Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

Arbeiterbaracke in Ramingsteg kurz vor dem Abriß Einwohnerzahl von Steyr auf 32.000 emporschnellen. Dazu kam der mit dem Jahre 1 938 einsetzende überaus g roße Zuzug von reichsdeutschen Behörden und sonstigen Stellen, die die Wohnungsnot in Steyr akut werden ließ. Zusätzlich kam noch der Umstand, daß noch immer Hunderte von Arbeitern unter schlechtesten Verhältnissen in Baracken wohnten. 5) Die E rrichtung des Wälzlagerwerkes und die ständig ansteigende Belegschaft der SteyrWerke zwangen zur Ersch ließung eines neuen Siedlungsraumes. Die Steyr-Werke e rrichteten zwar für die immer g rößer werdende Belegschaft meh rere Gefolgschaftshäuser und Gefolgschaftssiedlungen im Weh rgraben, am Damberg (hintere Ennsleite) und im nahegelegenen Kammermayrgut. Doch diese Vorhaben konnten bei weitem nicht die Wohnungsnot lindern.6) Da die Stadt in ih rem Wesen als geschichtliches Baudenkmal erhalten bleiben sol lte und für die notwendigen Größenordnungen auch n icht i n Frage kam, schied sie bei der Wahl des Siedlungsraumes aus.7) I m Flächenwidmungsplan wu rden mehrere Bauvorhaben in Erwägung gezogen. I nsgesamt belief sich die Zahl der benötigten Wohnungen nach den Ausbauplänen der Nationalsozialisten auf 1 0.000. Diese Größenordnung schien zwar zu diesem Zeitpunkt (27. 9. 1 940) utopisch, wenn man aber bedenkt, daß, bedingt du rch die bereits erwähnten Umstände, Steyr 1 940 die 50.000 Einwohnerg renze übersch ritt und nach dem Kriege soga r kurz d i e 70.000 Einwohnerschwelle erreichen sol lte, entbeh rt diese Schätzung von Stadtbaudirektor Schü l l e r sicherlich nicht einer gewissen Realität. Für diese Größenordnung kamen flächenmäßig zwei Mög lichkeiten in Frage: das »Mün ichholz« und die »Ennsleite« . 24

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