Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

- 41 — Die nächsten Stationen für die Dampfschiffe sind die freund lich gelegenen Restaurationen am sHoisengut« und in der »kleinen Ramsau«. Von der ersteren rveg führt ein Weg in einer Stunde zur »Ueberraschung«, einem henlichen Aussichtspunkte, und von der letzteren in nahezu zwei Stunden nach dem Laudaohsee. Der klare Wasserspiegel des vorgenannten Sees liegt zwischen dem Traunstein, den Katzenkegeln und dem Schrattenstein in einer Hohe von 632 m mit einem Plächenraume von 1208 Ar. Seit vorigem Jahre ist der Laudachsee sammt der Alm und den dazu gehörigen Porstgründen im Besitze des Herzogs von Cumherland. An den Restaurationen »Steinhaus« (Prillinger) und G-rünberger-Gut vorbei steuert man wieder dem araphitheatralisch am See gelagerten Gmunden zu. Von den am rechten Ufer des Traunsee gelegenen Ausflugs zielen können die Eisenau- und Karbachmühle nur zu Schiff er reicht, die übrigen aber auch zu Puss besucht werden, während am linken Ufer für den gedachten Zweck meistens der Wagen hcnützt wii'd. 2. Sonstige Ansfliige. Einer der genussreichsten Ausflüge ist der nach dem Tratin falle, welcher, S'/j Stunden von Gmunden entlegen, auf dreifache Weise bewerkstelligt werden kann. Zu Wagen eireicht man den Traunfall in 1'/j Stunden . und passirt dabei die an der Eeichsstrasse gelegenen Kronprinz Rudolf-Anlagen, die Ortschaft Oberweis, das Pfarrdorf Laakirchen und kommt an der grossen Papierfabrik »Steyrermiihle« vorüber zum Ziele. Auf der Plügelbahn Gmunden-Lambach fährt man zur Station Traun fall, von welcher ein Fussweg in einer Viertelstunde durch einen Pichtenwald zum Katarakte führt. Den meisten Genuss aber ver schafft die Fahrt auf der Traun selber. Selbe bietet einen unge ahnten Wechsel der romantischesten Scenerien an beiden Ufern, besonders in den Morgenstunden, und gehört für den Freund der Natur, ungeachtet der scheinbaren Schreckbilder von Polstern und Wehren, über welche die Schiffe mit der Schnelligkeit des Pfeiles hinabfliegen, zu den gefahrlosesten und auch bequemsten Partien. Man wolle sich das Vergnügen ja nicht durch eine wirklich unnöthige Angst verkümmern lassen. Neben dem wilden Fall ist der schiffbare Canal, der bei einer Länge von 393 m ein Gefälle von 14 m hat. Die Fahrt durch denselben geht mit der Schnelligkeit der brausenden Locomotive vor sich, um das Schiff sanft und sicher in das natürliche Bett der Traun hinüberzuleiten. Je nach der Höhe des Wasserstandes und der Schwere des Schiffes nimmt selbe eine Zeit von 40 bis 70 Secunden in Anspruch. Der ursprünglich im Jahre 1516 erbaute Fahrcanal wurde 1573 in seiner heutigen, überaus zweckmässigen Anlage hergestellt.

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