Werkruf - Jahrgang 3 - Folge 3 - 1940

Unsere Werke Steyr und Graz In Leisiansskainsrderbeillese. Im August des Jahres 1939 wurde der erste Leistungskampf der Betriebe in derj Ostmark eröffnet. Die Bemühungen unserer Werke Steyr und Graz um die Verwirklichung der Siele der nationalsozialistischen Bewegung haben auch im Leistungskampf zum Erfolg geführt. Unser Werk Steyr erhielt die Anerkennung des Gaubobmannes der Deutschen Arbeits¬ front. In dieser Urkunde spricht er der Betriebsgemeinschaft seine Anerkennung aus in der Überzeugung, daß das Werk Steyr in immer steigendem Maße eine verantwortungsbewußte und lebendige Selle der deutschen Volksgemeinschaft sein wird. Die Anerkennung, die der Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront unserem Werk Graz verlieh, hebt hervor, daß das Werk im Leistungskampf in hervorragendem Maße an der fach¬ lichen Ertüchtigung aller Gefolgschaftsmitglieder, der Forderung ihrer Leistungssteigerung und der Bildung einer Betriebsgemeinschaft teilgenommen hat. Weil die Auszeichnungen, die nur für ein Jahr Geltung haben, stets aufs neue erkämpft werden müssen, wird auch das Jahr 1940 unsere Werke im Leistungskampf sehen. So wie bisher, werden wir auch weiterhin den Beweis erbringen, daß unsere Werke Steyr und Graz den ihnen gestellten Aufgaben der Kriegswirtschaft vollauf gewachsen sind. ir bauen das neue SSleyr. In den Jahren 1880 bis 1890 war die Einwohner¬ zahl der Stadt Steyr infolge der damaligen guten Beschäftigung der Waffenfabrik von 17.199 um 4.300 auf 21.499 hinaufgeschnellt. Die Wohnungsbeistellung hielt mit dieser Entwicklung jedoch nicht Schritt. Auch in den Kriegsjahren 1914 bis 1918, in denen durch Arbeiterzuwanderung der Bevölkerungsstand sich vor¬ übergehend auf 40.000 erhöht hatte, behalf man sich mit Notunterkünften, Notwohnungen und Baracken. Steyr war die Stadt der dauernden Notlösungen und der Versäumnisse und blieb es auch in den Jahren des nachfolgenden Niederganges. Erst der Nationalsozialismus, der Blut in die leeren Adern der Eisenstadt brachte, schuf auch hierin gründ¬ lichen Wandel. Durch die Eingliederung unserer Werke in die großdeutsche Wirtschaft und ihre Aufnahme in den Verband der Reichswerke „Hermann Göring“ war das Droblem der Arbeitslosigkeit schlagartig gelöst, die Zukunft der „Steyr=Werke“ für alle Seiten ge¬ sichert und mit ihr auch die Zukunft der Stadt Steyr. Innerhalb einiger Monate standen die 6.000 Arbeits¬ losen wieder in Arbeit und Verdienst. Unsere Werke wurden stetig vergrößert und auf Höchstleistung ge¬ bracht. Aus der näheren und weiteren Umgebung kamen neue Kräfte heran, die untergebracht werden mußten. So setzte neben der umfangreichen Planung der bau¬ lichen und maschinellen Ausgestaltung unseres Haupt¬ werkes eine großzügige Planung der Heim= und Wohnbauten ein. Um den allerdringendsten Bedarf zu befriedigen, errichteten wir als Sofortprogramm auf werkseigenem Boden die 13 Gefolgschaftshäuser auf der Dambergterrasse mit 56 Wohnungen.Im Kam¬ mermayrgut wurden weitere 14 Wohnungen bereit¬ gestellt und an der Stelle der alten verfallenen Fabriks¬ objekte im Wehrgraben entstanden Wohnblocks mit 78 Wohnungen. Gleichzeitig aber nahmen wir ein großes Sied¬ lungswerk in Angriff. Wir erinnern uns noch der Seit, als im Jahre 1938 der Betriebsführer Dr. Meindl dieses Sofortprogramm nur als einen Tropfen auf einen heißen Stein bezeichnete und auf Befragen der ma߬ gebenden Stellen der Reichswerke Hermann Göring erklärte, daß Steyr eine Siedlung von mindestens 2000 bis maximal 4000 Wohnungen benötige. Diese Ziffer war für ostmärkische Verhältnisse phantastisch zu nennen, wie wir aber später und auch heute noch fest¬ stellen konnten, eine Notwendigkeit für die Stadt Steyr. Bei der Planung stand von vorneherein fest, daß die Stadt Steyr als geschichtliches Baudenkmal deutscher Baukunst in ihrem Wesen erhalten bleiben sollte; sie schied daher bei der Wahl des Siedlungsraumes aus. Die Wahl fiel schließlich auf das Münichholz. Unseren Werken im Osten vorgelagert, losgelöst aus den feuchten und nebligen Niederungen von Enns und Steyr, auf 3

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