Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

Die Eisenbahnbrücke über dem Ramingbach kam ebenfalls zu Schaden, sodaß der Verkeh r einige Zeit n u r als Umsteigeverkehr aufrecht erhalten werden konnte. 42 Menschenleben waren zu beklagen . 1 .620 Personen, meist Ausländer aus den zerstörten Barackenlagern, wurden obdachlos. Auf Münichholz, besonders Abschnitt 2 und das Wälzlagerwerk, g ingen bei 700 Sprengbomben und 2.000 Brandbomben nieder. 22 Wohngebäude, die Wohnbaracken inbegriffen, wurden total und 50 tei lweise beschädigt. In Münichholz waren allerdings keine Toten zu beklagen . Trotz dieser drei g roßen Luftang riffe muß man die Schäden durch Bomben als eher gering bezeichnen, wenn man die tatsäch liche wi rtschaftl iche Bedeutung der Stadt bedenkt. Drei Gründe könnten dafür ausschlaggebend gewesen sein : Relativ ungesichert ist die These, daß i n Steyr eine rege Spionagetätigkeit herrschte, und daß wegen der I nformationstätigkeit fü r den Gegner Steyr verschont wurde. 1 6 ) So waren Teile der französischen Kriegsgefangenen über Luftangriffe genauestens informiert. 1 7) Slapnicka gibt auch an, daß das schlechte Flugwetter im Jahre 1 944 das Rüstungsdreieck Steyr, Wels und Linz vom Ärgsten verschonte. 18 ) Daß bei den g roßen Ang riffen auf Steyr vorwiegend die kriegswichtigen Ziele zerstört wurden, scheint auch zu beweisen, daß die Amerikaner zumindest versuchten, zivi le Ziele zu verschonen. Dies kann du rch die noch vorhandenen Ü bersichtspläne über die Bombenschäden im Gemeindegebiet von Steyr belegt werden. Die schweren Bombenangriffe im Jahr 1 944 ließen die Stimmung in der Bevölkerung noch weiter absinken. Lager nach dem Bombenangriff vom 2. April 1944 75

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