Veröffentlichungen des Kultturamtes, Heft 36, Dezember 1985

GRUEBER Leopold, •am 12. November 1696 in Rohrbach, t 1773 in Graz, war 1717 Lehrer der Pa und Pr in Steyr 1 ). Er war erst mit 18 Jahren in den Orden eingetreten, erwarb den Doktorgrad der Philo– sophie, lehrte diese Disziplin drei Jahre in Wien, wurde dann Gehilfe des Novizenmeisters in Trentschin und zu St. Anna in Wien, trug an– schließend Theologie in Wien und Linz (1738) vor, wo er gleichzeitig Schulpräfekt war 2 ), und in Klagenfurt. Ab dem Jahre 1742 bekleidete er die Funktion des Ministers zu Graz und zu St. Anna in Wien, leitete dann als Superior die Residenz Traunkirchen, das Kolleg in Krems 3) und Klagenfurt 4 ), übernahm schließlich das Amt des Regens des Konviktes und dreimal des Ferd inandeums in Graz 5 ) . Daß Grueberein tüchtiger und gelehrter Mann war, erhellt allein aus den aufgezählten, bedeutsamen Funktionen. Nicht weniger bedeutsam sind seine Werke. Da ist zunächst sein lateinisches Lobgedicht auf die Heiligen Aloysius und Stanislaus mit dem Titel "Honores Sacri Divis Aloysio et Stanislao S.J." (Wien 1728), weiters das numismatische Werk "Nummi Augustorum Caroli VI. et Elisabethae Christianae Viennae Austriae cusi breviter descripti et explanati" (Wien 1728), sowie ein philosophisches Werk "Assertiones Philosophicae" (Klagenfurt 1740). Darüber hinaus besorgte er die Neuausgabe des dreibändigen lateinischen Werkes des P. Honoratus Fabri "Euphyander seu Vir ingeniosus" (Wien 1731 ). Die von ihm in deutscher Sprache gehaltene Festpredigt anläßlich des 1000-Jahr– Jubiläums des Klosters Mondsee wurde 1749 in München gedruckt 6 ). au u L: 1 ) Cat. brev. Austr. 1717; SIR II, 116/ 11 2 ) Lenzenweger 78; Schard . 146; LR C III C 3, 540/ 19 3) Duhr IV/ 1, 3723 4 ) Duhr IV/ 1, 3972 S) Peinlich 1869/66 6 ) Stoeger 111 ; Schmidt 2, 94 GÜSSMANN Franz, •am 30. September 1741 in Wolkersdorf, t am 28 . Jänner 1806 in Seitenstetten, war 1764 Lehrer der Pa und Pr in Steyr 1 ) . Im Jahr darauf lehrte er die Sy in Linz 2 ). Er war mit 16 Jahren in den Orden eingetreten und hatte darin gerade noch das Ph ilosophie– und Theologiestudium beendet. Im Jahr der Ordensauflösung arbeitete er gemeinsam mit dem Freiherrn Kaspar von Metzburg unter der Leitung von P. Josef Liesganig an der Vermessung des von Österreich kurz vorher durch den Petersburger Friedensvertrag erworbenen Gebietes von Galizien und Lodomerien. Nach Aufhebung des Ordens lehrte er zunächst in Lemberg Physik, später Experimental-Physik an der Uni– versität in Wien. Bei der Wiedererrichtung der Theresianischen Akade– mie 1791 lehrte er dort Physik bis zum Jahre 1802. Schließlich zog er sich in das Stift Seitenstetten zurück, um dort in der berühmten Bene– diktinerbibliothek weiteres Material für sein Werk "Beiträge zur Be38

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