Vorwärts Nr. 7, 8. Jahrgang, Dezember 1975

Anton Hofer, Vorsitzender der Fraktion des Gewerkschaftlichen Linksblocks JETZT ERST RECHT! Die Kommunistische Partei hat ihr Wahlziel, den Einzug ins Parlament, nicht erreicht. Sie mußte in Arbeiter- und Industriezentren schmerzliche Stimmenverluste hinnehmen . Die Wahl stand unter dem Eindruck der kapitalistischen Krise, deren Anzeichen sich erstmals auch für Österreich auszuwirken beginnen, und die Sorge um den Arbeitsplatz ist vorherrschend. So sind viele in Illusionen über die Haltung der SP- Regierung geflüchtet. Eine vorgetäuschte Polarisierung zwischen ÖVP und SPÖ, zwischen deren Politik in Wirklichkeit keine grundlegenden Gegensätze bestehen, die Betonung, daß es „bei uns noch besser als anderswo" sei. ohne auf die Ursachen dafür einzugehen, die Beschwörung der Erinnerung an die Krise der dreißiger Jahre. verbunden mit dem Versprechen, es nicht wieder dahin kommen zu lassen, all das wirkte in dieser Richtung . Äußerlich scheint fast alles gleichgeblieben zu sein. Was Parlament und Regierung betrifft , stimmt das. Dennoch hat sich die Lage geändert . Fiel bisher bei einer wahren Profitexplosion für das Kapital auch für die Arbeitenden etwas mehr ab, so beginnt jetzt die Periode, in der nur durch Kampf das Erreichte gehalten und die Abwälzung der Krisenlasten auf die Arbeitenden verhindert werden kann. Sicher wäre dieser Kampf, sei es um den Arbeitsplatz, zur Verteidigung sozialer Rechte. gegen weitere Teuerung und Steuerbelastungen, leichter gewesen, wenn Kommunisten ins Parlament gekommen wären . Aber geführt werden muß er auf jeden Fall. -Wir Kommunisten werden, gestützt auf das Vertrauen von 55.000 Wählern, weiterhin unermüdlich für di~ Interessen der arbeitenden Menschen eintreten. Wir werden zu dem stehen, was wir vor der Wahl sagten. Wir werden so beweisen, daß es kein leeres Wort ist, wenn wir vor der Wahl festgestellt haben: Auf Kommunisten ist Verlaß!

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