Steyrer Werksarbeiter, 17. Jg., Februar 1964, Nr. 1

UeineV~rdumhdJUn~ de/~UJ[g][:l[]={][f 0lf über ]@314 ~um erstenmal inner Geschichte der 2~Republik gibt es e:inen Regierungsbeschluss, dass ÖVP und. SPÖ gemeinsam des '\'11utigen Feb;runr 1934 gedenken. Es ist bezeichne:ridJ i:lass die I.niti~toren· dieses ~esohlusses im rechten F'lügei dl3r ÖVP und in Unternehmerkreüien zu suchen sind, Wir begreifen, das~ diese Kräfte sehr daran inter~ssie~t sind, dureh eine gemeinsame Feier den Sinn, die Wahrheit und die Lehren c1er Februarereignisse ~u veriuiik:eln - sind sie doch dabei, einen GenerRlangriff gegen die .Arbeite~scha.ft ihre Errungenschaften v~rzubereiten. Erst vnr wenigen Tagen nahm der ÖVP~Obmann . Klaus das W"'rt v("ln ner Nctwendigkei t der 11 Gewalt II in den Mund . ::>as ist ke:in Z-µ.fa.11. Was wir nir,ht begreifen ki:innen is~ die Tatsache, da.~s die; SPÖ diesem Druck der Reaktion nachgab und in der Regierung den entsrrechenden Jntrag zur gemeinsamen Feier einbrachte. nie Sr-Führung rechtfertigte sich vor ihren schnckierten Mitgliedern, indem sie V("ln einem "Akt staa~srr.ännischer Weisheit" schrieb. J'ernnach wa:r die SP seit 1945 nicht "staatsmännisch"~ weil sie erst ,jetzt an dieses Vnrgehen dachte . Die Wahrheit ist, <'!.aß man wieder einmal "Zurückweichen" in "Weishei t 11 ummünzen will . Die S:~-Führung spricht weiter davrn, dfl,ß man'1 das Bruderzwistgespenst vnn 1 j 34" verscheuchen will. !!Bruderzwist" - das ist die Sprache der ÖVP . Die Arbeiter haben Starhemberg, ]cllf'uß und die anderen Februarhenker nie als Brüder empfunden. "Wer nie größere Schuld trägt, hat - nur nn.ch :Bedeutung für die Geschichtsforscher" hört man weiter vnn _der SP-Führung. Nein, die Schuldfrage ist seit dem 12.Februe.r 1934 geklärt~ Nir.ht die Arbeiter haben nas Parlament beseitigt, die Verfassung gebrnchen, Funktionäre eingesperrt, Organisati~nen aufgelöst. Sie haben die Verfassung gegen die Feinde der Demokratie vertein.igt, ri.e es die Verfa,13sung verlangt . ~ie gemeinsame Februarfeier von övr und SPÖ zeigt erschre<'.kend, wohin die K<"nsequenz ner P"litik der S'Jzial-rartnerschaft· führt - bis :;:;um Versuch einer S,zialrartnerschaft zwischen Mörd~rn und Gem0rdeten. Wie widersinnig der :Beschluss der Regierung ist, z·eigt seine eventuelJ e Übertragung auf' oberösterreir.hisnhem Boden. Tlennoch müßte die o.ö . Landesregierung - mit Gleißner und Bernaschek an ~er Spitz e - nach Eferding . zur Starhemberggruft und anschließend zum Grab Eulgaris in Linz, zu den 17 Schutzbundgräbern in Steyr und nach Holzleithen f~JJ.ren. · . . Es ergibt sich daher ger&de 8ID 3~.Jahrestag des -Februar 1,5~ e:ine besondere Pflicht f i.ir alle bewussten Arbeiter und Angestellten: Keine Verdunkelung d.er Wahrheit nes Februar 1934 zulassen! •111U11UIUlll1HllilUHltlllUtttU1tllUltl\llUtllU\UllllUUUt11111UO\\UUHHIHIIHIIIIIIIUIHUUHUIUUUU1lUlttUIIUIIIIIUUIIUl11UU\IIUIIUIUUllOUIU011u1111 •HIIIIIIIIUl1hllU!11iUHIUUIIIUU1l11t1ul1 ~ie Wahrheit des Februar 1934 aufzeigen, na.mit die unheilvolle Vergangenheit niemals wiederkehrt, ~aß die .Arbeiterschaft die Lehren zieht, da.mit die Feinde der Werktätigen niemals wieder zur Gewaltherrschaft schreiten können!

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