschaft mit Dr. Seipel besonders scharf unter– strichen wird. Die Auslandspresse rühmt Dr. Schusch– niggs Ehrlichkeit und Geradlinigkeit, seine absolute Gegnerschaft gegen jegliche Form der Geheimdiplo– matie, seine unbedingte Vertragstreue, seine stete Versöhnungsbereitschaft. Der hohe Ideenflug unseres Bundeskanzlers, seine hohe Geistigkeit, gepaart mit echt österreichischer Anmut, werden von den Aus– landskritikern besonders gerühmt. Seine Reden erregen nicht nur im Inland starke Aufmerksamkeit. Seine bei Wenigen anzutreffende Fähigkeit, einen Gedanken zu Ende zu denken und eine Aktion zu Ende zu führen, den Gedanken haarscharf zu formu– lieren, die Aktion ebenso treffsicher vorzubereiten, haben Dr. Schuschnigg großen internationalen Re– spekt verschafft. Im zweiten Regierungsjahr fanden die Quertreibereien der Emigranten bei führenden Stellen im Ausland gar kein Gehör mehr. Die geistige Physiognomie des Bundeskanzlers ist heute zu welt– bekannt, als daß Verdächtigungen seines Wollens einen Nährboden finden könnten. Heute weiß alle Welt, daß Dr. Schuschnigg sowohl ein guter Oster– reicher wie ein guter Europäer ist, daß er sein hohes Ziel, Osterreich zum Musterland der sozialen Schlich– tung zu machen, mit zäher Unerbittlichkeit verfolgt und daß er e i n e d e r v e r 1ä ß 1i c h s t e n p e r - s ö n 1i c h e n G a r a n t i e n d e s p o 1 i t i s c h e n, des sozialen und des seelischen Frie– dens i s :1:. Die Vereinheitlichung der Staatsführung 15

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