Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 37, Juni 1986

Um die Schulraumnot zu beheben, beschloß nun der Steyrer Gemeinderat im September 1 949, unmittelbar bei m Plenklberg, Ecke Punzerstraße-Gablerstraße, den Bau einer Schule, i n der mindestens 400 Kinder Aufnahme finden konnten.s) Für die örtl iche Lage des Schulgebäudes war n icht n u r das städtebauliche Moment, sondern auch der Schulsprengel maßgebend. Aus diesem Grunde wu rde von einer zentralen Lage des Gebäudes Abstand genommen und die Verlegung an den Verbauungsrand des Stadttei les vorgezogen, damit auch die schulpflichtige Jugend des Gebietes der Fischhub, des unteren Tei les der Haratzmüllerstraße, des Ortsteiles Ramingsteg und H i nterberg einen kü rzeren Anmarschweg hatte.7) I m September 1 950 konnte die »Plenklbergschule« ihrer Bestimmung übergeben werden. Die E rrichtung eines Tu rnsaales wurde allerdings erst 1 967 in Ang riff genommen und 1 968 abgeschlossen.s) Damit war allerdings das Problem der Sch u l raumnot in Münichholz noch bei weitem nicht beseitigt. Nach wie vor mußte an den zwei Doppel-Volksschulen Wechselunterricht mit Kurzstunden gehalten werden.9) Noch immer hatte der Stadtteil, der ein D rittel der Stadtbevölkerung beherbergte, keine Hauptschule. Schüler, die fü r die Hauptschule reif erklärt wurden, wurden mit dem Autobus in die Stadt und in die Promenade-Hauptschule gebracht. Im Schuljahr 1 949/50 hätten bereits 400 Knaben und Mädchen diesen weiten Schulweg in Kauf nehmen müssen. Auf Anregung der Elternvereinigung wurde daher für das Schuljahr 1 949/50 der Beschluß gefaßt, eine provisorische Hauptschule in den Räumen der Knabenvolksschule Punzerstraße zu errichten. 10 ) Um diese Notlösung zu beseitigen, wu rde im Schuljahr 1 950/5 1 mit dem Ausbau, der Erweiterung und Aufstockung der Punzerschule begonnen. 1 1 ) Endgültig abgesch l ossen war der Umbau der Schule im Jahre 1 956, sodaß erst mit Anfang des Schu ljah res 1 956/57 der Wechselunterricht für alle Klassen und Schultypen beendet werden konnte. 12 ) M it dem Ausbau der Schule war die akute Schu l raumnot beseitigt und g leichzeitig - wie die Bevölkerungsstatistik beweist - auch der Zenit in der Schülerzahlentwicklung des Stadtteiles erreicht. Die Abnahme der Bevölkerung des Stadtteiles bewi rkte ab nun eine rückläufige Tendenz bei den Schulanfängern und damit eine Normalisierung der Lage. 1 3) Ab dem Schuljahr 1 964/65 wu rden sogar, bedingt du rch die in anderen Stadtteilen noch immer vorherrschende Schul raumnot, Volksschulklassen in die Punzersch u le nach Münichholz verlegt. Die Kinder wu rden täglich in Autobussen nach Münichholz transportierl. 1 4) E rwähnenswert i n d iesem Zusammenhang ist der große Gastschüleranteil in den Münichholzer Hauptschulklassen seit der Entstehung der Hauptschule. Bis ins Jahr 1 973 war du rchwegs jeder vierte bis fünfte Hauptschüler aus den Gemeinden Behamberg, Maria Neustift, St. Peter/Au , St. U l rich, Weistrach, Haidershofen, Ernsthofen , Kürnberg, D ietach, Kronstorf oder Wolfern. Du rch die E rrichtung der Hauptschule Haidershofen und einer Hauptschule in Klein raming ging der Anteil der Gastschüler allerdings stark zu rück. 1 5) Am 7. Oktober 1 966 gab der Steyrer Gemeinderat 2,8 Mill. Schi l ling für ein in Steyr neu zu errichtendes Berufsschulzentrum frei. Damit konnte das Startsignal fü r ein neues Schulgebäude in Münichholz gesetzt werden. Bisher war die kaufmännische Berufsschule i n der Kematmüllerschule untergebracht gewesen, die nach der Ü bernahme du rch das Land Oberösterreich am 8. Oktober 1 959 fü r diese Zwecke adaptiert wurde. 16) 1 28

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