Steyrer Werksarbeiter, 21. Jg., Mai 1968, Nr. 3

G I::: ZUM. GEWERKSCHAFTSTAG In der Zeit vom 6. bis 8. Mai findet in Wien der Gewerkschaftstag der Metall-und Bergarbeitergewerkschaft statt. Diesem höchsten Forum unserer Gewerkschaft wird der Zentralvorstand Bericht über die in den letzten drei Jahren geleistete Arbe i t erstatten.Der Gewerkschaftstag wird ferner die gewerkschaftliche Politik i n den kommenden drei Jahren f e stlegen. Insgesamt werde n - einschließlich de r au s l än - dischen Delegierten und Gäste - rund l0Uü Personen an den Sitzungen teilnehmen. Aus den Metallbetrieben Österreichs werden 3 70 ordentlic h e und ebe nsoviele Gastdelegierte entsendet.Die Fraktion der Gewerkschaftlichen Einheit ist auf dem Ge - werkschaftstag mit 70 Delegierten vertreten.Dazu k ommen die Mitglieder des Zentralvorstandes, aus Steyr Kollege Gustl Mascher, der nun schon seit 15 Jahr e n die Interessen der Kollegen in dieser Spitzenposition der Gewerkschaft vertritt. Die Fraktion der Gewerkschaftlichen ~inheit wird auch diesmal nicht versäumen, die Po litik des Gewerkschaftsbundes in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir ver - langen im Namen aller Kollegen ein modernes Arbeitszeitgesetz , di e Verkürzung rer Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, wir verwahren uns gegen Kürzungen de:-Sozialleistungen, wir fordern die Gewerkschaft auf, alles zu tun, um die Sicherung der Arbeitsplätze zu si c hern.Wir protestieren gegen die Schrumpfungspolitik der Regierung und fordern energisch eine Reaktivierung der Gewerkschaften.Wir .1·ehne n die These ab, daß man jetzt nichts machen könne und geduldig auf das Jahr 1 9 7 0 warten müsse.Die Gewerkschaft darf nicht zusehen, daß die gegenwärtige Regier~ partei die restlichen zwei Jahre ihrer Tätigkeit dazu benützt, ihrem Nachfolger .in Chaos zu hinterlassen, dessen Leidtragende in erster Linie die Arbeiter und und ihre Familien sind . Gewerkschaftskongresse , Tagungen und VersaCTmlungen werden oftmals als reine Routineangelegenheiten angesehen.Sie können aber der gesamten Arbeiterbewegung neue Impulse geben und die Delegierten der Gewerkschaftlichen Einheit werden ihren Teil dazu beitragen, daß der kommende Gewerkschaftstag eine neue, kämpferische und e rfolgr e iche Epoche der Metallarbeiterbewegung einleit e t. LOS , HERR KANTINENCHEF ? Wenn Würste mens chlich e Eigenschaften hätt e n, würde vielleicht in irgend e i ner Zeitung folgend e Noti z e rsche inen : Ich , Kr e s z e nzi a Blutwurst,teile im Namen all e r ehrb a r e n Bl~n z e n mi t, daß wir mit den dunklen Ge bilden, di e a m 17,Apr il i n der Kantine ausgespeist wurden, nicht v erwa ndt oder verschwäge rt sind . Wir prot e stieren d agege n, daß man diesen unappetitliche n , mit Häuten, Yu1orp e ln und Darmfetzen gefüllten Wtirsten den Ehrenname n einer unverfälschten Blutwurst verleiht. Das klingt lustig,es ist aber nicht zum Lachen! Langsam geht auch dem Geduldigsten das Kantinenessen auf die Ne rven!Was ist eigentlich los, Herr Kantinenchef? Sie füttern uns mit zähem Rindfleisch, sie servieren Suppen, d i e auc h einem erfahren en Ch e mike r Rätsel aufge ben und mit de n "Blutwürsten vom 17. April II hat ihr Spe isezett e l e inen ne uen, traurigen Tiefpunkt erreicht!Das war kein Essen, das war ei n Schweinefraß ·und l e tzt e n Endes haben ja auch die~HWEINE den Löwenanteil bekomme n, we il die meisten der Kantinenblunzen in den Trankkübel wanderten. Schade, daß di e vi e len Kollegen, die sich zu ihrem Pech für Blutwürste entschieden hab e n, mit hungrigen Mägen wegge hen mußten, schade, daß sich die Le b e nsmittelpolize i so selt e n von de r " Güte II d e s Kantinenessens überzeugt! J e tzt will man di e Kantinenpreise e rhöhen und v e rspricht b e ssere Qualität de s Ee~e ns! Si eht di e " Ve r be sse rung II so aus, daß man die Qualitä t auf de n Nullpunkt drückt, um dann,nach eine r Preiserhöhung zu e iner halbwegs erträglichen Nor m zurückzuk ehr e n? Ne in He rr Kantine nch e f, di e s e Rechnung ge ht nicht a ufl Wir müss en i m We r k vol lwe rt ige Ar be it l ei st en und wir v e rl ange n a u c h von Ihnen e ine a ns t ändi ge , me n s chenwürdige Kantinen v e r p f leg u n g

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