Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

Zusammenfassung Perspektiven für die Zukunft I m Zuge der Ausweitung der nationalsozialistischen Rüstungsproduktion wu rde im Jahre 1 939 mit dem Bau des Wälzlagerwerkes i n Steyr begonnen. Für die expandierende Kriegswirtschaft wurden tausende Arbeiterinnen und Arbeiter meh r benötigt. So wuchs die Belegschaft der Steyr-Werke von 9390 (Kriegsbeginn 1 939} auf 25.000 (Kriegsende 1 945) an. Bereits 1 938 entstand daher der Plan, für den zu erwartenden Bevölkerungszuwachs eine nationalsozialistische Mustersiedlung mit 20 bis 30.000 Einwohnern im Bereich der bislang niederösterreichischen Gemeinde Behamberg zu errichten. D iese Aufgaben wu rden der eigens dafü r geschaffenen Wohnungsaktiengesellschaft der Reichswerke , He rmann Göring' Linz übertragen. M it dem Siedlungsbau in Münichholz, welches nach Steyr und damit Oberdonau eingegliedert wu rde, setzte man neue Maßstäbe, die auch für die heutige Stadtplanung interessante Details aufweist. So erreichten beispielsweise die g rößten sozialen Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien in der E rsten Republik nicht die Dimension der Siedlung Münichholz. Aus versch iedenen Teilen des Deutschen Reiches siedelten sich Menschen mehr oder weniger freiwi l l ig in Münichholz an. Viele Rückwanderer fanden hier eine neue Heimstätte (Südtiroler, Bukowinadeutsche). Im Konzentrationslager Steyr-Münichholz, einer Außenstelle des KZ-Mauthausen, fristeten bis zu 3000 Häftlinge i h r Leben. Steyr-Münichholz (Flugbild, WAG-L/NZ) 1 76

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