Vorwärts Nr. 3, 6. Jahrgang, April 1973

Sierning hat großen Nachholbedarf Dringende Anliegen der Bevölkerung Jahrelang hlnausges choben Was die Gemeinde ihren Bewohnern bietet, hängt in erster Linie von ihren Finanzen a b. Dies, hängt aber weitgehend davon ab, wie die Steuereinnahmen zwischen Bund, Länder und Gemeinden verteilt werden. Klar war,daß die Gemeinden mehr Geld aus dem Finanzausgleich brauchen, um die gesteigerten Aufgaben erfüllen zu können. Obwohl die Verhandlungspartner ( Länder u. Gemeinden) erstmalig seit 1945 einem S P-Finanzminister gegenüber saßen ,kam wie~ der ein fauler Kompromiß heraus. Das Budget der Gemeinde Sierning für 1973 umfaßt im ordentlichen Haushalt rund 18 Millionen und im außerordentlichen Haushalt 2 1/2 Millionen Schilling. Der ordentliche Haushalt ist ausgeglichen, der außerordentliche weist einen Abgang von 2 Millionen Schilling auf. Die Beträge im ordentlichen Haushalt sind ' zum Großteil zweckgebunden, was übrigbleibt, muß für den Zinsendienst und die Darlehensrü c kzahlung verwendet werden. Im Raum Sierninghofen-Neuzeug soll eine Hauptschule gebaut werden. Schon vor neun Jahren forderte KPÖ-Gemeinderat Hans Breira ther den Bau eines Kindergartens im Raum Letten. Hans Breirather Neuzeug Nr. 200 An die Neuzeug, am 30. 4. 1964 Soz. Gemeinderats-Fraktion Sierning Betrifft: Errichtung eines Kindergartens im Raume Letten, Burgstallsiedlung, Leitner-Siedlung und Steinfeldsiedlung. In diesem Gebiet wurde meinerseits durch eine Umfrage festgestellt, daß sich in diesem Gebiet gegenwärtig bei 80 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren befinden. Es grüßt freundlich Hans Breirather iJ ber 200 Kinder gibt es heute in Letten, BurgstallLeitnerholz- u. Kerschbaumsiedlung, sowie in .Steinfe ld, die keine Möglichkeit der vorschulischen Erziehung haben, deren Wert heute von niemand mehr angezweifelt wird. Bis heute hat die SPÖ -Frdktion auf die Forderung des Genossen Breirather nicht . reagiert. Das Altersheim muß umgebaut werden, der B au eines Schwimmbades steht seit Jahren zur Debatte, geschehen ist bisher nichts. Sicher wird im Laufe des kommenden Wahlkampfes wieder darüber gesprochen werden, in leeren Versprechungen abe r kann niemand ein Bad nehmen. Sierning hat lange geschlafen, viel zu lange .Nun haben sich die Probleme gehäuft und drohen der Gemeinde über den Kopf zu wachsen. Der Schlaf der Gemeinde unter Fuhrung des Landtagsabgeordneten Teufl erstreckte sich nicht nur auf Großprojekte. Man hat es auch versäumt, die kleinen aber w ic htigen Fragen in Angriff zu nehmen. DIE SCHULWEGSICHERUNG im Gemeindebereich spottet jeder Beschreibung. Die Kinder müssen im dichten Verkehr der Steyrtal-Bundesstraße zurSchule gehen . Daß bis jetzt noch kein schwerer Unfall passiert ist, kann man mit bestem Willen ni cht a ls Verdienst der Gemeinde bezeichnen. Wir Kommunisten verlangen zum Schutze der Bevölkerung, vorallem der Schulkinder, den Ausbau eines Gehweges vom Kaufhaus Poth bis zum Gatshau s Eeinhackl. Im_ Bezirk Steyr gibt es vier HOLZBARACKEN u. alle vier stehen im Gemeindegebiet Sierning, die a llem Fortschritt und allen Barackenbeseitungsprogrammen zum Trotz, weiterhin Arbeitern als "Wohnungen 11 dienen. Bügermeister T e u 1 1 , nun wieder einer der Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl, hat ganz dara uf vergessen, daß diese Schandflecke endlich verschwinden müssen . Möglich, daß er im Wahljahr daran denkt. Wir Kommunisten setzen uns schon immer aktiv für die Forderung der Gewerkschaften nach gleichem Lohn bei gleichwertiger Arbeitsleistung ein. Darüber hinaus haben wir aber noch viele Forderungen zur Verbesserung der Lage der Frauen: • • • • Gleiche Bildungsund Fortbildungschancen für Frauen und Mädchen Gleiche Aufstiegschancen Mehr Kindergärten und -krippen als Voraussetzung für die Berufstätigkeit der Frau Ersatzlose Streichung des § 144 ■ Rentenausgleich bei Unterbezahlung ■ Sonderurlaub für Mütter mit Kleinkindern bei Sicherung des Arbeitsplatzes ■ BezahlterUrlaub bei Erkrankung der Kinder, insbesondere für alleinstehende Mütter DIES SIND EINIGE DER WICHTIGSTEN FORDERUNGEN DER KOMMUNISTEN FÜR D IE F R A U E N .

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