Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

3.3.4. Verkehrsproblema tik Schon in den Entstehungsjahren war der Wunsch der Bewohner nach einer regelmäßigen Verkeh rsmögl ichkeit zwischen der Stadt Steyr und Münichholz aufgetreten . Die Reichspost kam diesem Bedürfnis nach Schaffung einer solchen Verkeh rsverbindung nach und führte einen Pendelverkeh r zwischen dem Adolf H itler-Platz (Stadtplatz) und Münichholz mit einer Zwischenhaltestelle i n Ramingsteg ein. 1 ) Nach Ü berwindung der ersten g roßen Schwierigkeiten in den Nachkriegsjahren und nach Aufhebung der Zweiteilung der Stadt konnte ein notdü rftiger Verkehr wieder aufgenommen werden. 2 ) » U nter g rößter Mühe gelang es vorerst, drei Omnibusse und einen Anhänger fah rbereit zu machen und damit einen besch ränkten Verkehr aufzunehmen.«3) Doch nach wie vor blieb die Verkeh rsproblematik unüberwindbar und beschäftigte Magistrat und Gemeinderat : »Das Magistratspräsidium hat sich i n den vergangenen Wochen mit P roblemen beschäftigen müssen , deren vordringlichstes das Problem ,Münichholz' darstel lt. Dieses Problem beruht in erster Linie auf den schwierigen Verkeh rsverhältnissen«, heißt es im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 1 9. Juli 1 946. Es war nicht mög lich, zu dem bestehenden Fuhrpark noch einige Autobusse anzukaufen. Seitens der Bewohnerschaft wurde daher »mit Recht über die sch lechten Verhältn isse Klage geführt, da diese gezwungen waren , sämtliche Amtshandlungen und die meisten Einkäufe im inneren Stadtgebiet abzuwickeln .«4) Zur Entlastung des Verkehrs wurde nun die Ein richtung einer Gemeindeexpositur, sowie von Zweigstellen wichtiger Ämter (Krankenkasse) in Erwägung gezogen und zur Verwirklichung dieser Pläne ein Münichholz-Ausschuß eingesetzt. Die Verkeh rsproblematik war unter anderem auch durch die ausgesprochen schlechte Versorgungslage mit Gütern des tägl ichen Gebrauchs eskaliert. Beispielsweise gab es für beinahe 1 5.000 Münichholzer nur einen Gemüsegärtner, während die restlichen 20.000 Steyrer in der i nneren Stadt bei meh reren Gärtnereien einkaufen konnten.5) Erst 1 947 kam es zu einer leichten Entspannung der Lage, da es unter erheblichen Mühen gelang, du rch Reparaturen den Wagenpark zu vergrößern. E rst nach 1 948 wu rde es möglich, fabriksneue Omnibusse und Motoren anzukaufen und so an eine sch rittweise E rneuerung des veralteten und überbeanspruchten Wagenparks zu schreiten. In den fünfziger Jahren wuchs der Ortslinienverkehr zwischen Münichholz und Johannesgasse stetig an.e) Ab dem Jahre 1 956 war die Beförderungsfrequenz merkbar wieder im Rückgang begriffen. »Da durch die laufende Erneuerung des Wagenparks der Fah rkomfort im Linienverkehr wesentlich gebessert wurde, kann dieser Rückgang n u r mit der allgemeinen, zunehmenden Motorisierung - im besonderen der Bevölkerung von Münichholz - beg ründet werden,« stellte im J u l i 1 960 das Amtsblatt der Stadt Steyr fest.7) Die Erweiterung der Plenklbergstraße, der Hauptverbindung zum Stadtteil, zu einem modernen Verkehrsweg , diente der Lösung des schwierigen P roblems der Einbindung von Münichholz zur Altstadt. Die ehemalige ,gedeckte' Brücke über dem Ramingbach hatte der Beanspruchung nicht mehr standgehalten.B) Die endgültige Form erhielt der Verkeh rsweg zum Plenklberg durch den Ausbau der Voralpenbundesstraße 1 973/74. 1 36

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