Werkruf - Jahrgang 3 - Folge 5 - 1940

Steyr-Daimler-Puch Antiengeseltschaft. Aus dem beschäftsbericht 1939. In der am 16. Juli 1940 am Sitze unserer Gesell¬ schaft in Steyr abgehaltenen Hauptversammlung wurde die Bilanz und die Gewinn= und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1939 vorgelegt. Das Ergebnis weist nach Abzug von RINI 6,302.245·86 für Abschreibungen, einen Reingewinn von RM 491.655·31 aus. Es wurde beschlossen, davon dem Unterstützungsfonds für die Gefolgschaft einen Betrag von RMl 321.782°81 zuzuwenden und den Rest von Ril 169.872·50 auf neue Rechnung vorzutragen. In der hohen Abschreibungssumme von rund RM 6,300·000 — sind für außerordentliche Abschreibungen im Sinne des § 2 der Ver¬ ordnung zur wirtschaftlichen Wiederbelebung Öster¬ reichs vom 23. März 1938 RMll 4,282.714·92 enthalten, sodaß zuzüglich des ausgewiesenen Reingewinnes im Zerichtsjahre ein Gesamtergebnis von rund RIlt 4.800.000 — erzielt wurde. Die Gesellschaft hat von einer Dividendenausschüt¬ tung Abstand genommen und im Hinblick auf die starke Beanspruchung des Maschinenparkes die vor¬ erwähnten außerordentlichen Abschreibungen im In¬ teresse der inneren Stärkung des Unternehmens durch¬ geführt. Aus dem Geschäftsberichte des Vorstandes ist zu entnehmen, daß für das abgelaufene Geschäftsjahr eine nahezu 50% ige Umsatzsteigerung gegenüber dem Jahre 1938 erreicht wurde. Der Exportumsatz im Automobilgeschäft konnte um mehr als 60% gesteigert werden. Alle Werksanlagen waren voll ausgenützt und haben vielfach wesentliche Erweiterungen erfahren. Die Investitionen betragen mehr als Rm 14,000.000 —. Alle sozialen Belange fanden eine besondere Förderung. Auch im Jahre 1940 hält die Beschäftigung in allen Erzeugungsgruppen weiter an. Die Vorbereitungs¬ arbeiten für die Rückumstellung auf die Friedens¬ programme in den einzelnen Werken sind im Gange. Aus unseren Werken. Militärische Auszeichnungen und Beförderungen. Mit Stolz und Freude melden wir die Verleihung von militärischen Auszeichnungen an folgende Gefolg¬ schaftsmitglieder: Die Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse: Major Elmayr Erwin, von Destenbrugg, (Nieder¬ lassung Berlin). Das Eiserne Kreuz II. Klasse: Aigner Franz (Werk Steyr) Gumpoldsberger Otto (Werk Steyr) Heigl Johann (Werk Steyr) Joachimsthaler Fritz (Werk Steyr) Kerschbaumer Heinrich (Werk Steyr) Ring Otto (Werk Steyr) Schwarz Rudolf (Werk Steyr) Eisner Franz (Werk Graz) Goriupp Eduard (Werk Graz) Wazni Karl (Werk Graz) Das Panzerkampfwagenabzeichen: Lehmann Fritz (Niederlassung Berlin). Befördert wurden: zum Leutnant: Dr. Kreibacher Rudolf (Werk Steyr); zum Unteroffizier: Ring Otto (Werk Steyr); zum Gefreiten: Lehmann Fritz (Nieder¬ lassung Berlin). Werk Steyr Stoßtrupp=Appell. Im Schulungsraum des Werkes Steyr versammelten sich am 4. Juli die Sellen= und Blockobmänner zum ersten Stoßtrupp=Appell, an dem auch Gauobmann Pg. Stadlbauer, Kreisobmann Dg. Fuchs, die Betriebs¬ führung, Abteilungsleiter und Meister des Werkes teil¬ nahmen. Nach einem Sprechchor der Werkslehrlinge eröffnete Betriebsobmann Dg. Rauter den als Auftak für die beginnende Stoßtrupparbeit im Werk gedachten Appell. Unser Betriebsführer Generaldirektor Pg. Dr. Weindl entbot vorerst herzlichen Willkomm. Die Be¬ triebsführung begrüße es wärmstens, daß die poli¬ tischen Stoßtrupps in den Betrieben der Steyr=Werke nunmehr in Aktion träten. „Die Steyr=Werke ersahen vor allem ihre wichtigste Aufgabe darin“, sagte er u. d. „den Ruf, den sie als Waffenschmiede der Ostmark ge¬ nossen, neuerlich unter Beweis zu stellen, also kriegs¬ tüchtig zu sein“. Er gebe nunmehr der Erwartung Aus¬ druck, daß es durch gemeinsame Arbeit aller, insbeson¬ ders auch durch Mitarbeit des politischen Stoßtrupp gelingen möge, das Werk Steyr in kürzester Seit zu einem nationalsozialistischen Musterbetrieb zu machen. Dann ergriff der Gauobmann Stadlbauer das Wort, um in fesselnder Ansprache Sinn und Sweck des politischen Stoßtrupp darzulegen. Der Stoßtrupp im Betrieb ist die Aktivierung der Nationalsozialisten des Betriebes. Wer Dorkämpfer ist, müsse es voran an seiner Arbeitsstätte sein und durch seine Arbeit, haltung, Disziplin, kurz durch das Dor¬ bild beweisen, daß er Nationalsozialist ist. Der Gau¬ obmann begründete eingehend die Notwendigkeit der politischen Stoßtrupp heute, im Kriege, und auch nach dem Krieg und stellte mit Stolz fest, daß der ostmär¬ kische Arbeiter im Kriege den Beweis für die Richtigkeit des Führerausspruches: „Sie werden meine Ostmärker noch kennen lernen!“ erbracht hat. „Jeder von uns wäre lieber draußen an der Front“, sagte er. „Aber es gibt heute nur eine Front, nur ein Kampffeld, und auf diesem muß jeder auf seinem Posten ausharren“. In einem Rückblick auf die Großartigkeit der welt¬ politischen Entwicklung Großdeutschlands, stellte er fest, daß das deutsche Reich auch ohne Krieg das mächtigste Land und der geopolitische Schwerpunkt Europas geworden wäre. In der Neugestaltung Europas, 10

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