Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

4. Die Bevö l kerung von Münichholz Es wäre wohl kaum denkbar, die Entwicklung des Stadtteiles richtig zu beg reifen, ohne daß man sich über die Herkunft seiner Bewohner Gedanken gemacht hätte. Als bezeichnend für die Situation , die sich in den ersten Jahren in der Siedlung ergab, können die Zeilen der Chronik der Pfarre Mü n ichholz gelten : »Es war wie beim Zusammenfluß von verschiedenfarbigen Gewässern, man merkt die Farbstreifen noch lange.« 1 ) I m folgenden soll eine U nterscheidung der Bevölkerung i n zwei Gruppen du rchgeführt werden : 1 . Jene Menschen, die den »Stamm« der Münichholzer bildeten und die das Sozialleben der Siedlung auch in weiterer Folge prägten. Sie kamen teils freiwi llig, teils durch die widrigen Umstände dieser bewegten Zeit in i h re neue Heimat. 2. Jene vergewaltigten menschlichen Kreaturen, deren Leben du rch die Gewalt des Regimes und die Auswüchse des Krieges geprägt war, die tausenden Zwangsarbeiter und die Gefangenen des Konzentrationslagers Steyr-Münicholz. 1 ) Chronik der Pfarre zu Christus, dem König, Steyr-Münichholz seit 1 941 , S. 33 60

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