Veröffentlichungen des Kultturamtes, Heft 36, Dezember 1985

stimmung des Alters unserer Erde und seiner menschlichen Bewohner" (zwei Teile; Wien 1782/83) zu sammeln. Wie Stoeger 3 ) feststellt, ist es bedauerlich, daß Güssmann nicht mehr Werke schrieb; offenbar ließ ihm sein Eifer als Seelsorger nicht die hierzu erforderliche Zeit. Aber immerhin existieren von ihm zwei lateinische Werke, nämlich "Ephe– merides Astronomicae pro 1776", welche er in Wien gemeinsam mit dem Freiherrn vom Rhein herausgab, und"Litophylacium Mittisianum", welches ebenfalls in zwei Teilen 1785 in Wien erschien und das ein neues System der Einteilung für die Mineralogie enthielt. Neben den bereits erwähnten "Beiträgen" verfaßte er eine Reihe weiterer Werke zumeist naturwissenschaftlichen Inhalts, darunter "Nachricht von der Vorrichtung von Fernrohren zur Bewirkung ungemeiner Vergrößerung" (Wien 1788); "Über die alten Thierkreise in Ägypten" (Wien 1801 ); "Über die Berechnung von Kometenbahnen" (Wien 1802); "Über Stein– regen" (Wien 1803) ; "Über die bisherigen Versuche und Berechnung derselben in Hinsicht auf die Theorie des Stoßes und .Widerstoßes flüssiger Körper" (Wien und Leipzig 1805) . Von Ihm stammen auch Werke religiösen Inhalts, wie "Triphon und Justin, oder vom Judentum" (Wien 1785) und "Geistliche Unterhaltungen für die Feiertage und Abende", eine von 1795 bis 1798 vierzehntägig in Wien erscheinende Druckschrift 4 ) . au u L: 1 ) Cat. brev. Austr. 1764; SIR II , 506/ 15 2 ) CSL 12b; Schard. 163 schreibt "Gössmann"; LR C III C 4, 879/33 3) Stoeger 112 4 ) Vgl. auch Wurzbach 6, 21 f HAAN lgnaz, • am 17. Juli 1680 in Steyr, t am 29. August 1761 im Akademischen Kolleg zu Wien im hohen Alter von 81 Jahren, bekleidete in seiner Geburtsstadt Steyr vom 15. Oktober 1743 bis zum 22. November 1746 die Funktion des Rektors und des Schulpräfekten 1 ). Er war erst im 21 . Lebensjahr nach Absolvierung des Philosophiestudiums in den Orden eingetreten und unterrichtete die Pa und Gr in Wien 2 ), die Sy und Ps in Linz 3 ), als Priester die Rh in Varasdin, wurde aber alsbald wegen seiner außerordentlichen Rednergabe im Predigtamte eingesetzt. So wirkte er zunächst als Festprediger in Wien, Graz 4 ) und Linz 5 ), von wo er schließlich an den Hof der Kaiserin-Witwe Amalia berufen wurde. Dieses Amt des Hofpredigers übte er 16 Jahre lang aus, wurde anschließend Minister zu St. Anna in Wien und am Kolleg in Linz 6 ), dann Rektor in Steyr. Seine letzte Funktion war die des Spirituals, die er vier Jahre an der Theresianischen Akademie und neun Jahre am Akademischen Kolleg in Wien ausübte, wo er an einem Magenleiden starb. Seine "Fasten- und Festtagspredigten und gottesfürchtigen Betrachtungen auf alle Sonn- und Festtage im Jahre" erschienen in 39

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